Die Truppenaufstockung in Afghanistan soll demnach anders als im Irak dazu dienen, Zeit für eine umfassende neue Afghanistan-Strategie zu gewinnen.
Laut “Washington Post” dürften die Umrisse der neuen Afghanistan-Strategie nicht vor dem NATO-Gipfel Anfang April in Straßburg deutlich werden, bei dem Afghanistan und Pakistan ganz oben auf der Tagesordnung stehen sollen. Obama werde die Vorstellung der neuen Linie in Afghanistan mit der Aufforderung an die Europäer verknüpfen, ihren militärischen und finanziellen Beitrag im Kampf gegen die Taliban zu erhöhen. Derzeit befinden sich zwischen 60.000 und 70.000 ausländischen Soldaten in Afghanistan, von denen drei Viertel unter NATO-Kommando stehen. Deutschland ist mit derzeit etwa 3600 Soldaten nach Großbritannien der drittgrößte Truppensteller.
US-Generalstabschef Michael Mullen hatte bereits im Dezember angekündigt, das Kontingent der US-Soldaten in Afghanistan solle bis zum Sommer 2009 um bis zu 30.000 Soldaten aufgestockt werden. Bisher verhinderte die starke US-Militärpräsenz im Irak, dass mehr Soldaten nach Afghanistan geschickt werden konnten. Der von Washington und Bagdad vereinbarte US-Truppenabzug sorgt nun aber für größeren Spielraum.
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