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Obama für Sicherheitspartnerschaft mit Afrika

Afrika-Gipfel geht zu Ende
Afrika-Gipfel geht zu Ende
Zum Abschluss des dreitägigen USA-Afrika-Gipfels hat sich US-Präsident Barack Obama für eine stärkere Zusammenarbeit beim Kampf gegen Extremistengruppen und regionale Konflikte auf dem Kontinent ausgesprochen. "Wir haben die Möglichkeit, unsere Sicherheitskooperation gegen gemeinsame Bedrohungen zu vertiefen", sagte Obama.


Der US-Präsident lobte bei Beratungen mit Staats- und Regierungschefs aus fast 50 afrikanischen Ländern in Washington den Einsatz der Sicherheitskräfte afrikanischer Staaten. Die Soldaten würden “ihre Leben riskieren, um regionale Bedrohungen anzugehen”, sagte Obama. “Die Vereinigten Staaten sind stolz, diese Bemühungen zu unterstützen.” Nun müsse erörtert werden, wie “Afrikas Fähigkeit zur Bekämpfung transnationaler Bedrohungen” weiter gestärkt werden könne.

Auf dem Kontinent sind zahlreiche Extremisten- und Rebellengruppen aktiv. In Nigeria kämpft Boko Haram für einen islamischen Staat im mehrheitlich muslimischen Norden des Landes und verübt zahlreiche Gewalttaten, darunter die Entführung von fast 300 Mädchen im April. In Somalia kontrolliert die islamistische Shebab-Miliz weite Gebiete, während sich im Maghreb und in der Sahelzone die Extremistengruppe Al-Kaida im Islamischen Maghreb festgesetzt hat.

Auch im Osten der Demokratischen Republik Kongo herrscht Gewalt, zudem ist in der Region auch die Lord’s Resistance Army mit ihrem berüchtigten Anführer Joseph Kony aktiv. Der Südsudan versinkt drei Jahre nach seiner Unabhängigkeit in Gewalt und Chaos, die sudanesische Krisenregion Darfur ist ebenfalls weiter Schauplatz blutiger Kämpfe. In der Zentralafrikanischen Republik herrscht ebenfalls Bürgerkrieg, auch eine internationale Militärintervention unter Führung Frankreichs konnte bisher keinen Frieden bringen.

Die USA unterstützen afrikanische Länder mit Waffenlieferungen und anderer Militärhilfe, vor einem Eingreifen mit Soldaten scheut Washington dagegen zurück. Das US-Verteidigungsministerium hat aber kleine Truppenkontingente für die Suche nach Kony und nach den verschleppten Mädchen in Nigeria entsandt.

Neben Sicherheitsfragen war am Mittwoch erneut der Ausbau der Wirtschaftsbeziehungen zwischen den USA und Afrika Thema des Gipfels. “Afrikas Aufstieg bedeutet Chancen für uns alle”, sagte Obama. Am Dienstag hatte der Präsident angekündigt, dass sich US-Unternehmen und die Regierung mit rund 33 Milliarden Dollar (24,6 Milliarden Euro) in Afrika engagieren würden. Mit den Investitionen hoffen die USA, stärker auf den afrikanischen Märkten Fuß zu fassen und ihren Rückstand gegenüber China und der EU aufzuholen.

Die afrikanische Wirtschaft verzeichnet seit Jahren ein kräftiges Wachstum, für 2014 sagt der Internationale Währungsfonds (IWF) für die Länder südlich der Sahara einen Anstieg um 5,4 Prozent voraus. Ein Großteil der Bevölkerung auf dem Kontinent lebt aber weiterhin in Armut.

Der am Montag begonnene Gipfel ist das größte Treffen dieser Art, das bisher in den USA stattgefunden hat. Überschattet wurde der Gipfel von der Ebola-Epidemie in Westafrika, der bisher mehr als 930 Menschen erlagen. Besonders betroffen sind Guinea, Sierra-Leone und Liberia. “Die Vereinigten Staaten und unsere internationalen Partner werden weiter alles Mögliche tun, um unseren afrikanischen Partnern bei einer Antwort auf diese Krise zu helfen”, versprach Obama am Mittwoch.

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