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"Nur raus aus der Intensivstation"

Heute exakt vor zwei Wochen geriet Betriebselektriker Sascha Schietz in den Starkstrom. 30 Sekunden war er klinisch tot - seine Arbeitskollegen holten ihn ins Leben zurück.

Mit den “VN” spricht er exklusiv über sein neues Leben.

VN: Wir stehen jetzt unweit der Stelle, an der Sie vor 14 Tagen leblos zusammenbrachen. Um ihr Leben stand es kritisch. Wie geht es Ihnen heute?

Schietz: Gesundheitlich spür’ ich gar nichts mehr, außer, dass ich im Krankenhaus sechs Kilo abgenommen habe.

VN: Haben Sie Erinnerungen an das Unglück?

Schietz: Ich erinnere mich an den Vortag, der Unglückstag selbst fehlt mir. Es zwickt und zwackt einen Elektriker ja öfters, aber dass ich mich an den Arbeitsunfall nicht erinnern kann, ist wohl die Selbstschutzfunktion des Körpers.

VN: Somit auch keine Erinnerung an die 380 Volt?

Schietz: Das würde mich auch interessieren. Tatsache ist aber, dass ich im Krankenhaus aufgewacht bin – ich dachte erst an einen Autounfall. Die Ärzte haben mir erklärt, warum ich hier bin. Es ist null Erinnerung da, obwohl die Kollegen mir nun schon mehrfach erzählt haben, was passiert ist.

VN: Sie waren klinisch tot. Die Ärzte sagen, dass Sie ihr Leben nur der vorbildlichen Reanimation durch die Arbeitskollegen verdanken.

Schietz: Ich war am Freitag das erste Mal wieder in der Firma. Nicht nur meine Lebensretter Adnan Sahin und Gottfried Tech haben mich per Handschlag und herzlicher Umarmung begrüßt – es gab ein mächtiges “Hallo”. Alle haben sich gefreut, dass es mir so gut geht. Ich werde mich bei meinen Rettern sicher noch mit einem kleinen Fest bedanken.

VN: Was machen Sie nun aus Ihrem neuen Leben?

Schietz: Es muss so weitergehen, wie bisher. Ich werde nicht wegen des Unfalls nie mehr Strom angreifen – es kann immer und überall etwas passieren. Am kommenden Montag fange ich wieder mit der Arbeit an – sonst wäre mir langweilig. Auch aus der Intensivstation wollte ich so schnell wie möglich raus. Das ist überhaupt nicht Meins, ich mag nämlich Krankenhäuser überhaupt nicht.

VN: Danke für das Gespräch.

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