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Nur Qualität sichert Geschäft

Dornbirn, Hohenweiler - Martin Winder ist der Obmann von "Ländle-Bur". Und als solcher ganz besonders dazu verpflichtet, seine Produkte in geforderter Qualität anzubieten. Der Beerenbauer von Dornbirn weiß das.

„Natürlich werde auch ich kontrolliert. Jedes Jahr einmal. Völlig unangemeldet.“ „Ländle-Bur“ dürfen sich derzeit zirka 150 Lebensmittelerzeuger im Land nennen. Knapp 4000 gibt es insgesamt. Wer den Stempel mit dem Vermerk „Ländle-Qualität“ will, muss seine Produkte bei der Landwirtschaftskammer testen lassen. „Erst dann gibts das Etikett. Und selbstverständlich nur für das positiv getestete Produkt“, bemerkt Martin Fußenegger, neuer Leiter von der Ländle Qualitätsprodukte Marketing GmbH.

Wenige Sünder

„Ländle-Bur“ ist freilich nicht automatisch „Bio-Bauer“. „Obwohl wir natürlich auch Bio-Landwirte in unserer Gruppe haben“, so Winder. Der „Ländle-Bur“, auch wenn nicht biologisch, hat sich an strikte Richtlinien zu halten. Er muss die Produktion aus eigener Landwirtschaft nachweisen, darf nur genehmigte Futtermittel und Zusatzstoffe verwenden, hat hygienische Vorschriften und Verarbeitungskriterien zu befolgen, Transportbestimmungen einzuhalten. „Es gibt“, sagt Martin Fußenegger, „natürlich auch einige wenige schwarze Schafe. Da kam es schon vor, dass ein Produzent Waren im Großhandel beschaffte und diese unter dem Ländle-Gütesiegel verkaufte.“ Die Kontrollen würden am besten unter den Erzeugern funktionieren. „Auf dem Markt, wenn die Bauern nebeneinander stehen, fallen Unregelmäßigkeiten gleich einmal auf“, so Fußenegger.

Fleisch mit Stempel

Schauplatzwechsel zur Metzgerei Konrad Dür in Hohenweiler. Dort haben sich auch Dr. Bernhard Zeiner von der Lebensmittelkontrolle und Othmar Bereuter vom Ländle-Qualitätsmanagement eingefunden. „Ein absolut vorbildlicher Betrieb“, betont Dr. Zeiner, dem die Prüfung der gewerblichen Auflagen von Nahrungsproduktionsbetrieben obliegt. Beim Rundgang durch den penibel sauberen Schlachtraum führt uns Dür ins Kühlhaus. An den meisten der dort hängenden riesigen Fleischleibern finden sich Stempel. „Das sind Kälber. Die Stempel kommen vom Veterinär. Der begutachtet die Tiere vor der Schlachtung und inspiziert danach das Fleisch“, erklärt Konrad Dür. „Für Ländlequalität braucht jedes Tier eine lückenlose Registrierung von seiner Geburt bis zur Verarbeitung“, ergänzt Meusburger. Bei Schweinen erfolgt die Registrierung in Gruppen, beim Wild trägt der Jäger die Qualitätsverantwortung.

Optimistisch

Für den im Grenzbereich zu Deutschland produzierenden Metzger Dür ist genau diese Ländle-Qualität das große Trumpfass. „Mir war nach der Öffnung der Grenzen zuerst nicht wohl. Aber die Marke Ländle hat sich bewährt. Jetzt verkaufe ich 50 Prozent meines Fleisches nach Deutschland. Die Kunden schätzen unsere Qualität.“ Dass die Luft für Nahrungsmittelerzeuger von Produkten gehobener Preisklasse in Zeiten massiver Teuerungen von Grundnahrungsmitteln dünner wird, glauben weder Vermarkter noch Produzenten. „Die Konsumenten unserer Produkte haben schon jetzt lieber woanders gespart. Da wird sich nichts ändern“, ist Konrad Dür optimistisch.

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