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Nummer ohne Mehrwert

Dornbirn - Auch ohne Mehrwert macht 050er-Vorwahl Probleme – VGKK zuweilen nicht erreichbar.

Eines gleich vorweg: Bei der 050er-Nummer, die immer mehr Behörden, Ämter und andere Einrichtungen als Vorwahl verwenden, handelt es sich um keine ominöse Mehrwertnummer. „Es sind private Netze, in die vom Festnetz aus zum Ortstarif telefoniert werden kann“, bestätigt AK-Konsumentenschützer Mag. Paul Rusching. Für Mobiltelefone gilt zudem eine Obergrenze von 40 Cent pro Minute. Dieser Betrag werde jedoch selten in voller Höhe verrechnet. Auch eine Sperre dieser Nummer ist nicht möglich. Trotzdem hieß es für eine Handybesitzerin unlängst „Kein Anschluss unter dieser Nummer“.

Servicegründe

Die Frau hatte ihr Handy aus Kostengründen für Mehrwertnummern sperren lassen. Als sie kürzlich bei der Gebietskrankenkasse unter der geltenden 050er-Nummer anrufen wollte, blieb die Leitung tot. Der Ärger war groß, weil die Frau eine Rechnung für dringend benötigte Heilbehelfe brauchte. „Es kann doch nicht sein, dass eine so wichtige Stelle keinen Festnetzanschluss hat“, kritisierte eine Bekannte der Betroffenen diesen Zustand als „absurd“. Für VGKK-Obmann Manfred Brunner ist die Aufregung zwar verständlich, aber nicht nachvollziehbar. „050er-Nummern können nicht gesperrt werden. Warum das bei der Dame so war, kann ich mir daher nicht erklären“, sagte Brunner auf VN-Anfrage. Die Gebietskrankenkasse habe sich aus Servicegründen für eine einheitliche Nummer entschieden. „Auf diese Weise können die Kunden landesweit alle GKK-Stellen mit derselben Ziffernkombination und weiterhin zum Ortstarif erreichen“, betont Brunner. Die vorher gültige Festnetznummer 05572/302 plus Durchwahl besteht nach wie vor, wird aber nicht mehr beworben. Der Grund ist durchaus ernster Natur, wenngleich er zum Schmunzeln anregt. Denn immer wieder kam es vor, dass Anrufer beim Bezirksgericht Feldkirch in Verhandlungen platzten, weil die falsche Vorwahl verwendet wurde. „Das war mit ein Umstand, der uns zur Einführung der 050er-Vorwahl veranlasste“, sagt Brunner. Keine „nennenswerten Probleme“ macht diese Nummer dem Konsumentenschutz. „Es kommen zwar immer wieder Anfragen dazu, aber nichts, was übermäßige Kosten betreffen würde“, kann Paul Rusching diesbezüglich Entwarnung geben. Man rufe diese Nummer ja auch nicht jeden Tag an. Generell hält er einheitliche Rufnummern bei Einrichtungen, die über mehrere Standorte im Land verteilt sind, für sinnvoll. Und dieser Zusammenschluss läuft nur über private Betreiber. Denn: „Wollte man die Stellen über die normalen Telefonnummern vernetzen, müsste die Rufnummer im jeweiligen Vorwahlbereich frei sein, und das geht nicht“, erklärt Rusching.

Am besten nachlesen

Tatsache ist jedoch auch, dass Handybetreiber diese 050er-Vorwahl mit Zusatzkosten belegen. Bis zu 80 Cent je Minute mussten früher für einen Anruf berappt werden. Inzwischen besteht eine Obergrenze von 40 Cent je Minute. Auch sei diese Vorwahl mittlerweile meist in den Freiminuten-Paketen enthalten, weiß Rusching. Wenn nicht, gebe es günstige Pauschalen mit der Möglichkeit, unbegrenzt zu telefonieren. Ob die Nummer in den Freiminuten inkludiert ist, kann bei den Entgeltbestimmungen nachgelesen werden.

(VN)

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