Wie das Vereinigungsministerium in Seoul am Montag mitteilte, will der Norden nur noch 880 Südkoreaner in den gemeinsamen Industriepark in der Sonderwirtschaftszone um die nordkoreanische Grenzstadt Kaesong hereinlassen. Damit erhält nur noch knapp ein Fünftel der rund 4200 Südkoreaner, die bisher nach Kaseong einreisen durften, eine Aufenthaltsgenehmigung.
Die Schranken am Grenzübergang will Nordkorea nur noch sechsmal pro Tag statt wie bisher 19 Mal öffnen. Am Freitag hatte Nordkorea die Güterzugverbindung nach Südkorea und touristische Reisen aus dem Süden in die historische Stadt Kaesong gestoppt. Pjöngjang wirft der neuen konservativen Regierung in Seoul vor, eine Politik der Konfrontation zu betreiben. Der südkoreanische Präsident Lee Myung-bak nimmt eine härtere Haltung gegenüber Pjöngjang ein als sein liberaler Vorgänger Roh Moo-hyun.
Auf die Aufnahme des Güterbahnverkehrs hatten sich im Oktober 2007 der damalige südkoreanische Präsident Roh Moo-hyun und Nordkoreas Führer Kim Jong-il bei ihrem Gipfeltreffen in Pjöngjang geeinigt. Der erste Nord-Süd-Gipfel war 2000 durch die sogenannte “Sonnenscheinpolitik” des dafür mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichneten südkoreanischen Präsidenten Kim Dae-jung (1998-2003) möglich geworden. Bis heute gibt es keinen Friedensvertrag auf der geteilten ostasiatischen Halbinsel. Der Koreakrieg dauerte von 1950 bis 1953. Im Juni 1950 hatten nordkoreanische Truppen die nach dem Zweiten Weltkrieg festgelegte Demarkationslinie entlang des 38. Breitengrades überschritten. Der Weltsicherheitsrat beschloss damals auf Initiative der USA, Südkorea mit UNO-Truppen zu Hilfe zu kommen. Die Sowjetunion boykottierte die Sitzung; somit war kein Vertreter Moskaus zugegen, um ein Veto einlegen zu können. Die USA stellten das weitaus größte Truppenkontingent der UNO-Streitmacht. China unterstützte Nordkorea mit einer großen “Freiwilligen”-Armee. Der verheerende Krieg wurde durch einen bis heute gültigen Waffenstillstand beendet. Dieser wurde von einem US-General im Namen der Vereinten Nationen unterzeichnet.
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