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Nordkorea: Reaktoren "keine Vorbedingung“

Nordkorea macht den Erhalt amerikanischer Leichtwasserreaktoren nach Angaben seines Vize-Außenministers Choe Su Hon nicht zur Vorbedingung für die Aufgabe seines Atomprogramms.

Pjöngjang es einverstanden, wenn die Leistungen auf beiden Seiten „gleichzeitig“ erfolgen, sagte Choe am späten Donnerstag (Ortszeit) in New York. „Alle Fragen können bei der nächsten Runde der Sechs-Länder- Gespräche (im November) geklärt werden“. Allerdings gehe Nordkorea vom Prinzip der Gleichzeitigkeit aus, fügte Choe hinzu.

Nordkorea hatte sich am Montag grundsätzlich zur Aufgabe all seiner Atomwaffen und bestehender Nuklearprogramme verpflichtet und seine Rückkehr zum Atomwaffensperrvertrag „zu einem baldigen Zeitpunkt“ zugesagt. Als Gegenleistung winken ihm umfangreiche Energiehilfen, wirtschaftliche Kooperation und eine Normalisierung der Beziehungen zu den USA und Japan.

Doch nur einen Tag nach der Vereinbarung von Peking forderte Pjöngjang die Lieferung der versprochenen Leichtwasserreaktoren. US-Außenministerin Condoleezza Rice kommentierte den Zickzackkurs der Nordkoreaner mit den Worten, für die USA gelte nur das geschriebene Wort. Leichtwasserreaktoren kämen nicht in Frage, so lange Pjöngjang nicht wieder dem Nichtverbreitungsvertrag (NPT) für Nuklearwaffen beigetreten sei.

Nordkorea will Ende der humanitären Hilfen von UN

Nordkorea hat die Vereinten Nationen (UN) gebeten, alle humanitären Hilfen für das kommunistische Land zum Jahresende einzustellen. Die Lebensmittelsituation habe sich dank guter Ernten entspannt, hieß es zur Begründung.

Der stellvertretende Außenminister des abgeschotteten Landes, Choe Su Hon, sagte am Donnerstag in New York vor Journalisten, er habe das Ersuchen UN-Generalsekretär Kofi Annan bei einem Treffen am Mittwoch mitgeteilt. Den USA warf er vor, zu versuchen, die Angelegenheit politisch auszuschlachten und mit Menschenrechtsfragen zu verbinden. Ein Sprecher des US-Außenministeriums wies die Vorwürfe scharf zurück.

Choe sagte, Nordkorea werde die internationale Gemeinschaft aber weiter um Entwicklungshilfe bitten. Dabei geht es im Wesentlichen um Hilfen, die ein Land zur Selbsthilfe befähigen sollen, etwa zum Ausbau der Infrastruktur. Bei humanitären Hilfen handelt es sich vorwiegend um Lebensmittel- sowie Medizin-Lieferungen. Choe zufolge reagierte Annan mit Verständnis auf sein Ersuchen.

Für die größte internationale Hilfsorganisation in dem Land, das UN-Welternährungsprogramm (WFP), könnte ein solcher Schritt der Regierung in Pjöngjang eine ungewisse Zukunft mit sich bringen. Das Programm versorgt rund 6,5 Millionen der 22,5 Millionen Menschen in dem Land, die am Schlimmsten von Hunger bedroht sind. Die Behörde hatte jüngst berichtet, dass sich die Versorgungslage in Nordkorea zwar verbessert habe, allerdings noch internationale Hilfe gebraucht werde.

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