Nach einer Mitteilung des südkoreanischen Vereinigungsministeriums dürfen sich Familien, die durch den Korea-Krieg in den Jahren 1950 bis 1953 getrennt wurden, vom 20. bis zum 26. Oktober in einem nordkoreanischen Feriengebiet am Berg Kumgang treffen. Jede Seite könne dafür 100 Teilnehmer auswählen.
Die Verhandlungen waren von den jeweiligen Rot-Kreuz-Verbänden der beiden koreanischen Staaten geführt worden. Sie hatten am Montagmorgen (Ortszeit) begonnen und waren die ganze folgende Nacht fortgesetzt worden. Die Gespräche waren vor zwei Wochen als Beitrag zur Entspannung des Verhältnisses von Nord- und Südkorea vereinbart worden.
Der Konflikt zwischen Südkorea und dem kommunistischen Norden hatte sich zugespitzt, nachdem Anfang August bei der Explosion einer Landmine in der Grenzregion zwei Mitglieder einer südkoreanischen Patrouille schwer verletzt worden waren. Seoul machte Pjöngjang für den Vorfall verantwortlich und verlangte eine Entschuldigung. Nordkorea wiederum setzte dem Süden eine Frist, um die Beschallung mit Propaganda einzustellen, die Seoul als Vergeltung nach mehr als zehnjähriger Pause wieder aufgenommen hatte.
In Marathonverhandlungen wendeten beide Seiten Ende August schließlich eine militärische Konfrontation ab. Dabei wurden auch die Verhandlungen über Familienzusammenführungen vereinbart. Während des Korea-Kriegs waren Millionen Menschen von ihren Angehörigen getrennt worden. Die meisten von ihnen starben ohne die Möglichkeit auf ein Wiedersehen.
Auf der Warteliste für Familienzusammenführungen stehen rund 66.000 Südkoreaner, die meisten von ihnen sind schon um die 80 oder 90 Jahre alt. Die Begegnungen hatten im Jahr 2000 begonnen und sollten ursprünglich jährlich stattfinden. In den vergangenen fünf Jahren gab es aber nur noch eine Familienzusammenführung, mehrere andere wurden von Nordkorea in letzter Minute abgesagt. (APA)
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