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Noch mehr Kontrollen und höhere Strafen

Der steirische VP-Klubobmann Christopher Drexler ist überrascht über die breite Diskussion, die sein Vorschlag, 160 km/h auf Autobahnen, hervorgerufen hat.

In Österreich dreht sich seit drei Tagen die Diskussion um Ihren Vorstoß für eine Anhebung des Tempolimits auf 160 Stundenkilometer auf dreispurigen Autobahnen. Zufrieden?


CHRISTOPHER DREXLER:
Von diesem Ausmaß an Reaktionen bin ich überrascht, vor allem auch von den durchwegs positiven. Es scheint, dass der Wunsch besteht, über dieses Thema zu diskutieren.


Warum sind gerade Sie mit diesem Vorschlag vorgeprescht?

DREXLER: Aus Medienberichten wurde ich auf die Tempoanhebung auf italienischen Autobahnen aufmerksam, auch dass man in Dänemark und Luxemburg darüber diskutiert. Davon inspiriert kam ich auf die Idee, wir sollten uns auch in Österreich damit auseinander setzen.


Ist es wirklich so ein dringendes Problem?


DREXLER: Kaum eine andere Rechtsnorm wird so häufig gebrochen wie die Geschwindigkeitsgrenze auf Autobahnen. Man muss darüber reden, ob die Norm falsch ist oder das Verhalten der Menschen.

Versicherungsbetrug gilt auch als häufig begangenes Kavaliersdelikt. Soll man deshalb darüber diskutieren, ob das künftig nicht mehr bestraft wird?


DREXLER:
Es gibt Normen, bei denen man sagt, die dürfen nicht gebrochen werden. Durch Versicherungsbetrug wird eine Solidargemeinschaft geschädigt . . .


. . . und Raser gefährden Leben und Gesundheit anderer Menschen.


DREXLER:
Der motorisierte Verkehr stellt automatisch eine Gefahr dar.

Aber mit 160 Stundenkilometern gegen ein anderes Auto zu prallen ist gefährlicher als mit den jetzt erlaubten 130.


DREXLER:
Seit der Einführung des Tempolimits 130 für Autobahnen hat sich technisch viel getan. Die Kraftfahrzeuge sind sicherer, die Autobahnen besser.


Sind Sie selbst schon mit 160 gefahren?


DREXLER:
Ich bin oft in Deutschland, da gibt es kein Limit.


Und in Österreich? Wurden Sie schon bei Übertretung der Geschwindigkeitsbegrenzung erwischt?

DREXLER: Mittlerweile fahre ich seit 15 Jahren mit dem Auto, in dieser Zeit bekam ich zwei bis drei Geldstrafen. Aber nicht in den letzten Jahren.


Welches Auto fahren Sie denn?


DREXLER:
Zuerst einen Volvo, jetzt einen Mercedes.


Wissen Sie, wie viele Menschen jährlich auf Österreichs Straßen ihr Leben verlieren?


DREXLER:
Genau weiß ich es nicht.


Was schätzen Sie?


DREXLER:
Es werden so 880 sein.


Im Vorjahr waren es genau 956, heuer dürften es mehr sein. Ein Gutteil davon geht auf das Konto von Rasern. Finden Sie da Ihren Vorschlag passend?


DREXLER:
Ich weiß nicht, ob Untersuchungen existieren, wie viel Tote es auf Autobahnen durch die von mir genannten Bedingungen geben würde.


Aber die Forderung, ein Tempo zu erhöhen, kann als falsches Signal gewertet werden, oder?


DREXLER:
Es ist auf alle Fälle ein Signal zu mehr Ehrlichkeit. Wir könnten die Akzeptanz der Limits verstärken. Wer sich an die 130 auf der Autobahn nicht hält, wird auch die Begrenzung auf anderen Straßen nicht ernst nehmen.

Der Umkehrschluss: Wer dann schneller als 160 fährt, wird sich auch auf anderen Straßen noch weniger ans Limit halten?


DREXLER:
Meine Forderung ist, dass mit Anhebung des Limits schärfer kontrolliert wird und die Strafhöhen deutlich angehoben werden. Und außerdem muss der Punkteführerschein oder auch ein bedingter Führerscheinentzug kommen.

Wie geht es mit Ihrem Wunsch nach mehr Tempo weiter?


DREXLER:
Die steirischen Abgeordneten zum Nationalrat Werner Miedl und Werner Amon werden im VP-Klub darüber diskutieren, ob es von unserer Partei im Parlament eine Initiative gibt.


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