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"Niemand weiß, welche Box scharf ist"

Autolenker könnten gut auch ohne sie leben. Die Anrainer hingegen schätzen Radarfallen. Feldkirchs Polizisten wissen davon ein Lied zu singen.   -Grafik

Unbelehrbare werden mit bis zu 125 km/h aus dem Verkehr gezogen. Vor 19 Monaten brach in Feldkirch ein neues Zeitalter in Sachen Verkehrsüberwachung an. Damals erhielt die Sicherheitswache das erste digitale Radargerät im Land.

Über 100.000 Euro wurden für die Gerätschaft locker gemacht. In der Folge wurden an 30 Punkten der Stadt, vorwiegend in Bereichen von Schutzwegen, Kindergärten oder Schulen, in Zusammenarbeit mit dem Eichamt in Wien Sockel betoniert. Zusätzlich wurden noch drei Gehäuse angeschafft. Eines davon ist “immer scharf”. “Niemand weiß, in welcher Box das Radar ist”, lächelt Stadtpolizist Herbert Lins. Er gilt als versiert in Sachen Radar. Wenn in Nachbargemeinden wie Rankweil technische Fragen auftauchen, rufen alle den Stadtpolizisten in Feldkirch an. Probeblitz
“Alle ein bis zwei Wochen”, erzählt Lins, bekommt das Radargerät einen neuen Standort. Bevor dieser Wechsel über die Bühne geht, schließt Lins seinen Laptop an und “saugt die Digitalfotos runter”.

In der Wachstube werden die Bilder der Temposünder ausgedruckt und an die Strafabteilung der BH weitergeleitet. Dass es zu Fehlern kommen könnte, hält Lins für unmöglich. “Das Gerät fertigt innerhalb einer halben Sekunde zwei Bilder. So kann eine Wegzeitrechnung durchgeführt werden.” Auch Manipulationen an den Fotos seien unmöglich. “Die Bilder sind fortlaufend nummeriert, es darf keine Nummer fehlen.”

Dass manche Autolenker, die in der Nacht eine “scharfe Box” passieren, regelrecht aufschrecken, hat einen besonderen Grund: Punkt Mitternacht macht jedes Gerät ein “Probefoto”. Und dabei wird freilich auch der Blitz ausgelöst.

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