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Niederstetter im Kreuzfeuer

Knapp einen Monat vor seinem Rückzug aus der Politik gerät der Hohenemser Bürgermeister Christian Niederstetter wieder ins Kreuzfeuer der Kritik.

6278,80 Euro stellte Skipper Christian Niederstetter der Stadt für seinen privaten „Atlantischen Abend“ in Rechnung. In einem offenen Brief, der am Donnerstag im Hohenemser Gemeindeblatt erscheint, rechtfertigt er sich.

Er habe beim Fest am 1. Mai in seiner Funktion als Bürgermeister nur Persönlichkeiten aus dem öffentlichen Leben, aus Wirtschaft, Verwaltung und Regierung für sieben Jahre Zusammenarbeit und Unterstützung gedankt.

„Dies ist eine Selbstverständlichkeit, zumal diese Verbindungen meinem Nachfolger (Kurt Raos, Anmerkung der Redaktion) und damit der Stadt von großer Hilfe sein können“, heißt es im Schreiben wörtlich. Zudem seien die 6000 Euro, die für das Buffet von der Stadt zu tragen seien, nur ein Teil der Gesamtkosten. In einem Rund-Mail an die Stadträte, die Stadtamtsdirektorin und den Stadtkämmerer fordert Niederstetter, dass der Punkt 3 („Atlantischer Abend“), von der Tagesordnung der heutigen Stadtrats-Sitzung genommen wird.

Seine Begründung: Das Catering soll aus dem mit 9000 Euro gefüllten Repräsentations-Topf – über dieses Geld kann der Bürgermeister selbst verfügen – bezahlt werden. Eine überplanmäßige Budgetausgabe – nur dann wäre der Stadtrat zuständig – sei nicht notwendig. Keine Freude damit hat sein designierter Nachfolger, Vizebürgermeister Kurt Raos. Denn mit seinem Dienstantritt am 26. Juni wären damit die Repräsentations-Gelder für heuer praktisch aufgebraucht. Scharfe Kritik am Verhalten Niederstetters kommt auch von der Opposition.

„Ich war überzeugt, dass die Einladung privater Natur gewesen war“, so Emsigen-Stadtrat Bernhard Amann. Wenn nun die Stadt die Kosten für das Fest bezahle, dann werde er seinen „Konsum“ zurückzahlen. Und SPÖ-Stadträtin Elisabeth Märk findet das Ganze schade, denn „der Bürgermeister hat sich jetzt zum Schluss damit noch selbst massiv geschadet“. Für sie sei klar, dass, wenn Christian Niederstetter zu einer persönlichen Feier einlade, ein Teil der Kosten nicht den Hohenemser Steuerzahlern aufgebrummt werden dürfe.

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