von Gerhard Sohm/VN
Am 19 Mai engleiste in Mäder eine Garnitur des Rheinbähnles. Ermittler sprachen von der Entfernung einer Weichenklammer und Verstellung der Weiche. Da war von möglicher „Sabotage“ die Rede. Für den Pensionisten Horst Tscharnuter (74), der 38 Jahre lang Lokführer des Rheinbähnles war, ist das alles völlig an den Haaren herbeigezogen. „Nie und nimmer war das Sabotage“, ist der 74-jährige überzeugt, die wahre Ursache für den Zwischenfall zu kennen. Und die liege „am nagenden Zahn der Zeit“, wie er es ausdrückt. Ja, früher sei das alles freilich anders gewesen. „Als erfahrener Lokführer wusste man an der betreffenden Stelle am Gässele in Mäder, dass sich die dortige Weiche durch das Gewicht der Lokomotive von selbst umstellte und die Garnituren auf das richtige Gleis lenkte. Man musste sie nur ständig pflegen und kontrollieren.“
Die später installierte Sperre dieser Weiche hätte es deshalb gar nicht gebraucht, sie sei völlig fehl am Platz. Doch das habe sich mit der Zeit gerächt. Auch deshalb, weil dort nichts gewartet und geschmiert worden sei. „Schließlich hat sich die unnütze Weichensperre mit der Zeit gelockert, dann schließlich gelöst und zur Havarie geführt.“
Und was sagt Rheinbähnle-Betriebsleiter Claude Baltes zu diesen Behauptungen? „Purer Schwachsinn“, so der 61-Jährige in kurzen Worten. Schon allein deswegen, weil die Einrichtung von Weichensperren im öffentlichen Personenverkehr bei der Bahn eine klare Vorgabe des Eisenbahnbeauftragten des Landes Vorarlberg sei.
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