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"Nicht genügend" für Faßmann: Mit 99 Luftballons gegen Notenzwang

©VOL.AT/Mayer
Die VS Lustenau Kirchdorf sendet auch die Ganzjahreszeugnisse wieder nach Wien. Mit einer Luftballon-Aktion am Schulplatz wollen sie auf den Notenzwang aufmerksam machen.
Luftballons gegen Notenzwang
NEU
12.030 Unterschriften übergeben
Zeugnisse an Ministerium geschickt
Lehrersprecher zum Notenzwang
Petiton gegen Notenzwang

"Nicht genügend, Herr Faßmann!" - unter diesem Motto senden die Lehrer der VS Lustenau Kirchdorf im Auftrag vieler Eltern am Freitag auch die Ganzjahreszeugnisse ihrer Zweit- und Drittklässler nach Wien. Dem österreichischen Bildungsminister Heinz Faßmann werfen die Petitions-Initiatoren Arroganz vor, die er gegenüber der Forderung nach einer alternativen Leistungsbeurteilung an den Tag legt.

Jegliches Gespräch zu diesem Thema werde vom Bildungsministerium verwehrt, so die Kritik, die auch aus Lustenau kommt. Für eine zukunftsweisende, Schulautonomie und Demokratie stärkende Bildungspolitik genüge das nicht.

99 Luftballons gegen Notenzwang

99 Luftballons ließen Schüler, Lehrer und Eltern der VS Lustenau Kirchdorf am Freitag symbolhaft steigen. "Von Nena besungen haben die ja schon mal Kriegsminister klein bekommen, vielleicht klappt´s ja auch mit dem Bildungsminister", das ist der Hintergedanke der Initiatoren. "Wir wollen einfach sichtbar machen, dass wir noch da sind", so Simone Flatz, Obfrau des Vereins "Gemeinsam Zukunft Lernen". "Aussitzen und totschweigen lassen wir nicht zu, wir werden weiterhin für die Rücknahme dieses absurden Ziffernnotenzwangs und für die Möglichkeit der alternativen Leistungsbeurteilung kämpfen." Auch in Wien und Salzburg haben ähnliche Initiativen die Aktion bereits durchgeführt.

"99 Luftballons auf ihrem Weg zum Bildungsmann" - der Liedtext wurde eigens umgedichtet. Bild: VOL.AT/Mayer

Bildung zur Chefsache erklären

Gefordert sieht sie aber auch die Vorarlberger Landespolitik: "Auch, wenn die diesbezüglichen Gesetze in Wien gemacht werden, so fordern wir von unserer Landesregierung, namentlich von unserer Bildungslandesrätin Barbara Schöbi-Fink doch eine inhaltliche Auseinandersetzung und eine klare Stellungnahme und Ansage nach Wien", erklärt Flatz.

"Hier im Land zu sagen, ich bin ja auch für Wahlfreiheit in der Leistungsbeurteilung, aber da kann man halt nichts machen, das ist uns zu billig." Zumindest aber fordert der Verein im Namen vieler betroffener Personen und Institutionen den versprochenen Bildungsdialog ein. "Vorarlberg will 2030 das chancenreichste Land für Kinder sein. Der Weg dorthin führt nur über innovative, inklusive Bildung", so die Vereinsobfrau und Petitions-Initiatorin. "Die Politik ist gut beraten Bildung zur Chefsache zu erklären und sich mit dem vielen Know-how in unserem Land zu vernetzen um gemeinsam mutig und eigenverantwortlich unsere Zukunft zu gestalten."

Protest auch zum Halbjahreszeugnis

Bereits bei der Vergabe der Schulnachricht zum Halbjahreszeugnis wurden die Zeugnisse nach Wien gesendet. VOL.AT war beim Zeugnistag mit dabei.

(Red.)

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