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Salzmann plant Tiefgaragen für Boote und Autos

Fußach - Der geplante Umbau des Salzmann-Hafens mit Tiefgarage entzweit Fußach und Höchst.
Grafik: Neue Freizeitanlage am Rohrspitz

Ein sensibles Bauprojekt wird am 22. Februar 2010 erstmals verhandelt: Die Yachting Salzmann GmbH plant den Neubau ihres Res­taurants am Rohrspitz, will ein Klein-Hotel in das Gebäude integrieren, eine Tiefgarage für 220 Autos schaffen und eine zweite Tiefgarage mit 34 Bootsliegeplätzen. In der BH Bregenz und in Fußach liegen die Pläne zur Einsicht auf. Höchst hat via Presseaussendung Bedenken angemeldet. Das Projekt ist heikel, weil es im Naturschutzgebiet liegt. Geplant ist laut BH Bregenz, das bestehende Haus durch ein Mehrzweckgebäude zu ersetzen. Es soll das Restaurant mit Terrasse, zudem ein Kleinhotel mit zwölf Zimmern und drei Dienstwohnungen beherbergen. Auch den Kiosk für den Campingplatz soll es wieder geben. Diesen Campingplatz will Günther Salzmann sanieren. Er wird großzügiger angelegt, aber nicht mehr als die vorhandenen 169 Stellplätze bieten.

Gleich viele Parkplätze

Auch der Bau einer Tiefgarage mit 220 Plätzen bedeutet keine zusätzlichen Parkplätze. „Der jetzige oberirdische Parkplatz wird massiv reduziert“, so Dr. Edmund Kräutler von der BH Bregenz. Neu gegraben wird den Plänen zufolge eine Bootstiefgarage mit 34 Plätzen. „Die Anzahl der Liegeplätze im Hafen wird entsprechend verringert.“ Um all das bauen zu können, muss der Flächenwidmungsplan geändert werden. Der Höchster Bürgermeister äußerte sich gestern kritisch. Zwar zollt Werner Schneider dem Unternehmer Salzmann Respekt. Er befürchtet aber bis zu 4000 Lkw-Fahrten, „wir reden ja von 25.000 m3 Aushub“. Dass diese Lkw durch Höchst donnern, will er sich nicht vorstellen. „Der Baustellenverkehr muss über Fußach erfolgen.“ Auch befürchtet Schneider wachsende Verkehrsbelastung nach Fertigstellung der neuen Freizeitanlage. „Eine Einbindung der Höchster Bevölkerung ist deshalb erforderlich.“ Ob und wann das Projekt an den Start geht, wird vom Behördenverfahren abhängen. Der Bau selber soll 13 bis 14 Monate in vier Bauphasen in Anspruch nehmen.

Fußach verärgert: “Höchst hat doch zugestimmt“

Fußachs Bürgermeister Ernst Blum zeigt sich über den Protest seines Höchster Amtskollegen verwundert: „Denn Schneider als Obmann des Wasserverbandes Rheindelta und zahlreiche Höchster Ausschussmitglieder haben mit Beschluss der Verbandsversammlung des Wasserverbandes Rheindelta bereits am 17. März 2008 nach Vorstellung des Projekts die Zustimmung zum Projektvorhaben der Rohrspitz Yachting Gmbh, betreffend der erforderlichen Maßnahmen am Polderdamm einstimmig erteilt.“ Deshalb vermutet Blum in Schneiders Verhalten vorwahltechnischen Theaterdonner. „Die plötzliche kritische Haltung wird wohl nach den Wahlen mit sachlichem Blickwinkel wieder dem gefassten Beschluss des Wasserverbandes entsprechen.“ Den Baustellenverkehr über Fußacher Gebiet zu führen, lehnt Blum ab. Die einzige öffentliche asphaltierte Straße verlaufe über Höchst. Auf der anderen Straße durch das Naturschutzgebiet nach Fußach herrsche Fahrverbot.

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