Kinostarts – VOL.AT https://www.vol.at VOL Wed, 25 Jun 2025 10:59:52 +0000 de-DE hourly 1 <![CDATA["F1" als Hollywood-Drama: Mit Brad Pitt auf der Überholspur]]> https://www.vol.at/f1-als-hollywood-drama-mit-brad-pitt-auf-der-ueberholspur/9504650 https://www.vol.at/f1-als-hollywood-drama-mit-brad-pitt-auf-der-ueberholspur/9504650#respond Wed, 25 Jun 2025 08:37:23 +0000 http://9504650 Star- und actiongespicktes Abenteuer aus der Welt der Formel 1.

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<![CDATA[Übersicht der Filmstarts der kommenden Woche]]> https://www.vol.at/ubersicht-der-filmstarts-der-kommenden-woche/8837464 https://www.vol.at/ubersicht-der-filmstarts-der-kommenden-woche/8837464#respond Sat, 13 Jul 2024 09:23:05 +0000 http://8837464 Erleben Sie die Rückkehr der Tornados mit “Twisters”, tauchen Sie in einen mitreißenden Noirthriller mit Kristen Stewart in “Love Lies Bleeding” ein und folgen Sie Mads Mikkelsen ins 18. Jahrhundert mit “King’s Land” – Ihre Filmstarts der Woche voller Action, Liebe und historischem Abenteuer!

Twisters – USA 2024

Ab 18. Juli *

122 min

Regie: Le Isaac Chung

Mit: Edgar-Jones, Glen Powell, Anthony Ramos, Brandon Perea, Maura Tierney

Fast 30 Jahre nach dem Katastrophenfilm “Twister” (1996), in dem Helen Hunt und Bill Paxton Tornados hinterherjagten, geht es in “Twisters” wieder um die monströse Urgewalt der Wirbelstürme. Es geht abermals um eine sogenannte Sturmjägerin, nun gespielt von Daisy Edgar-Jones (“Der Gesang der Flusskrebse”), die während ihrer Collegezeit einen verheerenden Tornado miterlebt hat. Die zweite Hauptrolle übernimmt Glen Powell (“Top Gun: Maverick”). Zusammen soll das Duo dem 90er-Jahre-Titel neues Leben einhauchen. Oder besser: einwirbeln.

Love Lies Bleeding – GB/USA 2024

Ab 17. Juli *

104 min

Regie: Rose Glass

Mit: Kristen Stewart, Katy O´Brian, Jena Malone, Anna Baryshnikov, Ed Harris

Diese Rolle wirkt wie ein Befreiungsschlag für Kristen Stewart. In ihrem neuen Film “Love Lies Bleeding” spielt die 34-Jährige eine queere Antiheldin, die zu viele Zigaretten raucht. Ihre Figur Lou ist bizarr, romantisch, cool – wie der Film selbst. “Love Lies Bleeding” ist ein mitreißender Noirthriller über zwei Frauen, die sich ineinander verlieben und dann ungeplant in eine Reihe von Gewalttaten verstrickt werden.

Kings Land / The Promised Land – DK/S/N/D 2023

Ab 18. Juli *

129 min

Regie: Nikolaj Arel

Mit: Mads Mikkelsen, Amanda Collin, Simon Bennebjerg, Melina Hagberg, Felix Kramer

Mads Mikkelsen als dänische Variante des einsamen Cowboys: “King’s Land” spielt im 18. Jahrhundert. Der Soldat Ludvig Kahlen will die karge Heidelandschaft in Jütland fruchtbar machen. Viele haben das im Auftrag des Königs schon versucht, niemandem ist es gelungen. Kahlens Forderung: Wenn er es schafft, will er einen Adelstitel. Doch vor Ort trifft er auf den skrupellosen Gutsherren Frederik De Schinkel, der Besitzansprüche auf das Land erhebt und mit allen Mitteln versucht, Kahlen wieder zu vertreiben. Kahlens Wille aber ist unerschütterlich.

*Quelle: cineplexx.at

(APA)

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<![CDATA[Ein Mann namens Otto - Kritik und Trailer zum Film]]> https://www.vol.at/ein-mann-namens-otto-kritik-und-trailer-zum-film/7882567 https://www.vol.at/ein-mann-namens-otto-kritik-und-trailer-zum-film/7882567#comments Wed, 01 Feb 2023 15:21:15 +0000 http://7882567 Für seinen neuen Film greift US-Schauspieler und Produzent Tom Hanks auf einen bekannten Stoff zurück. Erzählt wird von Otto Anderson (Hanks), einem Griesgram, der nach dem Tod seiner Frau keinen Sinn mehr im Leben sieht. Otto ist ein alternder Pedant. Er kontrolliert die Mülltrennung, verweist auf Verordnungen, lebt innerhalb klar abgegrenzter Regeln. Als eine lebhafte junge, mexikanische Familie im Haus gegenüber einzieht, wird er herausgefordert, das Leben mit anderen Augen zu sehen.

Tom Hanks hat kein gutes Jahr hinter sich. Ausgerechnet der zweifache Oscarpreisträger ist für seine Rollen in Disneys “Pinocchio” und Baz Luhrmanns “Elvis” als “schlechtester Schauspieler” für die Goldene Himbeere nominiert worden. Zu diesen Filmen gesellt sich nun “Ein Mann namens Otto”. Dem zuckersüßen Hollywoodremake fehlt die nordische Herbheit des schwedischen Originals. Ab Freitag im Kino.

Ein Mann namens Otto – Kurzinhalt zum Film

Die für einen Auslandsoscar nominierte schwedische Literaturverfilmung “Ein Mann namens Ove” (2015) von Hannes Holm war die schwarzhumorige Geschichte eines einsamen, alten Mannes, der es ständig verabsäumte sich umzubringen, nur um zu erkennen, dass es sich lohnt zu leben. Es war ein sentimentaler, kleiner Film, der in seiner Heimat ein Hit wurde, aber seine nordische Note erlaubte es, echte Trostlosigkeit mit süßlicher Komödie zu vermischen. Diese Trostlosigkeit fehlt im Hollywoodremake schmerzlich. Was bleibt, ist nur die Sentimentalität.

Der in Deutschland geborene Regisseur Marc Forster, der 2008 mit “Ein Quantum Trost” den vielleicht schlechtesten James-Bond-Film aller Zeiten gedreht hat, bewahrt zumindest das frostige Setting, indem er die Geschehnisse in den tiefsten Winter von Pittsburgh verlegt. Aus Ove ist jetzt Otto geworden und aus Rolf Lassgård der zweifache Oscarpreisträger Tom Hanks, der hier nicht nur als der titelgebende Antiheld auftritt, sondern den Film auch mit seiner Ehefrau Rita Wilson produzierte und obendrein seinen 27-jährigen Sohn Truman Hanks als jungen Otto in kitschigen Rückblenden besetzte. Es genügt zu sagen, dass der Schauspiel-Apfel wohl weit vom Stamm gefallen ist.

Wir begegnen dem mürrischen Zeitgenossen zum ersten Mal, als er sich in einem Baumarkt ein Seil kaufen will, aber als er an die Kassa kommt, hat er mit einem Angestellten eine lange Diskussion darüber, dass man ihm mehr Seil verkaufen will, als er braucht. Er hat nicht Unrecht, aber er sucht Streit, wo er nur kann. Seine kleine Wohnsiedlung patrouilliert er wie ein Lagerkommandant. Niemand darf auch nur einen Zentimeter außerhalb des zugewiesenen Platzes parken. Gott stehe jedem bei, der eine Flasche in die falsche Mülltonne wirft.

Otto ist wie Ove wütend auf die Welt. Aus Trauer um seine Frau, will er sich mit dem Seil aus der ersten Szene in seinem Wohnzimmer aufhängen, da wird er von einer munteren Nachbarin gestört. War es im schwedischen Film noch eine Iranerin, so ist es jetzt eine Mexikanerin (Mariana Treviño), die den alten Grantler mit mexikanischer Hausmannskost aus seinem Schneckenhaus holt. Der Rest ist wie schon im Original eine wohlwollende Erlösungsgeschichte darüber, wie Otto lernt, das Leben wieder zu lieben.

Ein Mann namens Otto – Die Kritik

In den USA hat dieses Remake vor allem ältere Kinobesucher in mittleren Teilen des Landes abgeholt und entgegen aller Erwartungen bisher sehr potente 37 Millionen US-Dollar eingespielt. Aber wer hierzulande die schwedische Verfilmung des gleichnamigen Romans von Fredrik Backman gesehen hat, hat eigentlich keinen Grund, für die Hollywoodvariante ins Kino zu gehen. Es ist der gleiche Schmäh, der für ein amerikanisches Publikum ein zweites Mal gedreht wurde, und zwar mit einer weinerlichen Powerballade von Rita Wilson.

Hollywoodstar Tom Hanks soll das Drama aufwerten, aber ohne Amerikas Lieblingsschauspieler in eine Schublade stecken zu wollen: Er ist nicht in der Lage oder nicht bereit, einen todessehnsüchtigen Griesgram zu verkörpern. Er ist für großherzige Rollen bekannt, die widerspiegeln, wie die Welt ihn sieht: als den einsamen Witwer in “Schlaflos in Seattle”; den gutmütigen Helden “Forrest Gump”; den modernen Robinson Crusoe in “Cast Away”; den “wunderbaren Mr. Rogers” und vor nicht allzu langer Zeit den freundlichen Holzschnitzer Geppetto. Tom Hanks ist nicht der nächste Walter Matthau. Und er hat auch nicht die Ruppigkeit eines Clint Eastwood. Der 66-Jährige ist ein hervorragender Schauspieler. Ein paar Himbeeren werden daran nichts ändern. Aber es ist zu hoffen, dass er sich seine Rollen wieder mit etwas mehr Finesse aussucht.

(APA/Red)

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<![CDATA[Die Frau im Nebel - Kritik und Trailer zum Film]]> https://www.vol.at/die-frau-im-nebel-kritik-und-trailer-zum-film/7882549 https://www.vol.at/die-frau-im-nebel-kritik-und-trailer-zum-film/7882549#respond Wed, 01 Feb 2023 15:14:52 +0000 http://7882549 Der Thriller erzählt vom Polizisten Chang Hae-joon (Park Hae-il). Dieser ermittelt zu einem vermeintlichen Unfalltod und fühlt sich zur Witwe des Opfers, Song Seo-rae (Tang Wei), hingezogen. Chang Hae-joon verstrickt sich immer tiefer in den Fall. Bald gerät Song Seo-rae in den Fokus der Ermittlungen – und dem Polizisten fällt es schwer sich abzugrenzen.

Es ist eine Liebesgeschichte der etwas anderen Art, die Regisseur Park Chan-wook mit “Die Frau im Nebel” auf das Kinopublikum loslässt. Der südkoreanische Kultregisseur (“Oldboy”) lässt einen aufstrebenden Ermittler sich ausgerechnet in eine Mordverdächtige verlieben, was nicht nur den Fall, sondern auch dessen Leben gehörig durchrüttelt. Wer bei der anspruchsvollen Handlung am Ball bleibt, wird belohnt. Ab Freitag im Kino.

Die Frau im Nebel – Kurzinhalt zum Film

Ein Kletterer liegt zerschmettert am Fuß einer Felswand. Unfall, Suizid oder Mord? Das ist die Frage, der sich Detektiv Jang Hae-jun (Park Hae-il) zu stellen hat. Rasch führen die Ermittlungen den von Schlaflosigkeit geplagten und stets mit Augentropfen ausgerüsteten Mann zur Frau des Toten: Song Seo-rae (Tang Wei). Sie ist Chinesin, entschuldigt sich für ihr mangelhaftes Koreanisch, das dann aber gar nicht so mangelhaft erscheint, und verdreht dem verheirateten Jang sofort den Kopf.

Songs abgestürzter Mann war Angestellter einer Einwanderungsbehörde und ermöglichte ihr die Einreise nach Südkorea, nachdem sie ihre Mutter auf deren Wunsch getötet hatte und folglich das Land verlassen musste. Kurz darauf waren sie verheiratet. Wie sich herausstellt, dürfte er sie aber geschlagen haben und drohte ihr mit der Abschiebung. Unter seinen Nägeln fanden die Ermittler am Tatort DNA von Song, die im Zuge eines Gerangels vor dessen von ihr herbeigeführtem Absturz dorthin gelangt sein könnte, so die These Jangs.

Die Ermittlungen schreiten zäh voran, ein Vorgesetzter macht Druck, sich doch Größerem zuzuwenden. Und so kommt es, dass Jang den Fall schweren Herzens zu den Akten legen muss und die sympathische wie mysteriöse Frau zu Recherchezwecken nun nicht länger nächtens beim Eisessen vor dem Fernseher beobachten kann. Da nun keine beruflichen Gründe mehr im Weg stehen, intensiviert sich die Beziehung der beiden – bis sich Jang nach einer folgenschweren Enthüllung genötigt sieht, den Kontakt zu Song abzubrechen. Sie soll den Ermittler aber noch länger beschäftigen.

Die Frau im Nebel – Die Kritik

Chan-wook verlangt seinem Publikum auf rund 140 Minuten so einiges ab. Einen großen Teil der Handlung muss man sich wie der Ermittler selbst zusammenstückeln. Die teils subtilen Hinweise, so mancher Zeitsprung und das fröhlich eingesetzte Spiel mit Vorstellung und Wirklichkeit erschweren die Angelegenheit. Wenn man hier aussteigt, bleibt aber immer noch gut platzierte Situationskomik, eine verspielte Kameraführung und Montage wie auch manch Rauferei.

Und da wäre natürlich noch die verbotene Beziehung der zwei Hauptfiguren – eine Liebesbeziehung, die ohne ein “Ich liebe dich” auskommt, die von Sehnsucht wie Misstrauen geprägt ist und von den Hauptdarstellern überzeugend mit Blicken und kleinen Gesten gespielt wird. Möge sich der Nebel für die zwei doch nur lichten.

(APA/Red)

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<![CDATA[Aus meiner Haut - Kritik und Trailer zum Film]]> https://www.vol.at/aus-meiner-haut-kritik-und-trailer-zum-film/7882507 https://www.vol.at/aus-meiner-haut-kritik-und-trailer-zum-film/7882507#respond Wed, 01 Feb 2023 15:10:47 +0000 http://7882507 Leyla (Mala Emde) und Tristan (Jonas Dassler) reisen auf eine abgelegene Insel. Dort kommen zahlreiche Paare zusammen, um die Welt aus den Augen eines anderen Menschen zu sehen. Denn auf der Insel ist es möglich, die Körper zu tauschen. So kommt es auch, dass Leylas Jugendfreundin Stella im Körper ihres Vaters (Edgar Selge) steckt. Leyla und Tristan tauschen ihre Körper mit einem anderen Paar. Was zunächst wie ein spannendes Experiment klingt, ist viel mehr. Denn durch die Wahrnehmung im fremden Körper ändert sich nicht nur das äußere Verhalten, sondern auch das Lebensgefühl. Und dann will Leyla nicht wieder in ihr altes “Ich” zurück.

Magischer Realismus, Science-Fiction oder einfach nur eine unglaubliche Liebesgeschichte? “Aus meiner Haut” passt in keine Schublade. Weder formal noch inhaltlich. Zugegeben, auf den ersten Blick hört es sich seltsam an. Nahezu abgedreht. Oder, wie auch Tristan (Jonas Dassler) zu seiner Freundin Leyla (Mala Emde) gleich zu Beginn des Geschehens sagt: “Ich meine, wir sind uns schon einig, dass das alles total strange ist!?!” Ab Freitag im Kino.

Aus meiner Haut – Kurzinhalt zum Film

Das ist es. Denn die Beiden reisen zu Leylas Jugendfreundin Stella (Edgar Selge) auf eine Insel, auf der Menschen ihre Körper tauschen können. Und die Zuschauer, die dies im Film “Aus meiner Haut” miterleben, können das sogar nachvollziehen. Wie das gelingen kann? Durch grandiose schauspielerische Leistung. Und durch eine ganz besondere Stimmung, die Regisseur Alex Schaad in seinem ersten Langfilm zaubert: an einem mysteriösen Ort, wo Paare in den letzten Sommertagen zusammenkommen, um die Welt aus den Augen eines anderen Menschen zu sehen.

Doch hinter dem, was zunächst wie ein spannendes, lustiges Experiment klingt, das man mal ausprobiert und wieder vergisst, verbirgt sich viel mehr. Es geht um die Frage: Was macht eigentlich die Identität eines Menschen aus? Ist es so, wie Stella sagt: “Du bist der Mensch, der du bist, weil du den Körper hast, den du hast”? Aber was ist, wenn die Harmonie zwischen Körper und Geist kippt? Und wenn ich wirklich einmal in die Haut meines geliebten Gegenübers schlüpfen könnte: Was macht das dann mit mir – und mit unserer Beziehung?

Zweifellos eine ganze Menge. Das erfahren Leyla und Tristan, als sie Fabienne (Maryam Zaree) und Mo (Dimitrij Schaad) kennenlernen und mit ihnen das erste Tauschritual wagen. Wer meint, es bleibe bei der alten Vertrautheit, irrt gewaltig. Denn durch die Wahrnehmung im fremden Körper ändert sich nicht nur das äußere Verhalten, sondern auch das Lebensgefühl. Aussehen, Geschlecht, Alter – all das spielt keine Rolle mehr.

Kein Wunder, dass Leyla nicht wieder in ihr altes “Ich” zurückkehren möchte. Die Sehnsucht nach einem anderen Körper wird übermächtig, die Situation spitzt sich zu, ein dramatisches Ende scheint unausweichlich. Und doch gibt es eine Lösung – die im Nachhinein nahezu folgerichtig erscheint, wenn sich zwei Menschen lieben und ohne Grenzen aufeinander einlassen.

Aus meiner Haut – Die Kritik

Regisseur Alex Schaad hat das Drehbuch wieder zusammen mit seinem Bruder Dimitrij geschrieben. Ob er sich wünscht, dass es tatsächlich möglich wäre, in den Körper eines anderen Menschen zu wechseln? Bei dieser Frage zögerte Schaad zunächst: “Ehrlich, da bin ich mir nicht ganz sicher”, sagt er der dpa. “Aber ich glaube, das Schlimme an Menschen ist, wenn das ginge, würde es eine Woche dauern, bis es missbraucht würde – für irgendwelche sehr, sehr bösartigen Zwecke.”

(APA/Red)

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<![CDATA[Holy Spider - Kritik und Trailer zum Film]]> https://www.vol.at/holy-spider-kritik-und-trailer-zum-film/7882486 https://www.vol.at/holy-spider-kritik-und-trailer-zum-film/7882486#respond Wed, 01 Feb 2023 15:03:20 +0000 http://7882486 Regisseur Ali Abbasi hat sich für seinen Thriller “Holy Spider” einen wahren Fall vorgenommen. Er porträtiert einen Mann, der zu Beginn der 2000er-Jahre mehrere Sexarbeiterinnen in der iranischen Stadt Maschhad getötet hat. Der Serienkiller ist im Film überzeugt, sich dabei auf einer göttlichen Mission zu befinden. Eine Journalistin kommt ihm auf die Schliche.

Manchmal wird eine Geschichte von der Realität eingeholt und damit aktueller als vielleicht geplant. Beim Thriller “Holy Spider” ist das mit den Protesten im Iran geschehen. Der Film beruht auf einem wahren Fall. Regisseur Ali Abbasi erzählt vom “Spinnenmörder”, der Anfang der 2000er Jahre mehrere Sexarbeiterinnen in der iranischen Stadt Maschhad ermordete und überzeugt war, sich dabei auf einer göttlichen Mission zu befinden. Ab Freitag im Kino.

Holy Spider – Kurzinhalt zum Film

Eine Journalistin will im Film die Mordserie aufklären. Als sie in die Stadt kommt, nimmt sie sich ein Zimmer. Ihre Haare hat sie eher locker mit einem Kopftuch bedeckt. Als der Mann an der Rezeption erfährt, dass sie alleine unterwegs ist, will er ihr das Zimmer nicht vermieten, bis sie ihm ihren Presseausweis zeigt. “Wenn Sie bitte Ihre Haare bedecken würden?”, sagt der Mann zu ihr. “Das ist meine Sache”, antwortet die Frau. “Aber die Sittenpolizei…”, entgegnet der Mann.

Wenn der Film im Februar ins Kino kommt, ist es gut vier Monate her, dass Jina Mahsa Amini im Iran in Polizeigewahrsam gestorben ist. Die iranische Kurdin war von der sogenannten Sittenpolizei wegen Verstoßes gegen geltende islamische Kleidungsvorschriften festgenommen worden. Seither gibt es immer wieder Proteste gegen den repressiven Kurs der Regierung und das islamische Herrschaftssystem.

Als Abbasi seinen neuen Film gedreht hat, war diese Protestwelle noch nicht absehbar. Und die Geschichte, die er erzählt, liegt etliche Jahre zurück. “Holy Spider” ist eine brisante Auseinandersetzung mit dem Frauenbild im Iran, mit weiblichen Körpern und ihrer Unterdrückung, mit religiösem Überbau und der Frage, wie viel Unterstützung ein Frauenmörder bekommen kann, wenn er in einem System lebt, das Frauen grundsätzlich abwertet.

Der Film ist brutal und geht nahe. Er zeigt Sexszenen und Prostitution, ein Thema, das im Iran noch immer ein Tabu ist. Während sich ein Großteil der jungen Generation heute offen mit Fragen der Sexualität auseinandersetzt, werden Verstöße gegen die islamischen Gesetze immer noch hart bestraft. Sex außerhalb der Ehe ist genauso verboten wie Prostitution. Es gibt keine offiziellen Statistiken, Sexarbeit findet im Verborgenen statt.

Während ein monogames Leben für muslimische Frauen heilige Pflicht ist, dürfen schiitische Männer mit Frauen im Iran in sogenannten Zeitehen mehrere Verbindungen eingehen. Über die Dauer, die von einigen Minuten bis zu 99 Jahren betragen kann, wird vorher geredet. Beziehungen können so ohne Sorge vor drakonischen Strafen ausgelebt werden. Auch Sexarbeit soll so über Kontakte vermittelt werden.

Holy Spider – Die Kritik

Dass es gar nicht so leicht war, ein Ensemble für den Film zu finden, berichtet Regisseur Abbasi im Begleitheft zum Film. Mehdi Bajestani, der den Mörder Saeed spielt, gehe ein großes Karriererisiko ein. “Das westliche Publikum hat keinen Referenzrahmen, wie riskant seine Darstellung ist”, wird Abbasi zitiert, “aber eine Entsprechung wäre ein Hollywoodstar, der einen Pädophilen spielen muss, den man im Film beim Ausleben seiner sexuellen Fantasien sieht”.

Schauspielerin Zar Amir Ebrahimi, die den Part der Journalistin übernommen hat, wurde in Cannes als beste Darstellerin ausgezeichnet. 2006 hatte sie ihr Land verlassen, nachdem ein Privatvideo in der Öffentlichkeit aufgetaucht war, das sie beim Sex mit ihrem damaligen Freund zeigte. Ebenfalls in “Holy Spider” zu sehen: Sara Fazilat. Der Film ist eine Koproduktion aus Dänemark, Deutschland, Frankreich und Schweden und wurde von Dänemark auch für den Auslandsoscar eingereicht.

Gedreht wurde nicht im Iran, sondern in Jordanien. Warum der Film eine Bedrohung für Iran sei, wird Abbasi im Begleitheft gefragt. “Es ist nicht so, als hätten wir einen allzu expliziten Film gemacht. Aber es ist einer von wenigen Filmen, die in Iran spielen, die einen gewissen Realismus rüberbringen”, antwortete er. Das iranische Kino leide seit 50 Jahren unter drakonischen Zensurmaßnahmen. Alle Filme, die man sehe, zeigten eine parallele Realität des Landes.

“Fast alle halten sich an ein bestimmtes geschriebenes und ungeschriebenes Regelwerk, selbst Filme, die eine kritische Position zur iranischen Regierung beziehen. Die Tabus, die niemals gebrochen werden in iranischen Filmen, sind Nacktheit, Sex, Drogengebrauch und Prostitution. Und doch gehören sie eindeutig zur Realität der iranischen Gesellschaft. Und sie sind relevant für meine Geschichte, bestimmen die Atmosphäre der Erzählung.”

Er wolle nicht, dass die Menschen seinen Film als einen Botschaftsfilm begriffen, auch wenn Misogynie und Entmenschlichung Themen seien. “Meine Absicht war es, der iranischen Gesellschaft einen Spiegel vorzuhalten.” Dieser Film sei ebenso ein politisches Statement wie ein erschöpfender Blick auf die Gesellschaft. “Fast jede Familie hat Zugang zu nicht reguliertem Fernsehen, in dem man Britney Spears beim Tanzen in einem Bikini zusehen kann, aber iranischen Frauen wird das Recht abgesprochen, eine Sexualität zu besitzen.” Außerdem sei es ungerecht, dass die Familien von Saeeds Opfern nur selten erwähnt würden.

(APA/Red)

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<![CDATA[The Son - Kritik und Trailer zum Film]]> https://www.vol.at/the-son-kritik-und-trailer-zum-film/7867189 https://www.vol.at/the-son-kritik-und-trailer-zum-film/7867189#respond Wed, 25 Jan 2023 13:47:00 +0000 http://7867189 “The Son” ist der Nachfolger von Florian Zellers viel gerühmtem Drama “The Father”. Hugh Jackman und Laura Dern verkörpern darin ein Elternpaar, das angesichts der Depression seines Sohnes verzweifelt. Das Drama erzählt vor allem aus der Perspektive des Vaters Peter (Jackman), der Sohn Nicholas (Zen McGrath) liebt, trotz aller Versuche aber nicht zu ihm durchdringt. Nicholas ist depressiv und schwänzt nach der Scheidung seiner Eltern wochenlang die Schule. Er will nicht mehr bei seiner Mutter Kate (Dern) leben, sondern zu seinem Vater ziehen. Der ist als Anwalt mit politischen Ambitionen beruflich sehr eingespannt, außerdem hat er mit seiner neuen Freundin Beth (Vanessa Kirby) ein Baby. Trotzdem nimmt er Nicholas bei sich auf und versucht, ihm wieder etwas Lebenslust beizubringen. Das gelingt jedoch nicht.

Mit seinem oscarprämierten Regiedebüt “The Father” hat der Franzose Florian Zeller hohe Wellen geschlagen. Sein Nachfolgefilm “The Son” ist nun ein erstaunlich gekünsteltes, stumpfsinniges und klischeehaftes Melodrama über Depressionen. Schwer zu glauben, dass der gleiche Künstler beide Filme gemacht hat. Schlimmer ist nur, dass Showman Hugh Jackman in einer Szene so tun muss, als könne er nicht tanzen. Ab Freitag im Kino.

The Son – Kurzinhalt zum Film

Als hoch geachteter Dramatiker schrieb Zeller eine Theatertrilogie, die mit “Die Mutter” begann, gefolgt von “Der Vater” und mit “Der Sohn” endete. Für seinen zweiten Film hat der Franzose beschlossen, das dritte Kapitel fürs Kino zu adaptieren. Doch während sich die 2020er Verfilmung “The Father” wie ein ungemein bewegender Blick auf Demenz anfühlte und Sir Anthony Hopkins seinen zweiten Oscar bescherte, ist “The Son” das Gegenteil davon: ein Film, der sich fast wie ein “Schmerzporno” anfühlt und kein besonders einfühlsamer Blick auf den psychischen Zustand eines Kindes.

Die Titelfigur ist nicht der an Depressionen leidende Teenager, sondern der Mann, der gleichzeitig Vater und Sohn ist und alle anderen mit seinem Charisma überstrahlt. Dieser Mann ist Peter, gespielt von Jackman, der in einer der wenigen guten Szenen des Melodramas mit seinem eigenen, gefühlskalten Vater (Anthony Hopkins, der hier einen Kurzauftritt absolviert) zu kämpfen hat. Peter ist ein reicher, erfolgreicher New Yorker Anwalt. Er ist ein fröhlicher und charmanter Kerl, aber hat seine Frau (Laura Dern) für eine Jüngere (Vanessa Kirby) verlassen und eine neue Familie in einem schicken Apartment gegründet. Sie könnten glücklicher nicht sein, da klingelt Peters Ex-Frau an der Tür. Dem gemeinsamen, 17-jährigen Sohn Nicholas (Zen McGrath) geht es nicht gut, sagt sie. Er schwänze die Schule und mache ihr Angst. Also zieht Nicholas bei seinem Vater ein. Das geht eine Weile gut, bis alte Muster aufbrechen.

Es ist von Anfang an ziemlich klar, dass der Bursche an Depressionen leidet, aber selbst als er beginnt, sich selbst zu verletzen, verstehen seine Eltern nicht, warum ihr Sohn “von Schmerzen überwältigt ” und “für dieses Leben nicht geschaffen ist”. Sie fragen ihn immer wieder: “Bist du unglücklich? Hast du Liebeskummer? Hast du keine Freunde?” Aber er kann es ihnen verständlicherweise nicht erklären. Er ist nicht zuletzt sich selbst ein Rätsel.

The Son – Die Kritik

Florian Zeller möchte zeigen, wie hilflos sich manche Eltern im Angesicht einer so schwer fassbaren Krankheit fühlen können, etwas, das dem Künstler zugute kommt. Aber im elitären New York City des 21. Jahrhunderts ist es sehr unwahrscheinlich und nicht eben realistisch, dass noch nie niemand von Depressionen gehört zu haben scheint. Es wird mit keinem Wort erwähnt. Im Laufe von zwei anstrengenden Stunden versuchen die Erwachsenen in diesem Film also, sich mit dem Zustand des Kindes auseinanderzusetzen, hauptsächlich, indem sie glauben, dass sie schlechte Eltern sind und hoffen, dass ihr Sohn wieder das sorglose Kind wird, das er einst war und dass wir in rührseligen Rückblenden zu sehen bekommen.

Allein dadurch fühlt sich das Ganze wie ein Tagtraum an, durch den die Schauspieler schlafwandeln. Der Tiefpunkt der plumpen Regie ist eine Tanzszene in Zeitlupe, die mit einem Schwenk weg von dem fröhlichen Peter und hin zum traurigen Nicholas endet. Unterdessen steht irgendwo in einer Wäschekammer ein altes Jagdgewehr. Man muss nicht Tschechow gelesen haben, um zu wissen, was am Ende passiert.

Aber der größte Fehler von Zeller ist vielleicht, dass es keinen Moment gibt, in dem er versucht, das Innere des Burschen zu verstehen, was an einem von Christopher Hampton schlecht geschriebenen Drehbuch liegt, das sich nicht die Mühe macht, Nicholas wirklich über seine Depression hinaus kennen zu lernen. Zellers Leidenschaft, Geschichten über psychische Krankheiten zu schreiben ist zweifellos eine würdevolle, aber hier gibt es wenig Tiefe oder Nuance, die beide benötigt werden.

(APA/Red)

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<![CDATA[Caveman - Kritik und Trailer zum Film]]> https://www.vol.at/caveman-kritik-und-trailer-zum-film/7867162 https://www.vol.at/caveman-kritik-und-trailer-zum-film/7867162#respond Wed, 25 Jan 2023 13:41:45 +0000 http://7867162 Der Name ist Programm: “Caveman”, Höhlenmensch, heißt die neue Komödie mit Moritz Bleibtreu, Laura Tonke, Martina Hill und Wotan Wilke Möhring, die auf einem Theaterstück basiert. Bleibtreu trifft darin als Bobby Müller sein Alter Ego aus der Steinzeit, Caveman. Der prähistorische Mann wird für Bobby bald zu einem wichtigen Berater in allen Lebenslagen, auch weil es mit seiner Frau Claudia (Tonke) gerade gar nicht gut läuft. Die wichtigste Frage, die Bobby dabei bewegt: Ist der moderne Mann in der modernen Welt gescheitert?

Mit Beziehungen ist das so eine Sache. Eigenheiten, Vorlieben, Sehnsüchte und Wunschvorstellungen prallen hier aufeinander. Eine endlose Reihe an Filmen speist sich aus den Konflikten, die daraus entstehen. So auch die Komödie “Caveman”, in der es um die Frage geht, wie viele der Verhaltensweisen noch aus der Steinzeit herrühren. Ab Donnerstag ist die Verfilmung des gleichnamigen Theaterstücks mit Moritz Bleibtreu, Laura Tonke und Martina Hill im Kino zu sehen.

Caveman – Kurzinhalt zum Film

Bleibtreu spielt den frustrierten Autoverkäufer Bobby, der sich seinen Lebenstraum erfüllen und Comedian werden will. Ausgerechnet am Tag seines ersten Auftritts kommt es zum Eklat mit seiner Frau Claudia (Tonke). Völlig fertig steht Bobby auf der Bühne und schmeißt kurzerhand sein geplantes Programm über den Haufen. Mit Galgenhumor und auch Selbstironie fängt er an, über seine Beziehung zu seiner Frau zu sinnieren, zum Vergnügen des Publikums. Einige seiner Weisheiten bezieht er dabei von “Caveman”, seinem Alter Ego aus der Steinzeit, in dessen Welt er immer wieder mal verschwindet, um mit ihm Fische zu jagen oder am Lagerfeuer über Männer, Frauen und das Leben allgemein zu sinnieren.

Regisseurin und Drehbuchautorin Laura Lackmann (“Mängelexemplar”) sorgt mit ihrem Film für viele Lacher. Rasant und immer wieder auch amüsant erzählt sie von den Fallstricken, die in Beziehungen lauern. Etwa die unschuldige Frage “Wie sehe ich aus?”, die Claudia stellt, während sie sich kritisch im Spiegel beäugt. Bei Bobby löst sie damit Panik aus und er weiß: “Bei der Frage habe ich eigentlich jetzt schon verloren.” Claudia weint sich bei Nike (Hill) aus. Ihr Mann holt sich Rückendeckung bei seinem schüchternen Freund Hoffmann (Wotan Wilke-Möhring) und bei Steinzeit-Bobby, mit denen er sich über seine Probleme austauscht.

Caveman – Die Kritik

Das Theaterstück war vor rund 20 Jahren ein großer Erfolg. Nun also eine moderne und fürs Kino bearbeitete Version. Allerdings: Diesem Anspruch wird “Caveman” nicht ganz gerecht. Trotz allen Humors wirken die Rollenbilder angestaubt. Die Frauen sind Sammlerinnen, die einen Sinn für Deko haben und ihre Höhle schön und sauber halten. Und dann wollen sie auch noch ununterbrochen über Gefühle sprechen, sogar mitten in der Nacht. “Immer, wenn ich die Augen aufmache, ist sie wach und will reden”, stellt Bobby verzweifelt fest. Er selbst ist ein wortkarger Jäger (“Auf der Pirsch musste man still sein, um die Beute nicht zu vertreiben”), der ansonsten zu nicht viel nutze ist, außer den Rasen zu mähen oder das Auto zu waschen. Gefühle – die zeigt Mann nur im Fußballstadion.

Natürlich nimmt der Film genau diese Eigenheiten aufs Korn, und das mitunter auch durchaus vergnüglich. Der Untertitel ist hierbei Programm: “Man bekommt den Mann aus der Höhle, aber die Höhle nicht aus dem Mann.” Doch sind Beziehungen heute nicht doch schon weit vielfältiger? Streiten heute wirklich noch so viele Paare um die Frage, ob sich der Hausputz mit dem Mannsein vereinbaren lässt? Und ist das Maß aller Männlichkeit wirklich noch der wortkarge und gefühlsgehemmte Stoffel, der sich am wohlsten fühlt, wenn er mit Pizza, Bier und seinem gleichgesinnten Freund ein Videospiel zockt?

(APA/Red)

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<![CDATA[Die drei ??? - Erbe des Drachen: Kritik und Trailer zum Film]]> https://www.vol.at/die-drei-erbe-des-drachen-kritik-und-trailer-zum-film/7867135 https://www.vol.at/die-drei-erbe-des-drachen-kritik-und-trailer-zum-film/7867135#respond Wed, 25 Jan 2023 13:36:02 +0000 http://7867135 Während der Sommerferien unternehmen “Die drei ???” Justus, Bob und Peter eine Reise nach Rumänien. Dort wollen die Freunde ein Praktikum am Filmset von “Dracula Rises” absolvieren, das ihnen Peters Vater vermittelt hat, der bei den Dreharbeiten für besondere Effekte verantwortlich ist. Kaum in Transsilvanien angekommen, häufen sich rätselhafte Ereignisse auf dem alten Schloss von Gräfin Codrina, das dem Film als atmosphärische Kulisse dient.

Gibt es ein berühmteres Detektivtrio? Die drei sympathischen Amateurspürnasen Justus Jonas, Peter Shaw und Bob Andrews “übernehmen jeden Fall”. Ihr Markenzeichen: eine Visitenkarte mit den drei Fragezeichen in Weiß, Rot und Blau. Das Detektivbüro: ein Wohnwagen auf einem Schrottplatz im kalifornischen Rocky Beach. Nun sind sie mit einem neuen Fall zurück, der sie bis nach Rumänien führt. Die Besetzungsliste wartet mit einer kleinen Überraschung auf. Ab Freitag im Kino.

Die drei ??? – Erbe des Drachen: Kurzinhalt zum Film

Dereinst 1964 unter dem Titel “The Three Investigators” vom US-Schriftsteller Robert Arthur ins Leben gerufen, avancierte die Jugendserie auch in Österreich zum Bestseller. Neben Tonträger gibt es Bücher, Computerspiele und Comics, diverse Fanartikel und bisher zwei Leinwandadaptionen: 2007 kam die erste ins Kino; 2009 ging es weiter. Und nun also: “Die drei ??? – Erbe des Drachen”.

Tim Dünschede (“Limbo”) ist für die Regie verantwortlich. In den Hauptrollen zu sehen sind: Julius Weckauf (“Der Junge muss an die frische Luft”) als Justus Jonas, Nevio Wendt (“Rocca verändert die Welt”) als Peter Shaw sowie Levi Brandl als Bob Andrews. Dazu Darsteller wie Mark Waschke (“Dark”), Gedeon Burkhard (“Inglourious Basterds”), Florian Lukas (“Absolute Giganten”), Jördis Triebel (“Babylon Berlin”).

Während der Sommerferien dürfen die drei Burschen eine Reise nach Rumänien unternehmen, wo die Freunde ein Praktikum am Filmset von “Dracula Rises” absolvieren, das ihnen Peters Vater (Waschke) vermittelt hat. Der nämlich ist bei den Dreharbeiten für die Spezialeffekte verantwortlich. Kaum in Transsilvanien angekommen, häufen sich rätselhafte Ereignisse auf dem alten Schloss von Gräfin Codrina, das dem Film als Kulisse dient. Die drei Detektive wollen herausfinden, was all dies mit einem seit über 50 Jahren verschwundenen Buben, einer mysteriösen Bruderschaft und einem rätselhaften Untoten zu tun haben kann. Und wie man es von den Dreien kennt, machen sie sich dann auch recht bald an die Ermittlungsarbeit.

Die drei ??? – Erbe des Drachen: Die Kritik

Irgendwann zur Mitte hin der gelungenen, schön altmodisch anmutenden Kinoadaption (das orangene, so angenehm klingelnde Tischtelefon) heißt es: “Wir sind Kinder und keine Detektive!”. Dazu kommen all die bösen Blicke und all die Zweifel von vor allem Peters Vater, der gar nichts hält von all der Schnüffelei seines Sohnes. Was hat es mit den Geheimgängen, mit dem rätselhaften Schatz, mit dem wirklich sehr unheimlichen Hausmeister des Schlosses, was mit dem verschwundenen Buben wirklich auf sich?

Dazu die hübsch fotografierten Innen- und Außenansichten der rumänischen Burg, die teils so unheimlich sind, dass man gar kurz die FSK-Freigabe ab sechs in Frage zu stellen beginnt. Rührend, und für manch kleineren Zuseher, manch jüngere Zuschauerin im Kinosaal vielleicht ermutigend, ist indes die Erkenntnis, dass es unseren Kultdetektiven doch schlussendlich immer irgendwie gelingen wird, skeptische Erwachsenenblicke Lügen zu strafen: Justus, Peter und Bob übernehmen eben nicht nur, sie lösen auch “jeden Fall”.

Schön zudem, dass sich das atmosphärische Leinwandabenteuer nicht nur inhaltlich und visuell, sondern auch was die Besetzungsliste anbelangt um ein gereifteres Kinopublikum bemüht: Wer hätte erwartet, dass eine Gudrun Landgrebe diesen Film mit ihrer besonderen Aura (gleich in einer der ersten Szenen lässt sie ihre eisblauen Augen aufblitzen) adelt?

Die legendäre, 1950 geborene Aktrice war zwar erst 2019 in einer Serie zu sehen, hatte sich dafür aber auf großer Kinoleinwand zuletzt eher rar gemacht. Und zugleich können sich die Jüngeren etwa über die erneut tadellose Performance eines Julius Weckauf freuen.

(APA/Red)

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<![CDATA[Close - Kritik und Trailer zum Film]]> https://www.vol.at/close-kritik-und-trailer-zum-film/7867111 https://www.vol.at/close-kritik-und-trailer-zum-film/7867111#respond Wed, 25 Jan 2023 13:29:48 +0000 http://7867111 Die beiden Buben Léo und Rémi sind innig miteinander befreundet. Ihre neuen Mitschüler auf dem Gymnasium behaupten deshalb, dass sie ein Liebespaar seien. Das bring Léo dazu, sich sukzessive von Rémi zu entfremden, um von den neuen Kameraden akzeptiert zu werden. Bis es zu einer radikalen Wendung der Verhältnisse kommt – sowie der zunächst sehr poetischen Stimmung der Geschichte.

Der belgische Jungregisseur Lukas Dhont landete bereits 2018 mit “Girl” über ein Transmädchen einen Arthaushit. Nun legt der mittlerweile 31-Jährige mit “Close” erneut ein Werk vor, das einerseits in beeindruckender Manier die Lebenswelt von Jugendlichen erfasst und andererseits weit darüber hinausgeht. “Close” ist trotz lyrischer Bilder ein in seiner unprätenziösen Nüchternheit beklemmendes Werk über Trauer und Schuld. Ab Freitag im Kino.

Close – Kurzinhalt zum Film

Im Zentrum des Films stehen die beiden 13-Jährigen Léo (Eden Dambrine) und Rémi (Gustav De Waele), die seit Kindheit engste Freunde sind. In sinnlichen, sonnendurchfluteten Bildern beginnt “Close”, zeigt die letzten Tage der Schulferien, die letzten Tage einer unschuldigen Intimität. Denn diese endet jäh, als die beiden Burschen in der beginnenden Oberstufe von den Kameraden mit den Fragen nach dem Wesen ihrer Freundschaft konfrontiert sind. Birgt ihre Freundschaft mehr?

Léo bricht in dieser Phase der Unsicherheit über das eigene Sein und Werden und im Bestreben, neuen Gruppen anzugehören, mit Rémi – mit fatalen Konsequenzen. Und so wächst sich ein kleiner, genau beobachtender Film zur großen Tragödie aus. Aber auch diese wird mit präzisem Blick ohne Melodramatik geschildert.

Close – Die Kritik

Die vermeintlich harmlose Coming-of-Age-Geschichte über die Unsicherheiten der Liebe und des Erwachsenwerdens wird ein beklemmendes Werk über den Umgang mit Trauer und Einsamkeit und das schier unmögliche Tragen von schuldloser Schuld.

Dhont, der auch das Drehbuch zu “Close” mitverfasst hat, erzählt dabei kaum über Worte, sondern verlässt sich ganz auf das Spiel seiner Darsteller. In Eden Dambrines Gesicht spiegelt sich der nicht verbalisierbare Schmerz, während die Kamera von Frank van den Eeden stets nah bei den Figuren bleibt, den Raum selbst praktisch nie zeigt. Die Landschaft des menschlichen Antlitz wird hier zum schmerzlichen Erfahrungsraum. So ist “Close” im vielfachen Wortsinn nicht nur als Parabel auf Nähe zu verstehen, sondern auch als Grundhaltung eines Filmemachers, stets nah an seinen Charakteren zu bleiben und dabei Geschichten zu erzählen, die es sonst nie auf Leinwand schaffen. Dafür erhielt er beim 75. Festival von Cannes 2022 den Großen Preis der Jury.

(APA/Red)

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<![CDATA[Family Dinner - Kritik und Trailer zum Film]]> https://www.vol.at/family-dinner-kritik-und-trailer-zum-film/7867090 https://www.vol.at/family-dinner-kritik-und-trailer-zum-film/7867090#respond Wed, 25 Jan 2023 13:25:55 +0000 http://7867090 Teenagerin Simi verbringt die Ferien bei ihrer Tante Claudia, die in einem düsteren Bauernhof am Land lebt. Das übergewichtige Mädchen hofft auf Unterstützung durch die Ernährungsberaterin, die mit ihren Büchern zum Abnehmen Bestseller landete. So wird Simi auf eine etwas eigenartige Diät gesetzt. Zugleich beobachtet das Mädchen das seltsame Verhältnis von Claudia zu ihrem aggressiven Sohn Filipp sowie dem strengen Stiefvater Stefan. Der Grund für das eigenartige Verhalten ist ein dunkles, bösartiges Geheimnis.

Man liegt nicht falsch damit, so manchen im Web propagierten Abnehmtipp als gruselig zu bezeichnen. Noch teuflischer kann es zugehen, wenn die eigene Tante, ihres Zeichens Ernährungscoach, beim Erschlanken helfen soll. Diese flaue Mägen verursachende Erfahrung muss jedenfalls die übergewichtige Teenagerin Simi (Nina Katlein) in Peter Hengls Horrorfilm “Family Dinner” machen, der ab Freitag in den heimischen Kinos zu sehen ist.

Family Dinner – Kurzinhalt zum Film

Mit ihrer Figur unzufrieden, macht sich Simi vor Ostern zum ländlichen Bauernhof von Tante Claudia (Pia Hierzegger), deren Partner Stefan (Michael Pink) und Sohn Filipp (Alexander Sladek) auf. Dass hier nicht alles mit rechten Dingen zugeht, lässt Hengl nicht lange im Dunkeln. Düster und karg ist die Landschaft, in der sich das Bauernhaus befindet. Das manchmal erwähnte Wien – die rettende Zivilisation – scheint unerreichbar weit.

Nina Katlein überzeugt als schüchterne und beeinflussbare Protagonistin, die man so im Film nicht besonders oft findet. Die sie beschäftigende Abnehmthematik trifft bei Hengl – der Tiroler zeichnete bei seinem Langfilmdebüt sowohl für die Regie als auch für das Drehbuch verantwortlich – auf eine kalte Familiendynamik, innerhalb derer alles, insbesondere das Essen, streng kontrolliert wird. Einzig der in sich gekehrte, von seiner Mutter überwachte und ihr misstrauende Filipp isst die sorgfältig zubereiteten Speisen, während die Erwachsenen bis Ostern fasten wollen. Simi soll nicht lange bleiben, das Fest sei eine private Familienangelegenheit.

Das ändert sich, als die dem Okkulten zugeneigte Claudia ihre Nichte unter ihre Fittiche nimmt, ihr das Abnehmen lehren will und sie ebenso wie sich und ihren Partner auf eine Nulldiät setzt. Eine besonders kurze Diskussion über Selbstakzeptanz versus selbstbestimmtes Abnehmen schien da wohl unumgänglich, wirkt ob des drohenden Horrors aber recht deplatziert.

Family Dinner – Die Kritik

Schnell kommen Simi Zweifel, ob sie sich an diesem Ort aufhalten sollte. Langsamer steuert das Grauen über dem Bauernhaus auf seinen Höhepunkt zu und versetzt Zuschauer dabei rund 100 Filmminuten lang in einen Zustand ständigen Unwohlseins. Da stört es nicht, dass sich dieser Höhepunkt, zu dem die aus psychologischen Abgründen geborenen Handlungen der Figuren führen, schon zu Beginn des Films erahnen und um die Mitte herum bestätigen lässt. Denn genau wie für Simi bleibt dem Zuschauer kein Entrinnen. Da könnten die Popcorn schon mal im Halse stecken bleiben.

(APA/Red)

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<![CDATA[Babylon - Rausch der Ekstase: Kritik und Trailer zum Film]]> https://www.vol.at/babylon-rausch-der-ekstase-kritik-und-trailer-zum-film/7851529 https://www.vol.at/babylon-rausch-der-ekstase-kritik-und-trailer-zum-film/7851529#respond Tue, 17 Jan 2023 14:10:15 +0000 http://7851529 “Babylon – Rausch der Ekstase” ist ein wildes Spektakel.Der Film erzählt von der Zeit, als die junge Filmmetropole von der Stummfilmära ins Tonzeitalter schlitterte. Brad Pitt spielt einen gefeierten Filmbeau, Margot Robbie ein aufstrebendes Starlet.

Es ist eine megalomanische Hommage an das Hollywood der 1920er, ein Bildrausch babylonischen Ausmaßes: “Babylon”. Regiestar Damien Chazelle, der bereits mit “La La Land” der Traumfabrik seine Musicalehrerbietung erwies, legt ein vielgestaltiges Werk als Feier der Stummfilmära vor. Drei Stunden voller Stars, visueller Ekstase und dramatischer Mikroszenen. Und drei Stunden, in denen sich der 37-Jährige immer wieder in seinem eigenen Kosmos verliert. Ab Donnerstag im Kino.

Babylon – Rausch der Ekstase: Kurzinhalt zum Film

In seinem Ensemblewerk folgt Chazelle mehreren Protagonisten über die Zeit vom letzten Stummfilmjahr 1926 bis in die frühen 1930er hinein. Da ist der langsam alternde Filmliebhaber Jack Conrad (Brad Pitt), der dem Alkohol und wechselnden Liebschaften zuspricht und in der Stummfilmära die Massen begeistert. Der Umstieg zum Ton gelingt ihm jedoch nicht mehr.

Kurz vor dem radikalen Umbruch der Branche schafft auch Nellie LaRoy (von einer beinahe nicht wiedererkennbaren Margot Robbie interpretiert) den Aufstieg als verruchter Charakter, als Starlet und Sinnbild der Goldenen 20er. Aber sie überlebt ebenso wenig im Tonfilm und der neuen, biedereren Ära Hollywoods. Dem dunkelhäutigen Jazzer Sidney Palmer (Jovan Adepo) gelingt zwar die Karriere als Musiker auf der Leinwand, zugleich entkommt er dem Rassismus der Gesellschaft nicht.

Und als Alter Ego des Publikums fungiert der mexikanische Einwanderersohn Manny Torres (gespielt vom 30-jährigen mexikanischen Newcomer Diego Calva), der sich vom Handlanger des weinstein-artigen Produzenten Don Wallach (Jeff Garlin) in eine führende Studioposition hocharbeitet und dabei doch der Außenstehende bleibt. Er blickt auf das Spektakel, das rauschhafte Treiben aus einer Beobachterposition und findet mit seiner Angebeteten Nelly LaRoy nie wirklich zusammen, obgleich er für sie sein Leben riskiert.

Babylon – Rausch der Ekstase: Die Kritik

Dieses Werden und Vergehen von Menschen und Karrieren schildert “Babylon” in einem eigenständigen Rhythmus aus ekstatischen Szenen, in denen sich Chazelle den langen Einstellungen und dem Rausch der Kamerafahrten durch überraschend freizügige Orgien und Exzesse hingibt, weshalb in den USA Jugendliche unter 17 Jahren nur mit Begleitung Erwachsener ins Kino dürfen. Dem gegenüber stehen ruhige Dialogsequenzen, die aufflackernd ein Scheinwerferlicht auf die einzelnen Charaktere werfen. Letztlich bleibt “Babylon” ein Episodenfilm, der verschiedenen Strängen folgt und mosaikartig aus diesen Farbtupfern in Serienmanier ein große Gemälde zeichnen möchte.

So entsteht ein Panoptikum, das vor allem Cineasten das Herz höherschlagen lässt. Sämtliche Charaktere sind Referenzen an reale Vorbilder, paraphrasieren Stars wie Douglas Fairbanks, Joan Crawford oder Klatschkolumnistin Louella Parsons. Und auch die Leinwandgrößen der Jetztzeit kommen zu (Cameo-)Ehren, wenn etwa Spike Jonze als deutscher Regisseur Otto Strassberger erscheint oder Tobey Maguire als sinistrer Gangsterboss mit Tränensäcken outrieren darf.

Letztlich reiht sich “Babylon” in den Trend der Selbstbespiegelung Hollywoods ein, der von Quentin Tarantinos “Once Upon a Time in Hollywood” über das Biopic “Mank” bis zum Schwarz-Weiß-Werk “The Artist” reicht. Und doch verliert sich “Babylon” in seiner Form, verpasst den Fokus zwischen nackter Haut und Elefant mit Durchfall, Slapstick und Drama, Dekadenz und Leidenschaft. Zum Schluss setzt der 37-jährige Chazelle gar zum Rundumschlag über die Geschichte des Kinos an, verlässt den Brennpunkt der aufkommenden Tonfilmära und treibt die (Selbst-)Referenz auf die Spitze – ein Weg, den sein Stammkomponist Justin Hurwitz bereits über die vorhergehenden drei Stunden beschritten hat. Er mischt Jazz mit Tristan-Paraphrasen und vor allem der beständigen Variation seiner eigenen, legendären “La La Land”-Musik.

Dafür erhielt Hurwitz jüngst den Golden Globe für die beste Filmmusik – während die übrigen vier Nennungen leer ausgingen. Auch dürfte “Babylon” bei den Oscar-Nominierungen am 24. Jänner gute Chancen auf eine stolze Zahl haben, bei den Preisen selbst aber wohl dünn aussteigen. Denn auch wenn Hollywood die Selbstbespiegelung liebt, schreckt es vor den nackten Tatsachen dann doch meist zurück.

(APA/Red)

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<![CDATA[Shotgun Wedding - Ein knallhartes Team: Kritik und Trailer zum Film]]> https://www.vol.at/shotgun-wedding-ein-knallhartes-team-kritik-und-trailer-zum-film/7851481 https://www.vol.at/shotgun-wedding-ein-knallhartes-team-kritik-und-trailer-zum-film/7851481#respond Tue, 17 Jan 2023 14:04:44 +0000 http://7851481 Die Actionkomödie “Shotgun Wedding” zeigt Jennifer Lopez und Josh Duhamel als Paar, das sich auf einer einsamen Insel das Ja-Wort geben will – doch dann wird dieser Plan von allerhand Hindernissen durchkreuzt. Zum Beispiel von Piraten.

Die Actionkomödie “Shotgun Wedding” zeigt Jennifer Lopez und Josh Duhamel als Paar, das sich auf einer einsamen Insel das Ja-Wort geben will – doch dann wird dieser Plan von allerhand Hindernissen durchkreuzt. Zum Beispiel von Piraten. Ab Donnerstag ist der Filmspaß auch hierzulande zu sehen.

Shotgun Wedding – Ein knallhartes Team: Kurzinhalt zum Film

Wenn ein Film mit Jennifer Lopez in der Hauptrolle in die Kinos kommt, geht es darin meist ums Heiraten. So auch in ihrer neuen Action-Romantik-Komödie “Shotgun Wedding – ein knallhartes Team”. Diesmal zieht es Jennifer Lopez alias Darcy mit ihrem Verlobten Tom (Josh Duhamel) auf die Philippinen, wo sie sich im Kreise ihrer Familien auf einer einsamen Insel in einem Luxusresort das Ja-Wort geben wollen.

Der Film bekam im Voraus wegen seiner Besetzung Aufmerksamkeit. Superstar Jennifer Lopez macht gerade allerorts von sich reden. Mit einem Netflix-Deal, mehreren großen Filmrollen und einem neuen Album 2023 – dem ersten seit längerer Zeit, das auch vom Liebescomeback mit Ben Affleck handeln soll.

Diskussionen gab es im Rahmen von “Shotgun Wedding” um ihren Partner auf der Leinwand. Zunächst sollte Armie Hammer die Rolle übernehmen, der allerdings wegen Missbrauchsvorwürfen gegen ihn das Projekt verließ. Dann war Ryan Reynolds im Gespräch, der Berichten zufolge die Rolle aber wegen Terminproblemen letztlich nicht einrichten konnte. Nun also Duhamel.

Er und Lopez spielen in “Shotgun Wedding” ein Paar mit sehr unterschiedlichem familiären Hintergrund. Zwei Welten prallen auf der Insel aufeinander – und der Stress ist vorprogrammiert. Darcys Eltern als reiche Unternehmer und Spießer können über Toms ungezwungene Proletariereltern nur die Nase rümpfen. Dann taucht auch noch Darcys eigentlich so viel coolerer Ex Sean (Lenny Kravitz) auf Einladung des Brautvaters auf der Party auf.

Shotgun Wedding – Ein knallhartes Team: Die Kritik

Reichlich Zündstoff also, doch so richtig los geht der Film erst, als die Hochzeitsfeier von Piraten gestürmt wird – und es an dem Brautpaar liegt, ihre Gäste, die allesamt als Geiseln im Pool festgehalten werden, zu retten. Dabei zeigen sich Darcy und Tom durchaus als gutes und einfallsreiches Team, wenn es darum geht, ihre Feinde auszuschalten. Für eine Komödie gibt es dabei erstaunlich viele Tote – und viel Blut, was Darcy (beinahe) jedes Mal in die Ohnmacht treibt und für Situationskomik sorgt.

Die Dialoge, in denen sich das Brautpaar ankeift oder die Liebe beteuert, sind zwar oft witzig, aber wirken mitunter platt und austauschbar, sodass die Gags nicht immer zünden. Auch die Actionszenen mit Verfolgungsjagden in Golfcarts, durch den Dschungel, über eine Zipline oder mit Boot und Fallschirm meint man schon hundertmal gesehen zu haben. Und auch wenn Lopez und Duhamel einen guten Job machen – so ganz überzeugend als superstarkes Liebespaar wirken sie nicht.

Dennoch sind es manchmal gerade die überzogenen Dialoge und Szenen, die ein Lachen hervorlocken. Wer über Plattitüden wie “Ich bin eine gestandene Frau, ich habe alles. Bis auf einen Saugroboter!” lachen kann, wird sicherlich seinen Spaß mit “Shotgun Wedding” haben. Und am Ende gibt es ein selbst für amerikanische Filmverhältnisse wahnwitziges Finale – mit schnulzigen Dialogen und irren Actionszenen zum Lachen.

(APA/Red)

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<![CDATA[Living - Kritik und Trailer zum Film]]> https://www.vol.at/living-kritik-und-trailer-zum-film/7851409 https://www.vol.at/living-kritik-und-trailer-zum-film/7851409#respond Tue, 17 Jan 2023 13:55:58 +0000 http://7851409 London hat sich noch nicht wirklich erholt von den Folgen des Zweiten Weltkrieges. Eines der Rädchen in der Bürokratiemühle der Stadt ist der Beamte Williams. Er verwaltet den Missstand, kämpft mit Papierbergen und steifen Umgangsformen. Desillusioniert und ohne Freude am Leben. Just das ändert sich, als der graue Staatsdiener eine letale Krankheitsdiagnose erhält.

Es ist ein kleiner Film über eine kleine Begebenheit und umfasst doch ein Leben in seinen Ziselierungen: Oliver Hermanus hat Akira Kurosawas “Ikiru” aus 1952 neu verfilmt und die Geschichte um einen unauffälligen Beamten, der am Ende seines Lebens eben dieses nochmals neu spürt, nach London verlegt. Der großartige Charakterdarsteller Bill Nighy darf hier in einer Hauptrolle sein großes Können unter Beweis stellen. Ab Freitag im Kino.

Living – Kurzinhalt zum Film

Nighy ist im London der 50er-Jahre der biedere, prototypisch britische Beamte Mr. Williams. Mit Anzug und Melone kommt der Witwer täglich pünktlich zu seinen Aktenbergen, verwaltet leidenschaftslos das städtische Bauwesen und den Wiederaufbau der Stadt. Als er beim Arzt jedoch die Diagnose erhält, dass sein Leben von nur mehr kurzer Dauer sein wird, beginnt Mr. Williams, sein Dasein zu reflektieren und seine Prioritäten zu überdenken.

Nachdem er unabgemeldet einen Tag am Meer verbringt, findet er seine Vision, der er sich in seinen letzten Monaten widmen will: Er möchte es schaffen, eben jenen Kinderspielplatz auf einem ausgebombten Grundstück zu realisieren, den seine Behörde bisher erfolgreich blockiert hat. Ihm zur Seite steht dabei die neue, junge Kollegin Margaret Harris (Aimee Lou Wood), die als Vertreterin der neuen Generation die Konventionen bricht.

Living – Die Kritik

Und so beginnt das steife Sein des Mr. Williams etwas zu erblühen. Es ist keine klassische Coming-of-Age-Geschichte, sondern im Gegenteil eine Coming-of-Youth-Parabel, in der ein alter Mensch nochmals seinen Schutzpanzer lüftet. “Living” überschreitet dabei nie die Grenze zum Kitsch, sondern ist ein herzerwärmender Film für die kalte Jahreszeit oder für regnerische Sonntagnachmittage.

(APA/Red)

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<![CDATA[FCK 2020: Zweieinhalb Jahre mit Scooter - Kritik und Trailer zum Film]]> https://www.vol.at/fck-2020-zweieinhalb-jahre-mit-scooter-kritik-und-trailer-zum-film/7839445 https://www.vol.at/fck-2020-zweieinhalb-jahre-mit-scooter-kritik-und-trailer-zum-film/7839445#respond Wed, 11 Jan 2023 09:49:09 +0000 http://7839445 Zweieinhalb Jahre lang hat ein Kamerateam die Techno-Band Scooter begleitet. “Ich wollte ein authentisches Bild davon zeigen, wie H.P. als Mensch und als Künstler ist”, sagte Regisseurin Cordula Kablitz-Post. In knapp zwei Stunden wird die Erfolgsgeschichte der Techno-Veteranen erzählt.

Seit fast 30 Jahren prägen Scooter die Musikwelt. Nun gibt es einen Kinofilm über die Kultband um Frontmann H.P. Baxxter. Darin werden überraschende Details aus dem Leben des Musikers gezeigt. Zum Beispiel seine Vorliebe für antike Gemälde und Tierfelle. Am Donnerstag läuft das Filmporträt “FCK 2020 – Zweieinhalb Jahre mit Scooter” auch hierzulande an.

FCK 2020: Zweieinhalb Jahre mit Scooter – Kurzinhalt zum Film

Ein Mann mit wasserstoffblonden Haaren schminkt seine Augenbrauen. Aufgeregte Menschen warten auf ihn und rufen seinen Namen. Er müsse in wenigen Sekunden auf die Bühne – die Show beginnt. Er greift das Mikrofon und ruft mit einer markanten Raucherstimme 80.000 Fans zu: “I Hope This Shit Will Be Over Soon” (deutsch: “Ich hoffe, diese Scheiße ist bald vorbei”). Es ist H.P. Baxxter, Scooter-Frontmann und für viele Techno-Legende.

Doch H.P. Baxxter und seine Bandkollegen Sebastian Schilde und Michael Simon stehen nicht in einer proppenvollen Arena, sondern in einer leeren Halle vor ein paar Kameramännern und Tontechnikern. Es ist ein Streaming-Konzert, mitten im Lockdown. “Ich dachte, die ganze Doku ist kaputt, weil wir gar nicht mehr auf die Bühne kommen”, sagte H.P. Baxxter der Deutschen Presse-Agentur bei seiner Filmpremiere auf dem Hamburger Filmfest. “FCK 2020” erzählt die Erfolgsgeschichte der Musikgruppe.

Begleitet wird Scooter dabei, wie sie trotz Pandemie ihr 20. Album veröffentlichen und immer wieder Wege finden, um aufzutreten. “Durch Corona brauchten wir auf einmal ein ganz anderes Drehkonzept. Wir waren eigentlich angetreten, um die Scooter-Tour zu begleiten”, sagte Cordula Kablitz-Post. Die Regisseurin, die zuvor einen ähnlichen Dokumentarfilm über die Rockband Die Toten Hosen gedreht hatte, wollte einen Blick hinter die Kulissen werfen. Das hat H.P. Baxxter überzeugt, der zuvor jede Home Story abgelehnt habe. “Ich dachte auf Anhieb, cool, das passt. Ich hatte auch gleich so ein Vertrauen, dass das gut wird.”

Im Mittelpunkt des Films steht der 58-jährige Frontmann, der mit bürgerlichem Namen Hans Peter Geerdes heißt und im ostfriesischen Leer (Niedersachsen) aufgewachsen ist. “Die Kameras vergisst man irgendwann völlig”, sagte Geerdes. Kinobesucher erhalten einen intimen Einblick in das Leben des Musikers. Gezeigt wird unter anderem, wie er in Hamburg-Duvenstedt lebt – nach eigenen Angaben wie ein “englischer Landlord”. In der Garage stehen Oldtimer, an den dunkelgrünen Wänden hängen antike Gemälde, die Stühle haben goldene Armlehnen und auf dem Boden liegen Tierfelle. “Es ist so eine Art heile Welt. Wenn die Menschen mal wieder komisch sind, habe ich zu Hause einen Ruhepol.”

FCK 2020: Zweieinhalb Jahre mit Scooter – Die Kritik

Filmemacherin Kablitz-Post war von der Offenheit des Superstars begeistert. “Es ist etwas ganz Besonderes, wenn dich ein Künstler so nah an sich ranlässt.” Am Ende der Dreharbeiten hätten sie fast 150 Stunden Material gehabt. Gezeigt werden auch Aufnahmen aus Geerdes’ Kindheit und Jugend – der junge H.P. Baxxter mit längeren Haaren, auffälligem Schmuck und stark geschminkt. “Wahrscheinlich erkennen mich viele gar nicht”, sagte der 58-Jährige. Ihm sei es in erster Linie um die Mode, aber auch um die Provokation gegangen. “Ich bin in der Kleinstadt komplett geschminkt über den Schulhof gelaufen. Alle haben geguckt, ich fand das immer gut.”

Doch der Film zeigt nicht nur eine heile Welt. Zu sehen ist unter anderem Geerdes Freundin Lysann, von der er sich nach fünf Jahren Beziehung während der Dreharbeiten trennte. Und auch wenn es Streit in der Band gibt, ist die Kamera dabei. H.P. Baxxter scheint kein einfacher Charakter zu sein – sowohl vor als auch hinter der Kamera. “Es war manchmal ganz schön anstrengend, zusammenzuarbeiten”, sagte Kablitz-Post. Schnell wird deutlich: Der Ostfriese hat klare Vorstellungen von seinen Shows. Nach den Auftritten müssen beispielsweise Tee, Räucherstäbchen, Eis und – ganz wichtig – ein 0,3-Liter-Glas bereitstehen.

Im Anschluss gilt der “Bar-Zwang”, wie es H.P. Baxxter nennt. Alle Band- und Crew-Mitglieder sind dazu verpflichtet, feuchtfröhlich mitzufeiern. Wer die Stimmung runterzieht, fliegt raus. Ende vergangenen Jahres sollen beide Bandmitglieder Schilde und Simon die Musikgruppe verlassen haben. Doch das ist typisch Scooter. Personelle Wechsel gehören zum Konzept – ausgenommen ist natürlich der Frontmann.

Mit über 30 Millionen verkauften Tonträgern und unzähligen Auszeichnungen gehört die Band zu den erfolgreichsten deutschen Acts. Dabei galt Scooter mit ihrer oft abschätzig als “Kirmes-Techno” bezeichneten Musik nicht immer als cool. Inzwischen aber hat die Band mit Songs wie “Hyper, Hyper” oder “How Much is the Fish?” einen Kultstatus erreicht – sowohl im In- als auch im Ausland. Man kann sie für irre halten. Man kann sie belächeln. Man kann sie vergöttern. Eines aber ist unbestritten: Scooter sind längst zu Titanen im Pop-Geschäft geworden.

(APA/Red)

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<![CDATA[Der Fuchs - Kritik und Trailer zum Film]]> https://www.vol.at/der-fuchs-kritik-und-trailer-zum-film/7839430 https://www.vol.at/der-fuchs-kritik-und-trailer-zum-film/7839430#respond Wed, 11 Jan 2023 09:42:59 +0000 http://7839430 Regisseur Adrian Goiginger hat sich wieder einer äußerst persönlichen Geschichte angenommen: Nachdem er mit seinem Erstling “Die beste aller Welten” seine eigene Kindheit auf die große Leinwand holte, ist es diesmal das Schicksal seines Urgroßvaters Franz Streitberger. Dieser wuchs in der Pinzgauer Bergwelt in ärmlichen Verhältnissen auf und kam kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs zum Militär. In Frankreich fand er als Motorradkurier schließlich einen kleinen verletzten Fuchswelpen, dessen er sich annahm und zu dem er eine innige Beziehung aufbaute.

Regisseur Adrian Goiginger setzt wieder auf einen persönlichen Zugang: Erzählte der Salzburger Filmemacher mit seinem Debüt “Die beste aller Welten” die eigene Kindheitsgeschichte, so widmet er sich mit “Der Fuchs” (ab Freitag im Kino) dem Leben seines Urgroßvaters. Dieser baute als Soldat im Zweiten Weltkrieg zum titelgebenden Tier eine ganz besondere Beziehung auf. Ein Film voller rauer Schönheit, tief gehendem Leid und herzlicher Wärme.

Der Fuchs – Kurzinhalt zum Film

Franz Streitberger ist kein Mann großer Worte: Seine Kindheit in der Pinzgauer Bergwelt war geprägt von Armut und Entbehrung. Der schmächtige Bub ist der jüngste im Bunde, freut sich über alle Maßen angesichts einer großen Ladung Erdäpfel, die er mit in die Berghütte bringen kann, um dann beim Abendessen nur ein einziges Stück zu ergattern. Wer arbeitet, hat Vorrang. Da sie ihn den nächsten Winter wohl nicht durchbringen würden, geben Vater und Mutter den Bub weg, zum Großbauer Seiwald. Das Kind schreit, weint, tritt, doch es nützt alles nichts – Jahre der Knechtschaft stehen ihm bevor.

Später schläft er als junger Mann in der Stadt Salzburg unter freiem Himmel, hofft bei der Suppenküche auf eine warme Mahlzeit und entdeckt schließlich einen Rekrutierungsstand des Militärs. Drei Mal täglich warmes Essen und ein Dach über dem Kopf? Es ist Ende der 1930er-Jahre und Franz (eindrücklich gespielt von Simon Morzé) schreibt sich ein. Doch wirklich hinein passt er hier nicht, mit der aufgezwungenen Kameradschaft kann er nur wenig anfangen. “Du redest nicht gern, was?”, zieht ihn ein Kollege auf, woraufhin er ganz trocken erwidert: “Ich wüsste nicht, was.”

Der Frankreich-Feldzug sollte für Franz Streitberger schließlich zum einschneidenden Erlebnis werden. Kurz bevor er als Motorradkurier losgeschickt wird, entdeckt er in einem der Kaserne nahen Waldstück einen verletzten Fuchswelpen, nimmt sich seiner an und lässt das Tier nicht mehr von seiner Seite. All die Zurückweisung, die er in seinem Leben immer wieder erlebt hat, schlägt nun in Zuneigung zu diesem kleinen Wesen über, das ihn den Kriegsalltag ein Stück weit vergessen lässt. Auch die Bekanntschaft mit der jungen Französin Marie (Adriane Grzadziel) in einem besetzten Ort ist zwar geprägt von zarten Annäherungsversuchen, doch der Fuchs geht für Franz über alles und steht stets an erster Stelle.

Der Fuchs – Die Kritik

Goiginger gelingt mit “Der Fuchs” das berührende Porträt eines jungen Mannes, der sich nichts sehnlicher wünscht als Nähe. Ausgerechnet inmitten des Krieges, dessen Schrecken der Regisseur mit zwar durchaus expliziten, aber in Maßen eingesetzten Bildern einfängt, finden sich Momente der Ruhe, wenn Franz an einem Fluss mit seinem Fuchs spielt oder an der Seite Maries durch ein sonnendurchflutetes Feld geht. Es ist ein Wechselbad der Gefühle, durch das Goiginger seine Darsteller und das Publikum führt, dabei stets mit Gespür für die richtige emotionale Tonalität.

Einen wesentlichen Anteil daran haben auch die Kameramänner Yoshi Heimrath und Paul Sprinz, ist “Der Fuchs” doch ein Film der großen Bilder, die sich festsetzen. Neben dem langen Prolog aus der Kindheit von Franz, bei dem nicht zuletzt Karl Markovics als Vater mit einer eindringlich erzählten Sage überzeugt, sind es beispielsweise ein das Grauen vorwegnehmendes brennendes Hakenkreuz, über das die jungen Soldaten beim Grenzdienst stolpern, oder die mit viel Dynamik inszenierte Motorradfahrt durch die Schlachtfelder, die die Effektivität der großen Leinwand vollends ausnützen. Und das gerade angesichts eines Bildformats von 4:3, mit dem Goiginger seinem Film einen zusätzlichen historischen Anstrich verleiht.

Simon Morzé gelingt wiederum das Kunststück, den Film über weite Strecken auf seinen Schultern zu tragen und oft nur mit Blicken seinen Gefühlen Ausdruck zu verleihen. Tag für Tag zeichnen sich die Strapazen des Krieges deutlicher in seinem Gesicht ab, während die wenigen positiven Worte meist an sein “Fichsei” gerichtet sind. Ohnehin: In Sachen Authentizität legen sich Goiginger und sein Team sehr ins Zeug, was sich nicht nur in der Ausstattung des Films, sondern auch der Sprache und hier insbesondere dem Pinzgauer Dialekt widerspiegelt. “Der Fuchs” ist ein in vielerlei Hinsicht beeindruckendes und groß angelegtes Unterfangen, das gleichzeitig durch seine Zuspitzung überzeugt.

(APA/Red)

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<![CDATA[Operation Fortune - Kritik und Trailer zum Film]]> https://www.vol.at/operation-fortune-kritik-und-trailer-zum-film/7821958 https://www.vol.at/operation-fortune-kritik-und-trailer-zum-film/7821958#respond Fri, 30 Dec 2022 10:33:49 +0000 http://7821958 Im neuen Film von Kultregisseur Guy Ritchie (“Bube Dame König grAS”) soll ein Team von Spezialagenten um den abgeklärten Orson Fortune (Jason Statham) verhindern, dass eine gefährliche Technologie in die falschen Hände fällt.

Wie gewinnt man das Vertrauen eines mächtigen Waffenhändlers? Man setzt dessen Lieblingsschauspieler als Geheimagent auf ihn an. In Guy Ritchies neuem Agentenabenteuer liefert Jason Statham die Action, während Josh Hartnett und Hugh Grant für die Lacher sorgen. Ab Donnerstag im Kino.

Operation Fortune – Kurzinhalt zum Film

Mit deutlicher Verspätung kommt “Operation Fortune” in die Lichtspielhäuser. Eigentlich hätte das Agentenabenteuer von Kultregisseur Guy Ritchie (“Bube Dame König grAS”) vor einem Jahr Premiere feiern sollen. Medienberichten zufolge wurde der Start in Folge des Krieges in der Ukraine verschoben. Angeblich hatte das Studio Bedenken wegen der ukrainischen Gangster im Film. Der ursprüngliche Titel “Five Eyes” wurde verworfen, um Missverständnisse in China zu vermeiden, denn Five Eyes heißt bekanntlich auch eine Kooperation westlicher Nachrichtendienste.

Ein schwieriges Klima, um Filme zu machen? Ritchie winkt ab. “Wenn über die Filmindustrie geredet wird, scheint es eine Menge Drama zu geben”, sagt er im Gespräch mit der dpa in London, “dabei ist wirklich alles in bester Ordnung.” Wenn es nach ihm ginge, würde der Film “Ruse de Guerre” (auf Deutsch: Krieglist) heißen. “Aber es zeigte sich, dass gewisse Märkte, die ich nicht nenne, sich nicht die Mühe machen wollten nachzuschauen, was “Ruse de Guerre” heißt.” Der Titel “Operation Fortune” geht immerhin leichter von der Zunge.

In Ritchies neuem Film wird ein Spezialteam um die Agenten Nathan Jasmine (Cary Elwes) und Orson Fortune (Jason Statham) losgeschickt, um einen – zunächst geheimnisvollen – Gegenstand zu sichern. “Etwas ziemlich Fieses”, wie Jasmine bemerkt. Die Mission verläuft nicht ganz nach Plan, denn die Agenten bekommen bei ihrem Einsatz am Flughafen Gesellschaft von der Konkurrenz. Offenbar steht deutlich mehr auf dem Spiel als gedacht. Wie sich herausstellt, handelt es sich bei dem Gegenstand um ein neues Gerät, das in den falschen Händen zu einer globalen Bedrohung werden kann – und nun verkauft werden soll.

Fortune und seine Mitstreiter, darunter auch Sarah Fidel (Aubrey Plaza) und JJ Davies (Rapper Bugzy Malone), müssen verhindern, dass das Gerät bei einem geheimen Deal in der Unterwelt den Besitzer wechselt. Um an den milliardenschweren Waffenhändler Greg Simmonds (Hugh Grant) ranzukommen, verpflichten sie den Filmstar Danny Francesco (Josh Hartnett) zur Mitarbeit. Widerwillig spielt Francesco die Rolle seines Lebens – sich selbst – und entwickelt dabei eine fast freundschaftliche Beziehung zu seinem Superfan Simmonds.

Operation Fortune – Die Kritik

Nach der genialen Gangstersatire “The Gentlemen” und dem düsteren Actionthriller “Cash Truck” hat Guy Ritchie einen Film gedreht, dessen Plot ein wenig an “Mission: Impossible” und wohl eher zufällig an die Satire “Massive Talent” mit Nicolas Cage erinnert.

Dabei setzt der 54-Jährige auf bewährtes Personal aus seinen früheren Filmen. Während Statham routiniert seine übliche Rolle als grantiger, abgeklärter Mann fürs Grobe spielt, sorgen andere für die Lacher. Hugh Grant, der in “The Gentlemen” als schmieriger Reporter brillierte, ist als divenhafter Gangsterboss wieder zum Kaputtlachen – besonders im Zusammenspiel mit Hartnetts überfordertem Francesco, dem Agenten wider Willen. Sein Sunnyboy-Image hat der 62-jährige Grant längst hinter sich gelassen und in den vergangenen Jahren einige seiner interessantesten Rollen gespielt. “Er ist fabelhaft”, schwärmt Ritchie.

Gedreht wurde in England, der Türkei und im Land der gerade beendeten Fußball-WM Katar. Der Agentenfilm in Hochglanz-Optik kann zwar nicht mit dem Spektakel mithalten, das Tom Cruise regelmäßig liefert, hat aber durchaus unterhaltsame Actionszenen zu bieten. Dazu punktet “Operation Fortune” mit interessanten Wendungen, witzigen Dialogen, Ritchie-typischer Situationskomik und einer bunten Mischung von Charakteren. Ein kurzweiliger, sehr amüsanter Kinospaß.

(APA/Red)

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<![CDATA[Passagiere der Nacht - Kritik und Trailer zum Film]]> https://www.vol.at/passagiere-der-nacht-kritik-und-trailer-zum-film/7822027 https://www.vol.at/passagiere-der-nacht-kritik-und-trailer-zum-film/7822027#respond Fri, 30 Dec 2022 10:24:34 +0000 http://7822027 Schauspielerin Charlotte Gainsbourg nimmt einen in ihrem neuen Film mit zurück in die 1980er. In “Passagiere der Nacht” spielt sie Elisabeth, eine Mutter von zwei Kindern, die gerade von ihrem Mann verlassen wurde. Sie beginnt damit, nachts in einer Radiosendung zu arbeiten und lernt ein obdachloses Mädchen kennen, das sie zu sich nach Hause einlädt.

Paris, Anfang der 1980er. Elisabeth (Charlotte Gainsbourg), die von ihrem Mann verlassen wurde, muss sich erstmals in ihrem Leben nach einer Arbeit umsehen. Sie lebt mit ihren beiden Kindern, Matthias und Judith, in einer geräumigen Stadtwohnung der französischen Hauptstadt. Eine intakte Restfamilie, und doch müssen alle ihre Weichen für die eigene Zukunft stellen. Diesen Lebensausschnitt zeigt “Passiere der Nacht”, der am Donnerstag in den heimischen Kinos anläuft.

Passagiere der Nacht: Kurzinhalt zum Film

Der französische Regisseur Mikhael Hers schildert darin den Alltag einer ganz normalen Familie: Elisabeth findet einen Job in einer Radiostation, später auch noch in einer Bibliothek und schließlich einen neuen Freund. Bei ihrer Radioarbeit gabelt sie im Studio die junge, wohnsitzlose und durchs Leben treibende Talulah auf und lässt sie vorerst bei sich wohnen. Ihr Sohn Matthias verliebt sich in sie, doch plötzlich ist die geheimnisvoll-verschlossene Talulah wieder weg.

Vier Jahre später sitzt sie, heroinsüchtig, erneut vor der Tür Elisabeths, sucht Schutz vor sich selbst und erfährt erneut die Wärme der Familie. Etwas, von dem sie meint, sie sei dafür nicht geschaffen. Sie geht wieder, als es besser um sie bestellt ist.

Eine besondere Note erhält der Film durch Elisabeths Arbeit beim Radio, konkret bei der namensgebenden, nächtlichen Phone-In-Sendung “Les passagers de la nuit”. Nachtradio hat schon viele Filmemacher zu Stoffen inspiriert und übt stets einen besonderen Reiz aus: Das gemeinsam-einsame Wachen, wenn alles schläft. Das entschleunigte Leben, das sich auf das Wort als einzigem Geräusch in der Stille konzentriert.

Passagiere der Nacht: Die Kritik

Moderatorin ist die freundlich-dominante Vanda (Emanuelle Béart). Sie hat als erste Elisabeth eine Chance gegeben und hält an ihr fest. So wie es auch bei den anderen Figuren ums Chance und Rückhalt geben geht, diese sich aber der gereichten Hand oft nicht würdig und nutzlos empfinden. “Passagiere der Nacht” ist ein ordentlich gemachter Streifen über das Kraftschöpfen und Vertrauen in den anderen. Dennoch reißen die Szenen die Zuschauer nicht mit ins Geschehen, sie bleiben wohlwollende Kinobetrachter vor der Leinwand.

(APA/Red)

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<![CDATA[The Banshees of Inisherin - Kritik und Trailer zum Film]]> https://www.vol.at/the-banshees-of-inisherin-kritik-und-trailer-zum-film/7822024 https://www.vol.at/the-banshees-of-inisherin-kritik-und-trailer-zum-film/7822024#respond Fri, 30 Dec 2022 10:27:48 +0000 http://7822024 15 Jahre nach “Brügge sehen… und sterben?” werden Colin Farrell und Brendan Gleeson wieder zum Dreamteam. Im neuen Film von Martin McDonagh, der bereits für Oscars gehandelt wird. Der Film spielt im Jahr 1923. Colm (Brendan Gleeson) und Padraic (Colin Farrell) sind eigentlich beste Freunde. Doch als Padraic Colm eines Tages zum rituellen Pub-Besuch abholen will, möchte Colm nicht.

Weshalb werden Freundschaften selten formal beendet wie Liebesbeziehungen? Und was macht es mit Menschen, wenn einer das der Freundschaft scheinbar inhärente Momentum der Überzeitlichkeit durchbricht? Diesen Fragen geht “The Banshees of Inisherin” auf den Grund. Regisseur Martin McDonagh gelingt mit seiner schwarz-philosophischen Komödie ein ungewöhnlicher Blick auf zwei Männer. Eine Parabel auf den Epochenbruch. Und einer der besten Filme des Jahres. Ab Donnerstag im Kino.

The Banshees of Inisherin – Kurzinhalt zum Film

Für seinen ersten Film nach dem oscargekrönten “Three Billboards Outside Ebbing, Missouri” 2017 hat McDonagh die alte Gang aus Colin Farrell und Brendan Gleeson wieder zusammengetrommelt, die 2008 bereits “Brügge sehen … und sterben?” realisierte. Die beiden spielen nun die beiden Freunde Padraic (Farrell) und Colm (Gleeson), die auf einer abgelegenen Insel vor der irischen Westküste leben – bis Colm von einem auf den anderen Tag die Freundschaft beendet.

Er will seine letzten Jahre mit Komponieren verbringen und diese nicht mit dem harmlosen Plaudern im Pub mit dem gutmütigen Padraic verschwenden. Der ist am Boden und kann das Aus nicht akzeptieren, ist er doch ein netter Kerl. Und so greift Colm schließlich zur drastischen Drohung, sich jedes Mal einen Finger abzuschneiden, wenn ihn der andere anspricht. Die Eskalationsspirale kommt in Gang.

Der Streit der beiden Ex-Freunde trifft dabei die gesamte kleine Gemeinschaft der isolierten Insel, zu der unter anderen Padraics Schwester Siobhan (Kerry Condon) gehört – eine starke, von der tumben Stimmung abgestoßene Frauenfigur. Oder Dominic, den Shootingstar Barry Keoghan als einen der liebenswertesten Dorftrottel der Filmgeschichte anlegt.

The Banshees of Inisherin – Kritik zum Film

Es sind genau gezeichnete Charaktere, die McDonagh zwar mit schwarzem Humor, aber in aller ruhigen Ernsthaftigkeit beobachtet. Zugleich streut der filmhistorisch geschulte Filmemacher mit der Unheil raunenden Mrs. McCormick (Sheila Flitton) eine Figur wie den Tod aus Bergmanns “Das siebente Siegel” ein, die letztlich das Ende voraussagt.

Denn am Ende zerstört sich die kleine Gemeinschaft ebenso wie die irische Gesellschaft im Bürgerkrieg des Jahres 1923, der vor der Küste Inisherins tobt. Präsent auf dem windumtosten Eiland ist dieser nur durch den Kanonendonner, der nur hie und da vom Festland herüberschallt. Und im Inneren der Menschen, wo er Wunden schlägt, die unheilbar scheinen – es am Ende aber hoffentlich nicht sind.

(APA/Red)

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<![CDATA[Vera - Kritik und Trailer zum Film]]> https://www.vol.at/vera-kritik-und-trailer-zum-film/7822021 https://www.vol.at/vera-kritik-und-trailer-zum-film/7822021#respond Fri, 30 Dec 2022 10:29:51 +0000 http://7822021 Vera Gemma ist in Italien zwar durchaus bekannt, aber als Schauspielerin durchaus erfolglos. Sie steht stets im Schatten ihres berühmten Vaters, des einstigen Westernstars Giuliano Gemma. Verloren treibt die Vieloperierte und Vielverlassene durch die Bussibussigesellschaft Roms – bis sie bei einem Verkehrsunfall ein Kind verletzt. Aus dem vermeintlichen Unglück entwickelt sich eine intensive Beziehung zu dem Kleinen und seinem Vater.

Vera Gemma wird auf ihr Gesicht reduziert. Zu sehr und zu konsequent hat sich die erfolglose italienische Schauspielerin, Tochter des Italowesternstars Giuliano Gemma, der Schönheitschirurgie ergeben. Dass in diesem Schutzwall aus Künstlichem jedoch eine verletzliche, gute Seele steckt, das zeigt das Regieduo Tizza Covi und Rainer Frimmel mit seinem ebenso sanften wie melancholischen Porträt “Vera”. Ab Freitag im Kino.

Vera – Kurzinhalt zum Film

Covi und Frimmel legen damit ein für ihre Verhältnisse überraschend fiktionales Werk vor, das in Venedig 2022 mit Regie- und Darstellerinnenpreis in der Sektion Orizzonti ausgezeichnet wurde. Die Inspiration für ihre Geschichte stellt zwar zweifelsohne das Leben der 52-jährigen Vera Gemma dar. Aus diesem jedoch stricken Covi und Frimmel eine eigene kleine Moralparabel.

Vera Gemma ist einer jener Menschen, die auf das Äußere reduziert werden, weil sie sich selbst darauf reduziert haben. Nach zahlreichen Operationen erinnert ihr Gesicht eher an eine Maske, denn ein Antlitz mit lesbaren Regungen. Sie spricht es zu Beginn von “Vera” gleich selbst an bei der Begegnung mit einer Barfrau. Sie habe in ihrem Leben immer schön sein müssen: “Mein Schönheitsideal sind die Transfrauen.”

Sie lässt sich als Societystar durch ihr Leben treiben, geht shoppen und spricht auch mal für eine Rolle vor, wobei sie hier höflich in einem Cameo-Auftritt des italienischen Dokupaares Gustav Hofer und Luca Ragazzi abgewiesen wird. Die Kamera folgt Gemma dabei auf Schritt und Tritt und führt sie schließlich in einen Zusammenprall der Welten – respektive ihres Autos mit einem Buben aus einer Arbeiterfamilie.

In Vera erwachen Sehnsüchte, die auf den ersten Blick nicht erkennbar sind, versteckt sich hinter der schrillen Maske und den farbintensiven Kostümen und Westernhüten, mit denen sie durch die Peripherie von Rom stolziert, doch ein lieber Kerl, eine gute Seele. Sie schließt den verletzten jungen Manuel (Manuel de Palmer) in ihr Herz und nähert sich auch dessen Vater Daniel (Daniel de Palma) an.

Vera – Kritik zum Film

Es entfaltet sich der schöne Versuch, scheinbare Gegensätze zu vereinen, die Armut mit dem Bourgeoisen. Beides hat seinen Bestand und seine Würde, die ihm Frimmel und Covi lassen. Und dennoch bleibt es nicht beim hübschen Stelldichein der Schichten, drängt sich die unbarmherzige Realität letztlich nüchtern in den Mittelpunkt. Was jedoch bleibt, ist ein respektvoller Blick, den “Vera” auf Menschen wirft, die so oftmals nicht angesehen werden.

(APA/Red)

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<![CDATA[Was man von hier aus sehen kann - Kritik und Trailer zum Film]]> https://www.vol.at/was-man-von-hier-aus-sehen-kann-kritik-und-trailer-zum-film/7822156 https://www.vol.at/was-man-von-hier-aus-sehen-kann-kritik-und-trailer-zum-film/7822156#respond Fri, 30 Dec 2022 10:28:28 +0000 http://7822156 Luise wächst in den 1980er-Jahren in der Tristesse eines Dorfes im Westerwald auf. Sie und ihr bester Freund Martin haben es als Kinder beide nicht leicht. Wärme und Allgemeinbildung erhalten die zwei nur bei Großmutter Selma und ihrem heimlichen Verehrer, dem Optiker, dessen Name nie genannt wird. Dennoch ist es ein behütetes Umfeld zwischen Wäldern, Äckern und Hochspannungsmasten, bis eine Katastrophe Luises Kindheit beendet. Erst Jahre später scheint sie endlich ihr großes Glück zu finden.

Immer, wenn ihrer Großmutter Selma im Traum ein Okapi erscheint, stirbt am nächsten Tag ein Dorfbewohner. Da ist es kein Wunder, dass die Mittzwanzigerin Luise ein paar Macken hat. Und doch durchzieht “Was man von hier aus sehen kann” ein Flair von Märchen und Freude an den kleinen Dingen. Aus Mariana Lekys gleichnamigem Roman wurde mit Luna Wedler, Corinna Harfouch und Karl Markovics ein dem Kitsch nicht abgeneigter Film fürs Herz. Ab Donnerstag im Kino.

Was man von hier aus sehen kann – Kurzinhalt zum Film

Eine abergläubische Pensionsbesitzerin, die regelmäßig buddhistische Mönche beherbergt; ein italienischer Eisverkäufer, der eigentlich Grieche ist; ein unglücklich verheirateter Arzt mit Lust auf die große weite Welt; oder aber die stets traurig-wütende Außenseiterin: Es ist ein kunterbuntes Potpourri an Figuren, die Regisseur Aron Lehmann versammelt. Eingeführt werden sie allesamt von Luise (Wedler), die ganz in Amélie-Manier durch den Film und die diversen Schicksalsschläge führt. Denn eines ist bald klar: Das ominöse Okapi belässt es keineswegs bei einem Besuch.

An der charmant-hemdsärmeligen Selma (Harfouch) liegt es, den Tod zwar vorherzusehen, dabei aber nicht den Kopf zu verlieren. Diese Aufgabe überlässt die resolute Oma, die für Luise Anker und Lebensmittelpunkt ist, schon eher den restlichen Dorfbewohnern, wenn sie angesichts der neuesten Hiobsbotschaft wie die Hühner durch den Ort laufen und noch schnell ihre persönlichen Beichten sowie Liebesschwüre zu Papier und damit dem Postkasten bringen. Relativ unberührt, weil daran gewohnt ist hingegen der namenlose Optiker (Markovics), der für Selma nach dem frühen Tod ihres Mannes ein Lebensbegleiter und für Luise ein Opaersatz wurde.

Was man von hier aus sehen kann – Die Kritik

Die Erzählung springt zwischen der Kindheit Luises und der Gegenwart hin und her, wobei lange offen bleibt, wer im Damals das nächste Opfer des Okapi wurde. Lehmann spielt in der ersten Hälfte gekonnt mit dieser Spannung, wobei die Nähe zu internationalen Vorlagen der episodenhaften Komödie zunächst eher den Raum zum Atmen raubt. Erst mit der Zeit offenbaren sich aber die kleinen, durchaus eigenwilligen Preziosen, wie die unausgesprochene Liebe des Optikers zu Selma, die schlussendlich einen vielblättrigen Ausdruck finden wird, oder die Rolle der Mönche, die eine dringend notwendige Gelassenheit in das dörfliche Leben bringen.

Insofern lässt es sich auch verschmerzen, wenn zwischendurch selbst Zehnjährige mit Kalendersprüchen wie “Das ist der Lauf der Welt” aufwarten oder mancher Nebencharakter etwas blass bleibt. Dafür sind beispielsweise die Stimmen im Kopf des Optikers um keine Kapriole verlegen und leidet man mit Selma, wenn sie am Boden liegend festhält: “Alt werden ist scheiße.” Allen voran die großen Stars Harfouch und Markovics wissen aus ihren Figuren viel herauszuholen und überzeugen mit einigen der schönsten Szenen, mit denen zwar ziemlich auf die Tränendrüse gedrückt wird – aber wenn es so gut funktioniert wie hier, dann passt das auch.

Wenn der Atemzug eines Wals 2.000 Luftballons aufbläst, Buddhisten mit Heißhunger ins Bild gerückt werden oder aber zum Ende viele schöne Anfänge winken, dann ist man mittendrin in einer fabelhaften Welt voller liebenswürdiger Details. Eine Freude an Skurrilitäten sollte man zwar durchaus mitbringen, aber die dürfte sich mit der Zeit ohnedies einstellen. Aller Melancholie, Liebeswirren und sonnendurchfluteter Nostalgiegefühle zum Trotz ist es letztlich nämlich ganz einfach: “Was man von hier aus sehen kann” ist einfach schön anzuschauen – genauso wie ein Okapi.

(APA/Red)

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<![CDATA[Die Insel der Zitronenblüten - Kritik und Trailer zum Film]]> https://www.vol.at/die-insel-der-zitronenblueten-kritik-und-trailer-zum-film/7822114 https://www.vol.at/die-insel-der-zitronenblueten-kritik-und-trailer-zum-film/7822114#respond Fri, 30 Dec 2022 10:21:31 +0000 http://7822114 “Die Insel der Zitronenblüten” spielt in einem mallorquinischen Dorf und handelt von zwei Schwestern und ihren Schicksalsschlägen. Die von Désirée Nosbusch koproduzierte Romanverfilmung erzählt von zwei Schwestern, die sich eigentlich auseinandergelebt haben. Eine mysteriöse Erbschaft bringt sie in ihrem Heimatdorf auf Mallorca wieder zusammen.

Im Winter sind Filme, die uns an wärmere Orte voller Urlaubsflair bringen, besonders willkommen. Im Fall des Dramas “Die Insel der Zitronenblüten” lauten die Zutaten: ein kleines mallorquinisches Dorf, verlassene Buchten und der unwiderstehliche Zitronenkuchen einer alten Bäckerei. Ab Donnerstag im Kino.

Die Insel der Zitronenblüten – Kurzinhalt zum Film

Das klingt nach etwas, das man über Weihnachten gut mit der Familie im Kino anschauen könnte. Ein bisschen seicht vielleicht, aber auch nett. Die von Désirée Nosbusch koproduzierte spanische Romanverfilmung erzählt von zwei Schwestern, die sich eigentlich auseinandergelebt haben. Eine mysteriöse Erbschaft bringt sie in ihrem Heimatdorf auf Mallorca wieder zusammen. Marina (Elia Galera) und Anna (Eva Martín) führen eigentlich sehr unterschiedliche Leben. Während Anna die Insel nie verlassen hat, ist Marina als Ärztin um die Welt gereist. Nun hat sie von einer Frau, die sie gar nicht kannte, den Teil einer Bäckerei geerbt.

Die beiden Schwestern gehen der Sache auf den Grund und kommen sich dabei wieder näher. Sie lernen Unerwartetes über ihre eigene Familiengeschichte kennen und haben mit verschiedenen Schicksalsschlägen zu kämpfen. Sie erfahren viel über das Leben der jeweils anderen. Es geht um Mutterschaft, Krankheit, die Kindheit oder Beziehungen.

Die Insel der Zitronenblüten – Die Kritik

Und um den Genuss. Die Frauen wollen den legendären Zitronenkuchen der Bäckereibesitzerin nachbacken, doch irgendetwas scheint immer zu fehlen. Der Film könnte etwas für Fans von “Chocolat” oder “Brot und Tulpen” sein – auch wenn er mit diesen Klassikern nicht ganz mithalten kann. Mitunter ist er berührend und traurig, stellenweise wirkt er aber auch wie ein etwas schaler Fernsehfilm.

Interessant ist: In dem Film spielen eigentlich nur Frauen eine Rolle. Frauen, die sich gegenseitig unterstützen und herausfordern. Männer werden, wenn sie vorkommen, eindimensional dargestellt. “Für die Frauen meines Stammes” lautet dementsprechend die Widmung am Ende des Films von Regisseur Benito Zambrano.

(APA/Red)

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<![CDATA[Mein Wenn und Aber - Kritik und Trailer zum Film]]> https://www.vol.at/mein-wenn-und-aber-kritik-und-trailer-zum-film/7822099 https://www.vol.at/mein-wenn-und-aber-kritik-und-trailer-zum-film/7822099#respond Fri, 30 Dec 2022 10:17:19 +0000 http://7822099 Privat glücklich und beruflich erfolgreich: Was sich wohl jeder Mensch wünscht, ist im Alltag oft ein harter Kampf. Der österreichische Dokumentarfilmer Marko Doringer hat sich diesem Balanceakt in seinem neuesten Film “Mein Wenn und Aber” angenommen, wobei er nicht nur Freunde und Kollegen in den Fokus rückt, sondern – wie von ihm schon gewohnt – auch sich und sein engstes Umfeld. Herausgekommen ist eine Liebeserklärung ans Filmemachen und die Familie, die vor allem von dem ganzen speziellen Humor Doringers lebt.

Privat glücklich und beruflich erfolgreich: Was sich wohl jeder Mensch wünscht, ist im Alltag oft ein harter Kampf. Dokumentarfilmer Marko Doringer hat sich diesem Balanceakt in seinem neuesten Film “Mein Wenn und Aber” angenommen, wobei er nicht nur Freunde und Kollegen in den Fokus rückt, sondern – wie von ihm schon gewohnt – auch sich und sein engstes Umfeld. Herausgekommen ist eine Liebeserklärung ans Filmemachen und die Familie. Ab Freitag im Kino.

Mein Wenn und Aber – Kurzinhalt zum Film

Der gebürtige Salzburger knüpft mit seiner ironischen wie beharrlichen Art an die Vorgängerwerke “Mein halbes Leben” (2008) und “Nägel mit Köpfen” (2013) an. Waren es damals die Innenschau zum 30. Geburtstag sowie die Frage nach einer gelungenen Beziehung, kommt nun eine neue Variable in die Gleichung: Kinder. Da wäre etwa das Filmemacherpaar Paul und Catalina, die für ihre beiden Töchtern Projektarbeit und Karenz teilen – mal darf er seinen Vorhaben nachgehen, dann wieder sie. Oder aber Wolfram, der zu seiner Fernbeziehung nach Taiwan zieht.

Bei Doringer selbst steht ebenfalls Nachwuchs ins Haus: Partnerin Marlene ist schwanger, Veränderungen machen sich breit. Doch der Dokumentarfilmer fragt sich unterdessen: “Warum ist mir Arbeit so wichtig? Geht sich ein Kind bei mir überhaupt aus?” Laptop, Handy und Kamera sind nicht nur für ihn ständige Begleiter, auch sein erfolgreicher Kollege Shaheen geht offensichtlich vollends auf in seinem Tun, das ihn um die Welt führt, während sich Freundin Rukhsana zuhause in Deutschland alleingelassen fühlt.

Mein Wenn und Aber – Die Kritik

Es sind leicht unterschiedliche Konstellationen, die alle aber ähnliche Fragestellungen in sich bergen: Was macht mich glücklich? Welche Prioritäten muss ich setzen, um mein Umfeld nicht zu vergessen? Und verändern sich Wünsche und Träume, wenn man eine Familie gründet? Doringer versteht es erneut, seinen Gesprächspartnern sehr persönliche Ansichten zu entlocken, während er selbst ohnehin keine Scheu kennt, was das Offenlegen von Ängsten und Zweifeln betrifft. Zudem bringt er durch Szenen mit seinen Eltern einen Generationenwandel ins Spiel, der sich besonders (aber nicht nur) in der Verteilung der Care-Arbeit festmachen lässt.

Als Film über das Filmemachen – alle Protagonistinnen und Protagonisten haben mit dem Medium zu tun, sei es direkt oder indirekt – bleiben auch die Themen Geld und finanzielle Sicherheit nicht außen vor, was zum Ende hin für eine durchaus vergnügliche Metaebene sorgt. Im Vordergrund wird selbst dabei klar: Das persönliche Glück muss jeder für sich selbst definieren – und natürlich dafür kämpfen, in welcher Form auch immer. Sieht man seine Aufnahmen von Töchterchen Elsa, so scheint Marko Doringer eine Antwort für sich jedenfalls gefunden zu haben.

(APA/Red)

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<![CDATA[I Wanna Dance With Somebody - Kritik und Trailer zum Film]]> https://www.vol.at/i-wanna-dance-with-somebody-kritik-und-trailer-zum-film/7812649 https://www.vol.at/i-wanna-dance-with-somebody-kritik-und-trailer-zum-film/7812649#respond Thu, 22 Dec 2022 11:48:29 +0000 http://7812649 Als größte Stimme ihrer Generation wurde sie bezeichnet, manche sagen gar, sie habe die Stimme des Jahrhunderts gehabt. Schon bald elf Jahre ist der Tod der Popsängerin Whitney Houston in einem Hotelzimmer in Beverly Hills her – sie starb im Februar 2012. Nun kommt ein musikalisches Biopic über die Sängerin ins Kino, die nur 48 Jahre alt wurde.

Ihre Drogensucht und die Ehehölle mit Bobby Brown: Die Schattenseiten des Lebens von Whitney Houston haben ihre künstlerische Karriere in der medialen Berichterstattung und öffentlichen Wahrnehmung in den letzten Jahren des Lebens der US-Sängerin in den Hintergrund gedrängt. Eine Dekade nach ihrem Tod mit 48 Jahren will der Film “I Wanna Dance With Somebody” (ab heute im Kino) dies ändern und die musikalische Leistung würdigen. Herausgekommen ist ein konventionelles Biopic.

I Wanna Dance With Somebody – Kurzinhalt zum Film

Whitney Houston wurde Mitte der 80er, gefördert vom mächtigen Plattenfirmen-Boss Clive Davis (mitverantwortlich an 300 Nummer-eins-Hits), zu einem der größten Stars der Popgeschichte. Songs wie “Saving All My Love For You”, “How Will I Know”, “The Greatest Love Of All” und “I Wanna Dance With Somebody” katapultierten sie weltweit an die Spitzen der Charts. Unter anderem das Debütalbum “Whitney Houston” und der Soundtrack zum Film “Bodyguard”, für den Houston neben Kevin Costner vor der Kamera stand, untermauerten diesen Status. 2006 wurde Houston als die am häufigsten ausgezeichnete Sängerin aller Zeiten ins Guinness Buch der Rekorde aufgenommen.

Clive Davis, ausführender Produzent des Films “I Wanna Dance With Somebody”, sagte gegenüber dem Magazin “Variety”: “Die beiden Biografieversuche, die zuvor unternommen wurden – es gab eine Fernsehsendung und einen Dokumentarfilm -, berührten nie die Oberfläche dessen, wer Whitney war.” Das sollten Regisseurin Kasi Lemmons und Drehbuchautor Anthony McCarten ändern. Letzterer verließ sich dabei auf sein Erfolgsrezept für “Bohemian Rhapsody” – wie auch das Freddie-Mercury-Biopic endet “I Wanna Dance With Somebody” zum Beispiel mit einem ikonischen Auftritt und damit einer Euphorie.

I Wanna Dance With Somebody – Die Kritik

Bei der Besetzung hatte man ein gutes Händchen. Stanley Tucci als Clive Davis und vor allem Clarke Peters und Tamara Tunie als Whitneys Eltern überzeugen, in der Hauptrolle brilliert Naomie Ackie und wird bereits mit dem Oscar in Verbindung gebracht. Ashton Sanders schafft es, die verschiedenen Charaktereigenschaften des Bobby Brown zumindest im Ansatz auf die Leinwand zu bringen. Der größte Star in dem Film ist die Stimme von Whitney Houston: Ackie sang bei dem Dreh zum Playback, man hört somit im Film die Originale und keine Coverversionen. Wobei sich hier die Frage stellt, ob man nicht lieber die echte Whitney auch sehen würde.

Nach klassischem, konservativen Erzählmuster folgt der Film der Karriere der Sängerin, Schritt für Schritt. Die Probleme im Leben der Künstlerin werden dabei nicht ausgeklammert: Der Ehekrach der Eltern, dem Whitney durch Berauschung zu entkommen versucht, die nicht geduldete Beziehung zu einer Frau (die Whitneys beste Freundin blieb), die nicht in den Griff bekommene Sucht, die Überwerfung mit dem Vater, der das Geld der Tochter verjubelt hat, an dessen Totenbett (eine der stärksten Szenen) und die Ehe mit Brown. Wobei man hier nicht wirklich in die Tiefe geht, vielleicht auch aus rechtlichen Gründen.

“Für mich war es wichtig, dass der Film alle Fragen ehrlich und authentisch beantwortet, wer Whitney war”, betonte Davis gegenüber “Variety”. Dafür bleibt “I Wanna Dance With Somebody” allerdings doch zu sehr an der Oberfläche. Letztendlich präsentiert man das Leben der Whitney Houston im Schnelldurchlauf, ein tieferer Blick in ihre Seele geht sich dabei nicht aus. Zumindest wurde keine große Geschichtsfälschung oder übertriebene Heldenverehrung betrieben und ein unterhaltsames Hollywood-Biopic für jene geschaffen, sie schon “Bohemian Rhapsody”, “Elvis” oder “I Walk The Line” gut fanden.

(APA/Red)

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<![CDATA[Der gestiefelte Kater: Der letzte Wunsch - Kritik und Trailer zum Film]]> https://www.vol.at/der-gestiefelte-kater-der-letzte-wunsch-kritik-und-trailer-zum-film/7812610 https://www.vol.at/der-gestiefelte-kater-der-letzte-wunsch-kritik-und-trailer-zum-film/7812610#respond Thu, 22 Dec 2022 11:44:30 +0000 http://7812610 Im neuen DreamWorks-Animationsfilm “Der gestiefelte Kater: Der letzte Wunsch” feiert der flauschige Degenheld sein Comeback – wenn auch mit Hindernissen. Vom Tod verfolgt, flieht der Kater zu Mama Luna, wo er seine Stiefel gegen Stricksocken eintauscht und ein ödes Katzenleben führt. Doch dann hört er vom Wunschstern und wittert die Chance, sich seine Leben zurückzuholen. Mit einem herzensguten Hündchen und der diebischen Kitty Samtpfote macht er sich auf die Suche nach dem Stern – und muss sich gegen Bösewichte behaupten.

Man lebt nur neunmal – zumindest wenn man Katze ist. So sagt es der englische Volksmund, der den Vierbeinern also der Legende nach noch zwei Leben mehr schenkt als bei uns. Im neuen US-Animationsfilm “Der gestiefelte Kater: Der letzte Wunsch” geht es genau darum: Der in die Jahre gekommene Degenheld wird sich seiner Sterblichkeit bewusst und sucht verzweifelt nach einer Möglichkeit, sich seine Leben zurückzuholen. Doch am Ende gewinnt er so viel mehr! Ab Donnerstag im Kino.

Der gestiefelte Kater: Der letzte Wunsch – Kurzinhalt zum Film

Turbulent geht’s los: Der gestiefelte Kater ist eine lebende Legende, feiert mit seinen Fans eine rauschende Party im Gouverneurspalast, tritt aber mit einem Kampf gegen die Garde ein Feuerwerk los und weckt damit einen Riesen. Den bezwingt er zwar äußerst elegant, wird aber durch einen dummen Umstand dennoch getötet. Ups. Aber Katzen haben ja bekanntlich viele Leben – nur dass die von dem flauschigen Degenhelden quasi aufgebraucht sind.

Denn der gestiefelte Kater starb vorher schon beim Stierlauf, Zechen, Pokern, Krafttraining, in einer Kanone, an einer Allergie und beim Backen. Ihm bleibt lediglich ein Leben, sein neuntes. Doch der Tod hat es satt zu warten und will den Kater gleich selbst holen kommen – und dieser verspürt zum ersten Mal in seinem Leben Angst. Also begräbt er Gewand und Stiefel und zieht bei der schrulligen Mama Luna ein, wo er Stricksocken trägt und Trockenfutter frisst. Das wäre ein trauriges Ende, aber natürlich geht der Film da erst richtig los.

Der Kater hat von einem mysteriösen Wunschstern gehört, der ihm zu neuen Leben verhelfen könnte. Klar, dass er, wenn auch etwas eingerostet, neue Hoffnung verspürt, seine Stiefel ausgräbt und sich auf die Suche macht. Doch auf ihn ist wohl ein Kopfgeld ausgesetzt. Mehrere bekannte Märchenfiguren – die wie schon in der “Shrek”-Reihe, von der der Kater ein Ableger ist, verballhornt werden – sind auf der Suche nach ihm.

So tritt zum Beispiel das Goldlöckchen auf, das mit ihren drei Bären ebenfalls die Karte zum Wunschstern finden will. Und dann ist da noch der Bösewicht Jack Horner.

Zum Glück ist der Kater nicht alleine unterwegs. Ihm folgt ein herzensgutes Hündchen, das kein Wässerchen trüben kann und das in dem gestiefelten Kater seinen neuen und einzigen Freund gefunden zu haben glaubt. Das ungleiche Team wird von Kitty Samtpfote komplettiert. Wer Teil 1, der 2011 im Kino lief, gesehen hat, wird sich an die grazile schwarze Katzendiebin erinnern.

Gegen den “großen Jack Horner” und seine geballte Ladung an magischen Märchenfiguren, Zaubergegenständen und Goldlöckchens Bärenfamilie müssen sich die drei ungleichen Partner behaupten. Und dann ist da ja noch der Tod, der dem gestiefelten Kater auf den Fersen ist… Die Lektion, die (fast) alle am Ende lernen: Freunde und Familie, ja Vertrauen, ist wichtiger und schöner als allein zu kämpfen. Und vielleicht reicht dann ja sogar ein einziges Leben aus.

Der gestiefelte Kater: Der letzte Wunsch – Die Kritik

Ein rundum vergnüglicher Familienfilm mit viel Witz, Charme und Tiefgang, tollen Animationen, Situationskomik und natürlich dem flauschigsten Helden seit Erfindung der Heldengeschichten, der mit seinem sexy “spanissen Akssent” für Stimmung sorgt. Im Original wird der von niemand geringerem als Antonio Banderas gesprochen. Im Deutschen darf Benno Fürmann sein Spanisch-Kauderwelsch dafür auspacken. Wer die “Shrek”-Filme mag, wird auch diesen Film lieben.

(APA/Red)

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