Der Bürgermeister von New Orleans, Ray Nagin, ernannte am Freitag (Ortszeit) eine Kommission, die einen Plan zum Wiederaufbau der Stadt erarbeiten soll. Dem 17-köpfigen Gremium gehören Erzbischof Alfred Hughes und der Jazzmusiker Wynton Marsalis an.
Viele Einwohner und Geschäftsinhaber finden bei ihrer Rückkehr vor allem stinkenden Müll, knietiefen Schlamm und eine völlig zerstörte Infrastruktur vor. Die Straßen liegen voller Trümmer und kaputter Fahrzeuge, es gibt oft weder Trinkwasser und noch Strom. Die Kanalisation ist zerstört. Viele Teile der Stadt liegen nachts im Dunkeln. Wir verschwinden aus dieser stinkenden Stadt, sagt Billy Tassin, der einen Tag zuvor zurückgekommen ist, aber nur noch ein faulendes und übel riechendes Haus vorfand. Die können das hier auch ohne uns abreißen und verbrennen.
Andere haben mehr Glück gehabt. Maury Strong und ihr Mann fanden ihre Wohnung weitgehend unzerstört vor. Wir haben Klimaanlage und CNN, also bin ich glücklich. Der Kühlschrank geht und das Bier ist kalt. Ich hatte befürchtet, dass es weit schlimmer ist.
Bürgermeister Nagin will die Stadt möglichst bald wieder auf die Beine bringen und hat deshalb Bürger und Geschäftsleute aufgefordert, schnell zurückzukehren. Bis auf einen hat er alle Stadtteile freigegeben. Das restliche Wasser soll bis Sonntag abgepumpt sein.
Nagin sagte, er habe außerdem dem Weißen Haus seine Wünsche übermittelt. Dazu gehörten der Wiederaufbau und die Verstärkung der Deiche, eine Bahnverbindung nach Baton Rouge, die für Notfallevakuierungen genutzt werden könne, sowie Steuererleichterungen und andere finanzielle Anreize für Geschäftsleute und Einwohner. Eine Abgeordnetendelegation aus Louisiana hat 250 Milliarden Dollar als Bundeshilfe für den Wiederaufbau gefordert.
Das amerikanische Rote Kreuz war durch die Katastrophen, die die beiden Wirbelstürme Katrina und Rita auslösten, nach den Worten seiner Vorsitzenden Marty Evans völlig überfordert. Die Stürme hätten selbst die schlimmsten Szenarien übertroffen. Bisher seien 1,2 Milliarden Dollar an Hilfen verteilt worden und der Bedarf sei weiter hoch. Vorläufig sei nicht daran zu denken, von der Katastrophen- zur Aufbauhilfe überzugehen, sagte Evans. Nach Angaben eines Rot-Kreuz-Sprechers leben immer noch 47.000 Menschen in Notunterkünften der Organisation. 428.000 Personen seien in Hotels untergebracht, für die das Rote Kreuz zunächst die Rechnungen zahle. Die Organisation hoffe aber, das Geld von der Regierung erstattet zu bekommen.
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