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Neuschnee führt zu „heiklen Situationen“ für Wintersportler

Lawinengefahr bereits erheblich
Lawinengefahr bereits erheblich ©Ludwig Berchtold
Nach den heftigen Schneefällen der vergangenen Tage stieg die Lawinengefahr bereits auf Stufe 3 („erheblich“). Damit Wintersportler immer auf dem neuesten Stand sind, bietet der Lawinenwarndienst seit 1953 täglich aktuelle Informationen rund um die Lawinengefahr und die Wetterlage.
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Aktueller Schneebericht
Aktueller Lawinenbericht

Die teils erheblichen Schneefälle des vergangenen Wochenendes ließen nicht nur die Skigebiete aufatmen, sondern auch die Lawinengefahr steigen. Sowohl am Samstag als auch am gestrigen Sonntag herrschte bereits Warnstufe 3 („erheblich“). Grund dafür ist laut Bernhard Anwander vom Lawinenwarndienst des Landes Vorarlberg der „Neuschnee verbunden mit stürmischem Wind, der zu einer heiklen Situation für Wintersportler führte“. Einzelpersonen können demnach bereits leicht kleine bis mittlere Lawinen auslösen. Gefahrenstellen finden sich derzeit besonders in Steilhängen sowie in Rinnen und Mulden oberhalb von etwa 1800 Meter. „Die Verbreitung der Gefahrenstellen nimmt mit der Höhe zu“, heißt es im Bericht weiter. Oftmals sind Gefahrenstellen schwierig zu erkennen. So liegt derzeit oberhalb von 2400 Meter der Neuschnee in schattigen Bereichen auf einer locker aufgebauten dünnen Altschneeschicht vom Spätherbst, die sehr störanfällig ist. In den nächsten Tagen bleibt die Lawinengefahr weiter ein großes Thema für Wintersportler. Während die Lawinengefahr bis heute abnimmt, steigt sie morgen wieder an.

Wichtige Sicherheitsregeln

In den vergangenen 20 Jahren sind in Österreich durchschnittlich 26 Menschen pro Saison von Lawinen getötet worden. Eine wichtige Funktion in Sachen Lawinenschutz bietet seit 1953 der Lawinenwarndienst. Auf der Internetseite des Landes sowie per Fax, E-Mail oder SMS kann man sich unkompliziert und kostenlos über die aktuelle Lage informieren. Der Bericht wird täglich um 7.30 Uhr aktualisiert. Dieser Service bietet nützliche Informationen. Eigenverantwortliches Handeln und das Einschätzen von Gefahren und Risiken kann er jedoch nicht ersetzen. Eine Vielzahl der Lawinenunfälle wäre laut Experten vermeidbar, wenn die elementarsten Sicherheitsregeln befolgt würden. Dazu gehören neben den Informationen über Wetter und Lawinengefahr eine detaillierte Planung, gute Kondition und die angemessene Ausrüstung samt Piepser, Handy, Schaufel und bestenfalls einem Lawinenairbag.

Lawinenwarnstufen

1 (gering): Eine Lawinenauslösung ist nur bei großer Zusatzbelastung an extremen Steilhängen möglich. Spontan sind keine Lawinen zu erwarten.
2 (mäßig): Eine Lawinenauslösung ist bei großer Zusatzbelastung vor allem an Steilhängen wahrscheinlich. Größere Lawinen sind nicht zu erwarten.
3 (erheblich): Eine Lawinenauslösung ist bereits bei geringer Zusatzbelastung vor allem an Steilhängen wahrscheinlich. Fallweise sind spontan einige mittlere, vereinzelt aber auch große Lawinen möglich.
4 (groß): Eine Lawinenauslösung ist bereits bei geringer Zusatzbelastung vor allem an Steilhängen wahrscheinlich. Fallweise sind spontan viele mittlere, mehrfach auch große Lawinen möglich. Wintersportlern wird empfohlen, die gesicherten Pisten nicht zu verlassen.
5 (sehr groß): Spontan sind zahlreiche große Lawinen, auch in mäßig steilem Gelände, zu erwarten. Bei dieser Warnstufe ist in Skigebieten somit kein sicherer Betrieb mehr möglich.

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