Neues Wirbelsäulenimplantat

Entwickelt wurde dieses Implantat vom Leiter der Abteilung, Prof. DDr. Archibald von Strempel. Am Wochenende hat der Spezialist erstmals internationale und österreichische Wirbelsäulen-Spezialisten zum Erfahrungsaustausch nach Feldkirch geladen.

„Eine Wirbelsäulenoperation wird dann als Behandlung angewandt, wenn die Wirbelsäule auf Grund von starker Abnützung degenerative Veränderungen aufweist und der Patient deshalb unter starken Schmerzen leidet. Die Operation soll die Stellung der verformten Wirbelsäule korrigieren,“ erklärte Von Strempel, Leiter der Orthopädie Feldkirch, beim ersten internationalen Symposium zu dem Thema.

Bereits 1990 hatte Von Strempel die Idee eines dynamischen Implantats für die Wirbelsäule. Um Elastizität und Dynamik der Wirbelsäule zu erhalten, hat der Orthopäde und Ingenieur eine neue Implantatsgeneration entwickelt. In die einzelnen Wirbel werden Spezialschrauben eingesetzt. Am Schraubenkopf ist ein beweglicher Metallteil angebracht, durch welchen nach dem Einbringen der Schrauben in die Wirbel zwei Stäbe parallel zur Wirbelsäule eingeführt werden. Zur Stabilität müssen mindestens vier Schrauben eingesetzt werden, erläuterte Von Strempel. „Dieses Schrauben-Stab-System wirkt wie ein inneres Korsett, erhält aber durch die dynamischen Schraubenköpfe die Elastizität der Wirbelsäule“.

Das Einsetzen des Implantats (Cosmic-System) dauere rund zwei Stunden, so Von Strempel. Durch eine besonders schonende Operationsmethode erhole sich der Körper schnell. „Bei gutem Verlauf kann der Patient bereits am nächsten Tag aufstehen, nach etwa sieben Tagen kann er nach Hause,“ betonte der Spezialist. Den größten Vorteil sieht der Orthopäde darin, dass das Cosmic-System die Elastizität der Wirbelsäule und dadurch benachbarte Bandscheiben geschont bleiben. Seit eineinhalb Jahren wird das Implantat am Landeskrankenhaus Feldkirch eingesetzt, 60 Vorarlberger Patienten leben bereits mit dem neuen Wirbelsäulenimplantat.