AA

Neues aus dem "finsteren" Mittelalter

Unvoreingenommene Betrachtung und die moderne Naturwissenschaft können selbst Ecksteine unserer Landesgeschichtsschreibung ins Wanken bringen.

Einige Beispiele dafür bietet Landesarchivar Alois Niederstätter mit einem Vortrag über “Neues aus dem ‘finsteren’ Mittelalter”, zu dem das Vorarlberger Landesarchiv alle Interessierten am Mittwoch, 21. Mai, 17.00 Uhr, nach Bregenz (Kirchstraße 28) einlädt. Der Eintritt ist frei.

Trotz der ständig wachsenden Zahl von Publikationen hat sich der Forschungsstand zur Geschichte Vorarlbergs im Mittelalter nicht im wünschenswerten Maß verbessert. “Lange Rezeptionsketten, methodische Defizite und ideologische Vorgaben haben einen schwer abbaubaren historiographischen Ballast hinterlassen”, erklärt Alois Niederstätter, Leiter des Vorarlberger Landesarchivs.

Nach neuerlicher Sichtung der Quellen, aber auch mit modernen naturwissenschaftlichen Methoden können nunmehr neue, teils überraschende Erkenntnisse gewonnen werden. So lässt zum Beispiel eine Pollenanalyse darauf schließen, dass der Bregenzerwald nicht erst im Hochmittelalter kolonisiert wurde, sondern schon im Frühmittelalter Dauersiedlungen aufwies. Ein Beispiel dafür, dass häufig der Wunsch Vater der Geschichtsschreibung ist, ist das legendäre “Schloss Montafon”, das als Fehlinterpretation einer Urkunde entzaubert werden muss.

“Neues aus dem ‘finsteren’ Mittelalter” ist der vierte Vortrag der Reihe “Neue Forschungen aus dem Vorarlberger Landesarchiv”, die großen Anklang findet. Den letzten Vortrag wird Manfred Tschaikner über “Hexenprozesse in Hohenems” gestalten (Mittwoch, 4. Juni, 17.00 Uhr.) Die Vortragsmanuskripte werden zum Nachlesen auf der Homepage des Landesarchivs veröffentlicht (www.landesarchiv.at).

home button iconCreated with Sketch. zurück zur Startseite
  • VOL.AT
  • Vorarlberg
  • Neues aus dem "finsteren" Mittelalter