In der Lobtuala oberhalb der ehemaligen Mülldeponie Böschistobel in Nenzing wird ein Steinbruch eingerichtet. Die Nenzinger Baufirma Tomaselli verfolgte dieses Projekt schon seit 1999. Damals war das Bewusstsein noch nicht in diesem Ausmaß vorhanden, dass es einen solchen Steinbruch braucht, erläutert Philipp Tomaselli. Nach dem verheerenden Hochwasser im vergangenen Jahr änderte sich die Situation schlagartig. Es entstand als Folge der umfangreichen Bautätigkeiten ein Mangel an Flussbausteinen im Land. Die vorhandenen Ressourcen reichen bei weitem nicht aus, Wasserbausteine mussten aus Tirol bezogen werden.
100.000 Tonnen
In Vorarlberg werden als Folge mindestens 500.000 Tonnen an Steinen benötigt, alleine der Aufwand für die in Nenzing geplanten Baumaßnahmen an der Ill und im Gewerbegebiet beträgt 30.000 Tonnen. Insgesamt sollen in der Lobtuala 100.000 Tonnen Wasserbausteine abgebaut werden. Gemeinsam mit Ammann-Bau wurde die Firma Stein-Stone gegründet.
Synergien nutzen
Damit können Synergien, etwa die schon vorhandene Infrastruktur Böschistobel, genutzt werden. Die Vorteile dieses Gebiets liegen für die Geschäftsführer Philipp Tomaselli und Jürgen Ritter auf der Hand: Keine Anrainer, da das Abbaugebiet eineinhalb Kilometer vom Siedlungsrand entfernt ist, außerdem ist das Probefeld vom Ortsgebiet nicht einsehbar. Bei einem normalen Steinbruch beträgt die Ausbeute zehn Prozent vom Abbau, hier ist diese Zahl vier Mal so hoch, erläutert Philipp Tomaselli, dass allein sechs- bis siebenhundert Tonnen Gestein lose herumliege.
20 Lkw-Fahrten
Bedenken bezüglich Verkehr räumen die Geschäftsführer aus: Durchschnittlich 20 Lkw-Fuhren pro Tag verlassen die Lobtuala. Nur der lokale Bedarf werde als Verkehr durch den Ort geführt, der regionale Bedarf werde über den Knoten Nüziders auf die A14 geleitet. Zudem werde das Abbaugebiet laufend renaturiert. Die Betriebsbewilligung für den neuen Steinbruch oberhalb von Nenzing ist vorerst auf zwei Jahre beschränkt. Dann wird weiter entschieden.
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