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Neuer "Masterplan" für den Prater

&copy APA/Herbert Pfarrhofer
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Wiens Vize-Bürgermeisterin Grete Laska hat eine neue Runde im Konflikt um den Umbau des Wiener Wurstelpraters eingeläutet: Gemeinsam mit Experte Emanuel Mongon stellte sie die Kernpunkte seines "Masterplans" vor. Weniger begeistert zeigten sich die Prater-Unternehmer.

Nun gebe es Leitlinien, in die sich alle Pächter einklinken könnten, meinte die SP-Politikerin. In bestehende Verträge werde nicht eingegriffen, versicherte der Chef der Praterverwaltungsgesellschaft, Georg Wurz. Es sei das Ziel, die Unternehmer zu überzeugen. Allerdings schloss Wurz auch eine Ablösezahlung im Falle des Widerstandes einzelner Betreiber nicht aus: „Es ist jede Option denkbar, die zum Ziel führt.”

Mongons Masterplan sieht insgesamt 250 Punkte vor, von denen 100 bereits umgesetzt sind. Dazu zählte der Themenparkplaner etwa Änderungen der Verwaltung, das Verbot des Autoverkehrs im Gelände oder auch das Auflegen eines neuen Folders.

Bis 2008 soll noch die Liliput-Bahn zum Transportmittel ausgebaut werden, das zwischen Praterstern und Schweizerhaus verkehrt. Die Besucherströme sollen entlang eines Wegenetzes in Form einer Acht durchs Gelände geführt werden. Außerdem könnte die Zahl der Wasserflächen erhöht werden. Die notwendige Flächenwidmung soll am 28. Juni im Gemeinderat Thema sein.

„Der heute vorliegende Plan stellt eine aus meiner Sicht optimale Situation dar”, so Mongon. Dennoch sei er auch sehr flexibel.

In deutlich sichtbaren Grenzen hielt sich dagegen die Begeisterung der im Plenum anwesenden Praterunternehmer. Der Sprecher ihres Verbandes, Alexander Meyer-Hiestand, betonte vor Journalisten, das man vor allem einen „Businessplan” vermisse. Es müsse eine realistische Perspektive für konkrete Umsetzungen geben.

Auch der Präsident des Praterverbandes, Hubert Pichler, meinte, dass Mongon letztlich nur das präsentiert habe, was die Praterunternehmer schon vor Jahren gefordert hätten. Er und seine Kollegen würden außerdem eine Einschränkung ihrer unternehmerischen Freiheit befürchten.

Mongon war bereits seit seiner Berufung immer wieder in die Kritik geraten. Für Aufsehen hatte unter anderem sein Honorar für den Dreijahres-Auftrag in Höhe von 1,5 Mio. Euro gesorgt. Das Kontrollamt werde die Vergabe überprüfen, kündigte am Montag Laska an. „Wir glauben, das es gerechtfertigt war.”

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