Das 1937 uraufgeführte symbolträchtige Stück des Nobelpreisträgers (1934) Pirandello ist ein Gleichnis für Kunst und Theater und gibt Regisseur Kubelka und seiner Truppe Gelegenheit, alle Register ihres Könnens und die Zuseher in den Bann des märchenhaften Stoffes zu ziehen. “Hier geschieht das, was gewöhnlich im Traum geschieht”, lautet ein Kernsatz Pirandellos. Und geradezu programmatisch für Theater im allgemeinen und für Kubelkas Neubeginn in Bregenz im besonderen ist das Zitat: “Sie spielen Theater, was sollten sie sonst tun! Das sind Komödianten!” Der Abend ging unter die Haut und geriet zur puren Werbung fürs Theater. Damit entsprach die Premiere Kubelkas Intention, wonach Theater erst durch die gleichzeitige physisch-emotionale Anwesenheit von Darstellern und Zuschauern entsteht.
In einer Villa leben die “Pechvögel” ohne Leistungsdruck, in ihr Dasein dringt eine abgetakelte Schauspielertruppe ein, nach und nach nehmen Gedanken und Träume reale Gestalt an: Das Leben ein Traum oder der Traum ein Leben? Angst und Freude, Weinen und Lachen, Wachen und Träumen, Überraschung und Staunen, Wirklichkeit gewordene Traumbilder und tiefenpsychologische Einblicke – all das vermittelt die Bregenzer Eröffnungs-Produktion, die mit großem Beifall für alle Mitwirkenden, Regie und Bühnenbild bedacht wurde.
Aus dem exzellenten Ensemble stachen Manuel Rubey (der Film-“Falco”) als Fäden ziehender Zauberer Cotrone, Tamara Stern als ver-rückte Gräfin, Katrin Hauptmann als Mara, Inge Maux als Sgricia oder Wolfgang Pevestorf als Cromo hervor. Als Glücksfall erwiesen sich auch das durch mobile Vierkantmodule beherrschte Bühnenbild der Bregenzer Architekten Andreas Cukrowicz und Anton Nachbaur-Sturm, die Kostüme von Andrea Hölzl sowie nicht zuletzt die Integration der Musikgruppe Mondscheiner und im Finale auch der Militärmusik Vorarlberg.
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