Nach diversen Querelen und Auseinandersetzungen rund um die Vorarlberger Pflegegesellschaft Benevit war Mitte Oktober entschieden worden, den Vertrag mit Geschäftsführer Hans-Jörg Schmid nicht zu verlängern. Nun ist die Nachfolge geregelt: Wie der Gemeindeverband gestern bekannt gab, wird Strategieberater Manfred Zumtobel (61) ab Jänner neuer Geschäftsführer der Benevit – und damit Nachfolger von Schmid. Er verfüge über langjährige Erfahrungen im Sozial- und Gesundheitsbereich, sagte der Dornbirner auf VN”-Anfrage: Ich bin seit 1982 in dem Bereich beratend, konzipierend und umsetzend tätig.” Wieso der Sprung ins kalte Wasser? Mich reizt die Tatsache, dass die Geschäftsführung bisher als Job und zuwenig als Aufgabe gesehen wurde.”
Zumtobels Credo
Das Modell Benevit sei für das Land unabdingbar notwendig, die Zukunft der kleinen Heime sicherzustellen die Kernaufgabe”. Sein Credo: Die Benevit muss antreten, um die Menschen gut zu pflegen und die Mitarbeiter gerecht zu behandeln.” Mit Zumtobel habe die Benevit jedenfalls einen Mann mit hoher Fach- und Sozialkompetenz gefunden und so die Weichen für einen erfolgreichen Weg in die Zukunft gestellt”, sagte Gemeindeverbands-Präsident Wilfried Berchtold. Zumtobel sei seit vielen Jahren sehr intensiv im Sozialbereich tätig, habe Konzepte für das Land und die Gemeinden erstellt, legt Gemeindeverbands-Geschäftsführer Otmar Müller nach: Er ist im Sozialbereich stark verankert, hat eine hohe Reputation, einen guten Ruf.” Hofft der Gemeindeverband, dass die Benevit unter Zumtobel nun endlich ruhigeren Zeiten entgegensteuert? Ja. Das ist realistisch. Auch Landesrätin Greti Schmid – sie hatte von Vorgänger Schmid einen menschlicheren Umgang mit dem Personal” eingefordert – lobte die Entscheidung. Sie kenne Zumtobel, schätze dessen fachliche und menschliche Komponenten”. Und: Ich bin davon überzeugt, dass er die Benevit auf gutem Weg weiterentwickeln wird.”
Kritik der Opposition
Man wünsche jedem neuen Geschäftsführer viel Glück, sagte dagegen Grünen-Chef Johannes Rauch. Nur: Die können den besten Manager der Welt bestellen, es wird nicht gelingen, diese Fehlkonstruktion zu etwas Positivem zu machen.” Das landesweite Konstrukt der Benevit sei falsch: Wir brauchen regionale Modelle, in denen ambulante und stationäre Pflege zusammen gesehen und betrieben werden.” Eine vordringliche Aufgabe gebe es: Ein korrekter Umgang mit den Mitarbeitern – der war unter der alten Führung eine Katastrophe.” Das sagt auch Elke Sader (SP): So wie alle anderen Pflegeheime brauchen auch Benevit-Heime mehr Personal – und einen besseren Umgang mit selbigem.” Sie sei gespannt, welche Grundpositionen Zumtobel einnehmen werde.
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