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Neue Warmfront schneit herein

Schwarzach - Der Winter lässt weiterhin auf sich warten. Diese Woche: Temperaturen bis zu 14 Grad plus. Schnee ist so schnell keiner in Sicht. Pollen sind im Anflug

Höchstwerte von bis zu zwölf Grad Celsius sind für heute Dienstag vorhergesagt. Für Mittwoch sind es sogar bis zu 14 Grad. Diese überdurchschnittlich hohen Temperaturen lassen bei vielen Menschen fast schon Frühlingsgefühle aufkommen. Und tatsächlich passen die derzeitigen Werte eher in den Monat März, wie auch die Experten von der ZAMG (Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik) in Bregenz bestätigen. Schweift der Blick auch noch über die bräunlich grünen Wiesen, die derzei völlig ohne Schneedecke auskommen müssen, könnte man wirklich versucht sein, zu glauben, wir hätten den Winter bereits überstanden.

Beinahe Höchstwerte

Solch hohe Werte um diese Jahreszeit sind an sich aber nichts Ungewöhnliches und müssen nicht zwingend mit einem Klimawandel zusammenhängen so die ZAMG weiter. Im Jahr 1994 wurden am 7. Jänner in Bregenz zum Beispiel 15,4 Grad gemessen.

Für die laufende Woche werden beinahe ebenso hohe Temperaturen erwartet. Auf 2000 Metern Höhe sollen es sogar bis zu fünf Grad plus werden. Auch das Wochenende wird aufgelockert und sehr mild. Was danach kommt lässt sich aber noch nicht voraussagen, ist die ZAMG vorsichtig. Vielleicht stellt sich der Winter dann endlich auch bei uns ein. Aufhorchen lässt aber eine Prognose des britischen Wetterdienstes, der – bei einer Wahrscheinlichkeit von 60 Prozent – weltweit mit dem wärmsten Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen rechnet.

Heizkostenersparnis

Auch die Monate September, Oktober und November 2006 waren in Dornbirn schon um zirka ein Drittel wärmer als im Jahr davor. Das hat auch etwas Positives. So konnte man in diesen Monaten auch kräftig Heizkosten sparen. Josef Burtscher vom Energieinstitut rechnet aus: „Für einen Durchschnittshaushalt mit Heizkosten von ungefähr 1000 Euro im Jahr, sind das für diese drei Monate eine Ersparnis von zirka 44 Euro.“ Na, das lässt doch ein wenig Freude aufkommen.

Flora und Fauna

Welche Auswirkungen die hohen Temperaturen auf Fauna und Flora haben, erklärt Klaus Zimmermann von der inatura in Dornbirn. „Wenn wir derzeit Mücken oder Fliegen sehen, sind das meist Alttiere, die durch die hohen Temperaturen heuer erst etwas später sterben als in anderen Jahren.“ Sonst tut sich laut Zimmermann in der Tierwelt noch relativ wenig. „Es ist abzuwarten, wie es mit der Temperaturentwicklung weitergeht, aber momentan haben die hohen Temperaturen noch keine allzu schlimmen Folgen.“ Problematisch sei es vor allem dann, wenn Tiere, wie etwa Fledermäuse öfters aus dem Winterschlaf aufgeweckt würden. „Dann verbrauchen sie vermehrt Energie, die ihnen dann im Frühling beim Erwachen fehlt“, so Zimmermann.

Schutzmechanismen

Manche Pflanzen beginnen tatsächlich jetzt schon auszutreiben. „Das kann sie später schwächen, wenn die neuausgetriebenen Ästchen oder Blüten wieder abfrieren.“ Doch die meisten Pfl anzen hätten gute Schutzsysteme eingebaut. „Bei vielen ist das Austreiben nicht nur an höhere Temperaturen sondern auch an längeres Tageslicht gekoppelt.“ Deshalb bestehe durch die hohen Temperaturen momentan nicht wirklich ernsthafte Gefahr. Weit schlimmer sei es, wenn im Spätwinter heiße Phasen auftreten mit anschließendem Frost. „Dann trifft es viel mehr Pflanzen“, so Zimmermann.

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