Dornbirn. Kunst bewegt. Das ist auch die Absicht des 1969 in Litauen geborenen Künstlers Zilvinas Kempinas. Mit seiner Installation TUBE, die derzeit im Kunstraum Dornbirn zu sehen ist, will er dem Betrachter aber nicht nur keine bestimmte, sondern überhaupt keine Botschaft vermitteln. „Meine Arbeit ist, was sie ist“, sagt Kempinas, der sein Werk mittels Videobändern direkt in der Ausstellungshalle entstehen ließ. Die alte Montagehalle bezeichnet er als den idealen Ort, TUBE, eines seiner wichtigsten Werke, in voller Größe zu präsentieren.
Zur Ausstellungseröffnung am 14. April konnte Ekkehard Bechtold, Präsident des Kunstraum Dornbirn, zahlreiche Besucher aus nah und fern begrüßen. Aus aktuellem Anlass kam er in seiner Rede auch auf die Bedeutung der Freiheit der Kunst und auf die Freiheit einer Gesellschaft überhaupt zu sprechen.
Als Kurator der Ausstellung sprach Thomas Häusle über die Arbeit des in New York lebenden Künstlers: „Wertvoller und reiner kann Kunst nicht sein“, stellte er fest. Die Einfachheit, die Reduzierung auf das Wesentliche, schaffe eine unverwechselbare Ästhetik. „Je reduzierter das Werk, desto vielfältiger das Erlebnis für den Betrachter“, resümierte er. TUBE vermittelt die Vision einer Röhre, die, je nach Lichteinfall, von außen metallisch wirkt. Innen und außen wird beim Durchschreiten der 25 Meter langen, transparenten Hülle, sozusagen aufgehoben. Bei dieser neuen Art der Raumerfahrung gerät sogar die Tragfähigkeit des Bodens vermeintlich etwas ins Wanken. Und ein Foto, im Inneren des Tunnels aufgenommen, lässt wiederum die Illusion einer ungeahnten Weite entstehen.
Nach der offiziellen Eröffnung der Ausstellung durch Bürgermeisterin Andrea Kaufmann wurde das Kunstwerk von den Gästen, darunter auch die Künstler Gottfried Bechtold, Hubert Lampert, Marbod Fritsch, Marco Spitzar oder Norbert Pümpel genau betrachtet. Die Kunstgalerien waren prominent vertreten mit Herbert und Elke Alber (Arthouse), Belinda und Johannes Boch (c.art), Margot Prax und Andrea Romagna-Miessgang (Galerie.Z) sowie mit Lisi Hämmerle aus Bregenz. TUBE faszinierte auch David Scheffknecht und Tochter Liddy Scheffknecht, Marty Rauch, Jasmin Ölz, Judith Fink, Klaus Luger, Uli Zumtobel und Franz Wölfler, Hubert Kutzer und Adriane Fuchs und viele andere.
Kunstvermittlung
Eine wichtige Aufgabe sieht der Kunstraum Dornbirn in der Vermittlung. Martin Oswald aus Weingarten, von dem das Gesamtkonzept für das Vermittlungsheft für Schüler, Jugendliche und Erwachsene stammt, wies auf eine Besonderheit hin. „Wir haben mit dieser Ausgabe ein Jubiläum“, verriet er freudig die bereits zehnte Auflage des Kunstheftes. Er, sowie Herta Pümpel vom Kunstraum Dornbirn, erwarten sich auch bei dieser Ausstellung regen Gebrauch und Besuch durch Lehrer und Schüler. „Künftig wird es für Lehrer auch als Fortbildung gelten“, nennt Oswald einen zusätzlichen Anreiz.
Kunstraum Dornbirn, Jahngasse 9
Ausstellung Zilvinas Kempinas TUBE
Geöffnet bis 29. Mai DI-SO 10 bis 18 Uhr
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