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Neue Straftatbestände für Wettbetrug bald möglich

Sport und Politik arbeiten eng zusammen
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Fußball-Wettbetrügern könnten mittelfristig höhere Strafen bevorstehen. Das Innenministerium überprüft mit dem Justizministerium derzeit die Notwendigkeit der Schaffung neuer Straftatbestände. Das ist Teil eines 7-Punkte-Programmes zur Bekämpfung von Manipulationen, den Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) am Dienstag nach einem Gipfeltreffen mit ÖFB und Bundesliga in Wien präsentiert hat.


“Ende 2015 könnte es zu Anpassungen kommen”, meinte Mikl-Leitner und verwies auf die Reformkommission des Justizministerium für das Strafgesetzbuch 2015. “In den nächsten Monaten wird es auch mit Verbänden und Vereinen Diskussionen geben, ob die Notwendigkeit neuer Straftatbestände gegeben ist”, erklärte die Innenministerin. Derzeitiger Tatbestand ist Betrug. Zukünftig könnten auch Vorbereitung und Anbahnung von Spielmanipulationen unter Strafe stehen.

Der ÖFB ist an einer möglichst zeitnahen Aufklärung der Fälle interessiert, die sich in den vergangenen vier Wochen durch die Affäre um den früheren Grödig-Spieler Dominique Taboga aufgetan haben. Bei zwei festgenommenen Albanern wurde eine Liste mit 26 Spielernamen für mögliche Manipulationen sichergestellt. “Wir wollen sobald wie möglich wissen, wer die Täter sind und wer nicht oder unschuldig dabei ist”, betonte ÖFB-Präsident Leo Windtner.

Der Verbandschef lobte die Zusammenarbeit mit dem Innenministerium. Die Ermittlungen in den aktuellen Fällen laufen bei der Staatsanwaltschaft Graz zusammen. “Wir haben schon dort und da Akteneinsicht bekommen. Ich hoffe aber, dass sich die Kooperation auch dort noch intensiviert”, erklärte Windtner, der “lückenlose und zeitnahe” Aufklärung forderte. “Wir haben nichts davon, wenn sich das noch ein oder zwei Jahre hinzieht.”

Verbandsrechtlich will der ÖFB-Boss hart durchgreifen. “Wenn Matchfixing nachgewiesen wird, geht das in Richtung einer lebenslangen Sperre. Daran wird kein Weg vorbeiführen”, sagte Windtner. Das gelte sowohl für Spieler- als auch Funktionärstätigkeit. Zweites Standbein neben der abschreckenden Wirkung “drastischer Strafen” ist die Prävention, die weiter vorangetrieben werden soll.

Im Bundeskriminalamt (BKA) hat seit Frühjahr 2012 eine “Task Force” zum Thema Wettbetrug eingerichtet. Seither sind 65 Verdachtsmeldungen eingegangen, fünf davon haben zu konkreten Ermittlungsverfahren geführt. Zusätzlich zu dieser Meldestelle wird im Rahmen des Vereins “Play Fair Code” in den nächsten Monaten eine Ombudsstelle eingerichtet, an die sich Spieler wenden können.

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