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Neue Mittelschule: Erste Schritte endlich auch in Oberösterreich

Schwarzach - Im Schuljahr 2008/2009 wird sich die Zahl der Neuen Mittelschulen in Österreich verdreifachen. Vorarlberg will sogar eine flächendeckende Einführung und fast alle Hauptschulen zu Neuen Mittelschulen machen.

In Oberösterreich wird es ab dem kommenden Schuljahr statt bisher einer insgesamt 22 Neue Mittelschulen geben. Nach dem beharrlichen Festhalten des Landesschulrats am starren Bildungssystem in Oberösterreich ist dies endlich ein erster Schritt in die richtige Richtung – wenn auch nur ein kleiner. Denn unser Bundesland bleibt damit in Sachen Neue Mittelschule weiterhin deutlich hinter anderen Bundesländern zurück. Höchste Zeit, aufzuholen – fordert die AK.

Im Schuljahr 2008/2009 wird sich die Zahl der Neuen Mittelschulen in Österreich verdreifachen. Vorarlberg will sogar eine flächendeckende Einführung und fast alle Hauptschulen zu Neuen Mittelschulen machen. Diese Aufbruchstimmung erfasst nun auch Oberösterreich – ab Herbst wird es an weiteren 21 Standorten die Neue Mittelschule geben: St. Georgen/Gusen, Neukirchen, Ried i. Innkr., Alkoven, Freistadt, Neumarkt im Mühlkreis, Pregarten, Altmünster, Ebensee, Bad Ischl, Hart, Eferding, Laakirchen, St. Georgen/Attergau, Puchenau, Enns sowie an zwei weiteren in Linz und an dreien in Wels.

Eine positive und längst überfällige Entwicklung – dennoch bleibt Oberösterreich in Sachen Neuer Mittelschule hinter den vergleichbaren Bundesländern Niederösterreich und Steiermark zurück.

Dazu kommt, dass ein Teil der für Oberösterreich vorgesehenen Schulversuche noch immer Leistungsgruppen vorsieht. Dies entspricht in keiner Weise dem Gedanken der Neuen Mittelschule und ist daher völlig unverständlich.

Keinesfalls darf die Neue Mittelschule ein dauerndes Provisorium bleiben, das neben Hauptschule und Gymnasium als dritter Schultyp geführt wird. Für AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer ist klar: “Das Ziel, allen Kindern bessere Chancen zu bieten, kann nur in einer gemeinsamen Schule der 10- bis 14-Jährigen erreicht werden.”

Wie notwendig derartige Anstrengungen für Oberösterreich sind, zeigt die Statistik: Nach Vorarlberg und Tirol hat Oberösterreich bei den Volksschülern die niedrigste Übertrittsrate in die AHS-Unterstufe. Nur 26 Prozent der Volksschulabsolventen/-innen besuchen in Oberösterreich ein Gymnasium. In Wien treten bereits mehr als die Hälfte der Kinder nach der Volksschule in ein Gymnasium ein. Diese Kinder haben mehr Bildungschancen und finden auch häufiger den Weg zu Fachhochschulen oder Universitäten. “Diese soziale Ungleichheit schon im Kindesalter muss endlich abgeschafft werden”, fordert Kalliauer. “Die Neue Mittelschule ist das Mittel dazu.”

Quelle: Arbeiterkammer

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