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Neue Initiative "Vielfalt der Verhütung" gegen Teenager-Schwangerschaften

Eine neue Initiative soll Jugendlichen Verhütung näherbringen
Eine neue Initiative soll Jugendlichen Verhütung näherbringen ©APA (Sujet)
In Österreich sind im Jahr 2012 insgesamt 295 Mädchen zwischen 13 und 17 Jahren Mütter geworden - viele von ihnen ungeplant oder ungewollt. Um solchen frühen Schwangerschaften vorzubeugen wurde 2011 die Initiative "Vielfalt der Verhütung" von der Österreichischen Gesellschaft für Familienplanung (ÖGF) gegründet.
So verhütet Österreich
Das Wiener Verhütungsmuseum
Verhütungsexponate im Museum

Das Anliegen hinter der ÖGF-Initiative ist die Verbesserung der Gesundheitskompetenz von Jugendlichen. Als neueste Maßnahme dazu präsentierte die ÖGF am Montag bei einem Pressegespräch in Wien ein Mobile-Game, das spielerisch über alle Verhütungsmethoden aufklärt.

Lückenlose Aufklärung zum Thema Verhütung

“Viele Jugendliche glauben, die Funktionen ihres Körpers zu kennen und alles zu wissen. Das tun sie aber meistens nicht. Es geht daher um Aufklärung und Information, welche unterschiedlichen Formen und Möglichkeiten der Verhütung verfügbar sind, damit junge Mädchen keinen Schwangerschaftsabbruch durchleben müssen. Und es geht darum, den Jugendlichen zu vermitteln: Du bist für dich und deine Gesundheit verantwortlich”, erklärte Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ).

Barbara Maier, Präsidentin der ÖGF und Primaria der Gynäkologie- und Geburtshilfeabteilung im Wiener Hanusch-Krankenhaus, ergänzte: “Teenagerschwangerschaften und -geburten können durchaus als medizinische und psychosoziale Notfallsituationen angesehen werden. Das ist eine große Belastung für junge Mädchen.” Tatsächlich haben schwangere Frauen unter 17 Jahren ein um drei Prozent höheres Risiko einer Frühgeburt. Zudem kommt es meist erst zu einem relativ späten Zeitpunkt zur Schwangerschaftserkennung, weil viele Mädchen den Umstand verdrängen. Bei einem Viertel wird die Schwangerschaft erst in der 20. Woche festgestellt. Dies führt dazu, dass viele der Teenager nicht von Anfang an medizinisch und psychologisch betreut werden können.

Ungewollte Teenagerschwangerschaften verhindern

Das Ziel der ÖGF und der Initiative “Vielfalt der Verhütung” ist daher das Verhindern von ungewollten Teenagerschwangerschaften. Eine wirksame Vorbeugung ist dabei die Förderung der Gesundheitskompetenz der Jugendlichen in Sachen sexueller Gesundheit und Familienplanung. “Jeder muss schon in jungen Jahren wissen, was man tun kann, damit man nicht schwanger wird”, so die Gynäkologin Claudia Linemayr-Wagner.

Zudem soll mittels der Initiative der Bekanntheitsgrad von Verhütungsmethoden abseits von Pille und Kondom erhöht werden. Verhütungsring, Verhütungspflaster, Hormonspirale und Hormonstäbchen stellen eine gut verträgliche Alternative zur täglichen Einnahme der Anti-Baby-Pille dar.

Das Mobile-Game “Vielfalt der Verhütung”

Das neue Mobile Game von “Vielfalt der Verhütung” kann kostenlos als App auf das Smartphone geladen werden. Dieses bringt den Jugendlichen auf spielerische und altersgerechte Weise die zahlreichen Verhütungsmittel, deren Funktionsweisen sowie den Aufbau der weiblichen Geschlechtsorgane näher. Auch eine Wissensdatenbank mit zusätzlichen Informationen zum Thema Verhütung und Co. ist in der App abrufbar.

(apa/red)

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