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Neue Ausstellung im Martinsturm: „Aus der Tiefe des Raumes und der Zeit“

Das erste Barockbauwerk am Bodensee: Ab 6. April wird dort eine stadtgeschichtliche Ausstellung zu sehen sein.
Das erste Barockbauwerk am Bodensee: Ab 6. April wird dort eine stadtgeschichtliche Ausstellung zu sehen sein. ©Udo Mittelberger
Bregenz, 18. März 2013 – Am 6. April eröffnet eine neue Schau zur Bregenzer Stadtgeschichte im Martinsturm. „Aus der Tiefe des Raumes und der Zeit“ lässt die Besucher in die Stadtentwicklung von Bregenz eintauchen. Die Ausstellung ist bis 31. Oktober im Bregenzer Wahrzeichen zu sehen.

„Noch heute hat die Oberstadt einen ganz besonderen Charme und zieht jährlich viele Besucher an. Alle, die wissen möchten, wie unsere schöne Stadt entstanden ist, sollten sich die Ausstellung im Martinsturm nicht entgehen lassen“, freut sich Markus Linhart, Bürgermeister der Landeshauptstadt Bregenz. Die Entwicklungsschritte und der Ausbau der Stadt sind bis zum 31. Oktober 2013 in der Ausstellung „Aus der Tiefe des Raumes und der Zeit“ im Martinsturm zu sehen. Verantwortlich für die Schau zeichnet Kulturamtsleiter Wolfgang Fetz.

Bregenzer Topographie

Auf dem Plateau der Oberstadt beginnt im Mittelalter die Neugründung von Bregenz. Durch die „Bregenz-Trias“ – Bodensee, Pfänder und Bregenzerach – war und ist die Stadt in der Entfaltungsmöglichkeit sehr eingeschränkt. „Die Bregenzer Topographie liefert den Rahmen für die Stadtentwicklung“, erklärt Stadtarchivar Thomas Klagian, der die Schau auch kuratiert. Die naturräumlichen Gegebenheiten änderten sich nicht. Sehr wohl geändert, hat sich der besiedelte Raum.

Mit dem Bau der Eisenbahn 1870 bis 1884 und der Industrialisierung setzte eine Wachstumsphase ein. Das Quellenviertel entwickelte sich zum Zentrum des Vorklöstner Industriegürtels, im Bereich der Bahnhofstraße und der Belrupstraße entstanden neue Wohnquartiere. Im Mai 1919 kam es zur Vereinigung von Rieden-Vorkloster und Bregenz. Ein bedeutender städtebaulicher Eingriff war der Bau der Südtiroler Siedlungen im Gefolge des Hitler-Mussolini-Abkommens vom Juni 1939.

Große Wohnbauvorhaben
Nach dem Zweiten Weltkrieg trat Bregenz in eine neue Wachstumsphase. Eine Gewerbezone entstand seit den 1950er-Jahren seewärts der Rheinstraße. Die Wohnungsnot drängte zur Nutzung aller verfügbaren Flächen. In den 1950er- und 1960er-Jahren wurden etliche Mehrfamilienhäuser in den Stadtteilen Feldmoos und Weidach errichtet. Das größte Vorarlberger Wohnbauvorhaben der Nachkriegszeit war die Siedlung an der Ach. Zwischen 1974 und 1982 entstanden in fünf Bauetappen rund 850 Wohnungen. In den 1970er- und 1980er-Jahren veränderten Bahnhofsareal und Festspielgelände ihr Gesicht.

Die Ausstellung zur Stadtentwicklung ist bereits die vierte historische Schau im Bregenzer Martinsturm. Kulturstadträtin Judith Reichart schwärmt: „Ich freue mich sehr, dass die erfolgreiche Reihe mit der kommenden Ausstellung fortgesetzt wird.“

Barockes Unikat
Der im Mittelalter errichtete Turm in der Bregenzer Oberstadt war das erste Barockbauwerk am Bodensee. Ursprünglich stand dort ein Speicher aus der Zeit der Stadtgründung um 1250. In den Jahren um 1600 erhöhte man das bestehende Gebäude zu einem Turm mit einer riesigen Holzkuppel. Der Martinsturm war somit die neue Hochwacht von Bregenz. Über Jahrhunderte hinweg gab es einen Turmwächter der die Stadt vor allem vor Feuer warnen sollte.

 

Factbox:

„Aus der Tiefe des Raumes und der Zeit“: Ausstellung zur Bregenzer Stadtentwicklung

Wo: Martinsturm, Martinsgasse 3b, 6900 Bregenz
Ausstellungseröffnung: Samstag, 6. April 2013 um 19.00 Uhr
Begrüßung: Stadträtin Mag. Judith Reichart
Einleitende Worte: Mag. Thomas Klagian
Eröffnung: Bürgermeister Dipl.-Ing. Markus Linhart
Ausstellungsdauer: 7. April – 31. Oktober 2013
Öffnungszeiten: Di – So: 10.00 – 17.00 Uhr
Kontakt & Information: Mag. Thomas Klagian, Telefon +43 5574 410 1560

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