Dornbirn. Die Selbstdarstellung innerhalb der konsumorientierten Gesellschaft und deren kritisch-ironische Betrachtung sind Teil der Arbeit von Sylvie Fleury. Für den Kunstraum Dornbirn konzipierte die Schweizer Künstlerin zwei raumfüllende Figuren. „Erstmals zeigt Sylvie Fleury mit dem acht Meter großen Frauenportrait etwas Privates“, so Kunstraumleiter Thomas Häusle. Frau und Katze sind beim Zähneputzen und wirken wie naiv-kindliche Emoji. Die von der Künstlerin am Smartphone gebastelten Bilder wurden zu dreidimensionalen Objekten. Im Kunstraum Dornbirn kommen sie trotz des niedlichen Aussehens aufgeblasen, egomanisch und riesenhaft daher. Sie sind nicht nur raumfüllend in ihren Dimensionen, sie vereinnahmen gleichsam die Montagehalle und machen sie zwingend zum Teil der Ausstellung. Dieses Gesamtkonzept wird durch die künstliche Lichtsituation erzeugt und verändert so das ursprünglich industrielle Umfeld drastisch. Die Aussage der Künstlerin „Eternity now“ knüpft an die zuweilen vorherrschende Instant-Mentalität an, wonach auch die Unendlichkeit jetzt und sofort passieren soll.
Sylvie Fleury (geb. 1961 in Genf, lebt und arbeitet in Genf) nimmt in ihren Arbeiten Bezug auf die Luxus- und Warenwelt und löst die Hierarchien zwischen Kunst, Kultur, Design, Mode und Kommerz auf. Als Assistentin des Künstlers John Armleder kam sie 1990 eher durch Zufall zur Kunst und hat seitdem die Objekte der Begierde aus Mode und Kosmetik als Skulpturen und Installationen präsentiert. Im Sinne Duchamps sind ihre Objekte Readymades, die Andy Warhols Ansatz einer Kritik der Warenwelt zitieren.
Ausstellungseröffnung ÎÔ (Ich) Sylvie Fleury
Donnerstag, 27. Juni 20 Uhr
Begrüßung: Ekkehard Bechtold, Präsident Kunstraum Dornbirn
Einführung: Thomas Häusle, Leiter Kunstraum Dornbirn
Kunstraum Dornbirn, Jahngasse 9
Ausstellung bis 13. Oktober
Täglich von 10 bis 18 Uhr
Künstlerinnengespräch: FR 28. Juni, 14 Uhr
Video und Ausstellungskatalog
www.kunstraumdornbirn.at
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