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Neue Akzente im Holzbau

Bregenz - Mit der Rückkehr von Holz in die Städte beschäftigte sich am Donnerstag das Symposium "Urbanes Bauen mit Holz".
Symposium in Bregenz

„Wir wollen durch das Symposium Impulse für urbanes Bauen mit Holz geben. In den Tälern wird der nachwachsende Baustoff verwandt, in den Städten passiert da wenig“, sagte Herbert Brunner, Obmann des Vereins „vorarlberger holzbau_kunst“, der hinter dem Symposium steht. Zwischen 15 und 20 Prozent sei der Anteil des Holzes beim Bauen in Vorarlberg. In Restösterreich liege der Durchschnitt bei fünf Prozent und in den skandinavischen Ländern zwischen 80 und 90 Prozent. Da müsse in Vorarlberg einiges getan werden, wenn es seine Vorreiterrolle halten wolle. An den Mehrgeschossern komme man nicht vorbei, wenn man das Holz in die Stadt hole.

Fritz Klaura, Innungsmeister-Stellvertreter der Landesinnung Holzbau in Kärnten, verwies im Vorfeld des Symposiums darauf, dass beispielsweise die Wohnungen in einem Londoner neungeschossigen Holzbau binnen zehn Minuten verkauft gewesen seien. „Die Städte müssen fit gemacht werden für den Baustoff Holz. Das bedeutet auch Überzeugungsarbeit und das Ausräumen von Vorurteilen bei Fachleuten“, sagte Klaura. Holz dürfe nicht brav am Boden bleiben. Beim Symposium im Bregenzer Festpielhaus ging es gestern unter anderem um die Möglichkeiten mehrgeschossiger Holzbauten. „Das ist international bereits in mehreren Ländern Realität“, sagte Brunner mit Verweis auf entsprechende Projekte in Schweden, England oder der Schweiz. Die Vorteile liegen nach Expertenmeinung auf der Hand: Neben den ökologischen Aspekten sei die Bauweise deutlich sauberer und schneller.

Bogen breit gespannt

Der thematische Bogen beim Symposium in Bregenz war jedoch breiter gespannt – gewährleistet durch eine entsprechend fachlich hochwertige Referenten-Auswahl. So sprach etwa Chemiker und Umweltforscher Friedrich Schmidt-Bleek (Gründer des Faktor 10 Institut im französischen Carnoules) über die Anforderungen an eine zukunftsfähige Ressourcenpolitik, der Schwarzacher Architekt Hermann Kaufmann erörterte die zentralen Aspekte von „green building“ und Hubert Rhomberg stellte das Projekt „LifeCycle Tower“ vor – ein geplantes Holzhochhaus mit 20 Geschossen. Tragwerksplaner Carsten Hein (ARUP GmbH Berlin) brachte Beispiele zum Thema „Der moderne Holzbau sprengt Grenzen“.

Das Land Vorarlberg wolle sich weiter bemühen, durch Investitionen die heimische Bauwirtschaft zu stärken und so konjunkturelle Impulse zu setzen, bekräftigte Landesstatthalter Markus Wallner bei der Eröffnung des Holzbausymposiums.

Von besonderer Bedeutung sei dabei der Holzbau, bei dem Vorarlberg im internationalen Vergleich eine führende Rolle spiele. Das Land sei ein regionales Zentrum in Sachen Holzbauarchitektur. Wallner: „Altes Handwerk trifft auf neues Design, der traditionelle Holzbau wird in moderne Architektur mit hohem Energiebewusstsein übersetzt.“ Zudem sei Holz aus Vorarlbergs Wäldern Basis für viele Arbeitsplätze.

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