Eine Gruppe radikaler Kämpfer hatte den Abzug der letzten Rebellen aus der belagerten Altstadt um ein Haar fast noch verhindert. Die letzten Busse mit rund 350 Kämpfern hatten das zerstörte Viertel zwar bereits am Donnerstagabend verlassen. Sie wurden jedoch am nördlichen Stadtrand von Regimetruppen des syrischen Präsidenten Bashar al-Assad aufgehalten.
Grund dafür war nach übereinstimmenden Berichten regimetreuer und oppositioneller Medien, dass Bewaffnete in der Provinz Aleppo eigenmächtig Hilfstransporte für die Bewohner zweier schiitischer Dörfer gestoppt hatten. Die Lieferung von Nahrungsmitteln an die Bewohner der von Rebellen eingekesselten Dörfer war Teil der Vereinbarung über den Abzug gewesen. Erst am Freitagnachmittag, als die Hilfsgüter schließlich doch noch in den beiden Dörfern eintrafen, durften die Rebellen weiterfahren in nördliche Gebiete, die von den Regimegegnern kontrolliert werden.
Die staatliche Nachrichtenagentur SANA berichtete anschließend unter Berufung auf den Gouverneur von Homs, Talal al-Barasi, ein Voraustrupp der Regierungstruppen sei in der Altstadt eingetroffen, um mögliche Sprengfallen zu beseitigen. Wer das Viertel betreten wolle, müsse sich vorher bei einer Polizeiwache melden.
Der Abzug aus der seit mehr als zwei Jahren von Regierungstruppen umstellten Altstadt, die zu einem Symbol für den Widerstand gegen Assad geworden war, hatte am Mittwoch mit der Freilassung von Geiseln durch die Rebellen begonnen. Erstmals seit mehr als zwei Jahren übernahm die syrische Armee am Freitag die Kontrolle über die Altstadt.
Homs ist die drittgrößte Stadt des Landes und war lange eine Hochburg der Rebellen. Seit Beginn einer Armeeoffensive im Februar 2012 verloren die Aufständischen jedoch immer mehr an Boden. Bei den Gefechten wurden in den vergangenen beiden Jahren etwa 2.000 Menschen getötet. Inzwischen kontrollieren die Rebellen nur noch das Viertel Waer. Auch hier wird aber über einen Abzug verhandelt.
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