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"Nervenkitzel ist verlockend"

Mellau - Die 31-jährige Holländerin, die nach einem Base Jump von der Kanisfluh mit schweren Kopf- und Beckenverletzungen ins Krankenhaus Feldkirch eingeliefert werden musste, befindet sich nach Auskunft der Ärzte außer Lebensgefahr.

Allerdings seien noch weitere medizinische Abklärungen und Eingriffe nötig. Die Sportlerin hatte keinen Sturzhelm getragen. Die 31-jährige Frau war – wie berichtet – am Freitag mit ihrem Freund (30) zum Base Jumping auf die Kanisfluh gestiegen. Nach dem Absprung auf zirka 1800 Meter geriet sie in Not, löste ihren Fallschirm und prallte gegen einen steilen Hang.

Abenteuerlust

Base Jumping ist in Österreich zwar verboten, aber der Reiz, es trotzdem zu tun, ist groß – oftmals größer als die Angst vor möglichen Strafen. „Der Nervenkitzel beim Base Jumping ist verlockend“, sagt Heinz Bucher vom Union Para Club Silvretta. Der Union Para Club Silvretta ist der einzige Fallschirmsportverein in Vorarlberg.

Beliebte Sportart

Bucher ist selbst begeisterter Base Jumper – und mit ihm zahlreiche andere Vereinsmitglieder. Ihr Hobby üben sie allerdings nicht in Vorarlberg bzw. Österreich aus. Hierzulande gebe es „nicht so viele schöne Punkte“, weshalb man nach Italien, Norwegen oder in die Schweiz ausweiche, wo Base Jumping auf Bergen erlaubt ist. Der möglichen Gefahren sind sich die tollkühnen Sprungkünstler durchaus bewusst. Bucher: „Es ist gefährlich, vor allem wenn man noch unerfahren ist.“ Der Unfall der 31-jährigen Holländerin ist dennoch kein großes Gesprächsthema unter Vorarlbergs Base Jumpern. „Es war zum Glück niemand aus unserem Club.“ So werden sie sich wieder von Felsen stürzen, wenn es der Adrenalinpegel erfordert. Offiziell kamen von 1991 bis 2007 insgesamt 120 Base Jumper ums Leben.

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