Viele ältere Lehrpersonen werden in den nächsten drei bis fünf Jahren in Pension gehen, darauf machen die Neos in einer Aussendung aufmerksam. 641 LehrerInnen in Vorarlberg sind Jahrgang 1962 oder älter. Das heißt, sie werden dieses Jahr zumindest 60 Jahre alt. Weitere 467 Lehrpersonen sind zumindest 58 Jahre alt. Hinzu komme, dass zu wenig Junglehrer:innen nachkommen, wie die NEOS-Anfrage ergebe.
Die Zahlen der Studierenden an der Pädagogischen Hochschule legen nahe, dass nicht einmal die Hälfte der freiwerdenden Stellen landesintern durch ausgebildete Lehrpersonen nachbesetzt werden könne. "Im besten Fall kommen von der Pädaogischen Hochschule rund 500 AbsolventInnen in den nächsten fünf Jahren an die Schulen. Der Rest wird über QuereinsteigerInnen oder Lehrpersonen aus anderen Bundesländern gedeckt werden müssen", so Neos-Klubobfrau Sabine Scheffknecht und ergänzt: "Das ist fatal. Schon jetzt haben wir eine Situation, dass beispielsweise im Volksschulbereich nur noch 35 von 108 NeulehrerInnen, die dieses Jahr ihren Dienst angetreten haben, einen Abschluss von der pädagogischen Hochschule haben. Die restlichen Lehrpersonen sind StudentInnen oder QuereinsteigerInnen. In Summe erfüllen derzeit laut Anfragebeantwortung von LSth. Schöbi-Fink alarmierende 950 Personen die Anstellungerfordernisse nicht zur Gänze. Auch wenn wir alle diese Menschen dringend brauchen, um das Bildungssystem aufrecht zu erhalten, gibt es gute Gründe, wieso Lehrpersonen einen hochwertigen Abschluss brauchen. Nur so ist gewährleistet, dass alle unsere Kinder die Begleitung bekommen, die sie brauchen. Lehrerarmut und Chancenreichtum verträgt sich nicht", alarmiert Scheffknecht.
"Entwicklung über Jahre verschlafen"
Die Neos-Klubobfrau kritisiert, man habe das Thema LehrerInnenmangel über viele Jahre ignoriert: "Statt den LehrerInnenberuf so attraktiv wie möglich zu gestalten, den Lehrpersonen einen adäquaten Arbeitsplatz anzubieten und für eine leistungsorientierte Entlohnung zu sorgen, wird immer noch versucht, mit Goodies wie Bahntickets oder Mietzuschüssen Lehrpersonen aus anderen Bundesländern anzuwerben. Vergessen werden dabei die vielen engagierten JunglehrerInnen in Vorarlberg, die ebenfalls mit hohen Mieten und Energiekosten belastet sind und diese Anreize nicht erhalten. Ich vermisse hier die Gleichbehandlung und Wertschätzung aller Lehrpersonen", so Scheffknecht abschließend.
(Red.)
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