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NEOS errechneten Rückgang statt Zunahme bei Coronavirus-Tests

NEOS errechnete einen Rückgang bei den Coronavirus-Tests.
NEOS errechnete einen Rückgang bei den Coronavirus-Tests. ©APA/dpa/Christophe Gateau
Die Regierung hat Anfang der Woche einen massiven Ausbau der Coronavirus-Test auf 15.000 pro Tag in Österreich angekündigt. Tatsächlich haben die Testzahlen diese Woche nicht zu, sondern abgenommen, wie die NEOS berechnet haben.
Kurz: 15.000 Tests pro Tag als Ziel
Aktuelle Infektionen in Österreich

"Testen, testen, testen" verlautete Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) am Dienstag. Tatsächlich haben die Coronavirus-Testzahlen diese Woche abgenommen, wie die NEOS berechnet haben. Demnach sank die Zahl der Test von 4.962 am Montag kontinuierlich auf 3.198 am Freitag.

NEOS: Anzahl der Tests hat in Österreich diese Woche abgenommen

NEOS-Gesundheitssprecher Gerald Loacker zeigte sich angesichts dieser Entwicklung gegenüber der APA am Samstag "schwer enttäuscht". "Offenbar steigt nur die Zahl an Pressekonferenzen rapide, nicht aber die der überlebenswichtigen Corona-Tests, die essenziell zur Bekämpfung des Virus sind. In der derzeitigen Situation ist es zu wenig, die Leute mit Zusicherungen zu beschwichtigen - wir wollen hier Taten sehen. Wenn die Regierung schon 15.000 Tests am Tag verspricht, so erwarte ich mir zumindest einen spürbaren Anstieg seit der Ankündigung, nicht aber einen Rückgang", forderte der NEOS-Abgeordnete.

Auch SPÖ über Rückgang bei Tests empört

Dass die Zahl der Coronoavirus-Tests in dieser Woche zurückgegangen ist und nicht wie von der Regierung versprochen und von vielen Experten gefordert erhöht wurde, sorgt auch bei der SPÖ für heftige Kritik. Die SPÖ berichtete am Samstag außerdem von Menschen, die weiter arbeiten gehen müssen obwohl sie kranke oder schutzbedürftige Angehörige zu Hause haben.

Arbeiterkammer und ÖGB seien vermehrt mit Fällen konfrontiert, in denen Arbeitnehmer Angst um schutzbedürftige Angehörige haben, aber aus Angst vor einem Job-Verlust nicht zu Hause bleiben können. Als Beispiel nennt die SPÖ einen Handwerker, der weiter arbeitet obwohl seine Ehefrau die Lungenkrankheit COPD und ein Herzleiden habe. Die Zwei-Zimmer-Wohnung sei zu klein, um eine Person zu isolieren. Der Arbeitnehmer könne laut derzeitiger Rechtslage nicht zu Hause bleiben und muss seine Gattin dem Risiko einer Ansteckung aussetzen, berichtete SPÖ-Gesundheitssprecher Philip Kucher der APA am Samstag.

"Es kann nicht sein, dass sich Menschen zwischen der Gesundheit ihrer Liebsten und dem eigenen Arbeitsplatz entscheiden müssen. Dafür braucht es nächste Woche im Parlament eine gemeinsam Lösung", kündigte Kucher eine Initiative im kommenden Nationalrat an.

FPÖ ortet bei Testzahlen "Fehlinformation der Regierung"

Heftige Kritik an Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) übte am Samstag FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz im Zusammenhang mit dem Rückgang an Tests von Coronavirus-Verdachtsfällen. "Während die schwarz-grüne Bundesregierung ein Hochfahren der Tests angekündigt hat, wurden in der Realität im Wochenverlauf um über 30 Prozent weniger Tests durchgeführt."

Die Aussage "testen, testen, testen" von Kanzler Kurz "war somit eine Verhöhnung der Bevölkerung aber auch der Journalisten, die diese falschen Schlagzeilen dann im guten Glauben übernommen haben". Die Politik von Kurz und Anschober bestehe aus "Tarnen und Täuschen". "Die Österreicher werden zum Narren gehalten", so Schnedlitz, der darauf verweist, dass es endlich mehr flächendeckende Tests brauche.

Schnedlitz verlangte von Bundeskanzler Kurz die Bürger und die Medien endlich ehrlich zu informieren. "Anstatt täglich gefühlte 20 inhaltsleere Pressekonferenzen abzuhalten, sollte die Regierung lieber für mehr Tests sorgen und den wirtschaftlich betroffenen Menschen helfen", so der FPÖ-Generalsekretär.

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(APA/Red)

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