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Nein zum Letzetunnel

Verkehrsminister Caspar Einem wird konkret: Die Machbarkeit eines Pfänderbahntunnels samt Nahverkehrslösung im Raume Bregenz wird untersucht. Und: Nein zum Letzetunnel.[9.9.99]

In zwei Jahren kann über den Bau entschieden werden, wichtige Planungsgrundlagen sind dann bereits verfügbar.

Einem ,,belebt” zehn Tage vor der Landtagswahl die verkehrspolitische Diskussion: Er griff gestern den Vorarlberger Sozialdemokraten mit mehreren Zusagen des Bundes unter die Arme: Die Machbarkeit eines Pfänderbahntunnels wird geprüft: Sobald die noch offenen Fragen im südlichen Zulaufbereich hinsichtlich Nahverkehr beantwortet sind, wird mit der Arbeit begonnen.

Auf der nördlichen, deutschen Seite werde man ,,gemeinsam mit den Schweizern aktiv werden”. Denn bekanntlich geht dort der Güterverkehr unter dem Diktat leerer Kassen bei der Bahn und fehlender Kostenwahrheit im Verkehr von der Schiene zurück auf die Strasse. ,,Es ist jetzt Feuer am Dach,” so Einem. Beim nächsten Verkehrsministerrat in Brüssel werde das Thema zur Sprache kommen.

Es sollen die derzeitigen und prognostizierten Verkehrsströme unter den neuen Rahmenbedingungen (LKW-Maut in der Schweiz, Fallen des Tonnagelimits, Bau der S 18) untersucht und die Auswirkungen abgeschätzt werden. Untersucht wird das Gebiet zwischen San Bernardino bis Lindau inklusive Zulaufstrecken aus den Hauptverkehrsrichtungen. ,,Vorarlberg kann von der Schweizer Verkehrspolitik profitieren, die klar Richtung Schiene läuft,” ist Einem überzeugt.

,,Die Planung für den Letzetunnel ist noch kein Baubeschluß”, so relativierte Verkehrsminister Einem gestern in Bregenz die Planungsvergabe durch Wirtschaftsminister Farnleitner. Dies sei möglicherweise dessen letzte Aktivität als Minister pro Letzetunnel gewesen, mutmaßte Einem, der bei seinem entschiedenen Nein zum Projekt bleibt: ,,Ein Veto im Ministerrat ist die letzte aller Möglichkeiten, wir werden zunächst versuchen, mit den besseren Argumenten durchzukommen”.

Generell bekräftigte Einem – auch im Hinblick auf die S 18: ,,Wir können es uns nicht leisten, Flächen im Siedlungsraum weiter zu versiegeln. Lärm und Abgabe machen die Region zur Hölle.”.

Von Marianne Mathis

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(Bild: VN-Archiv)

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