Der 13-jährige Baris hat so seine eigene Theorie. Das waren sicher die Lauteracher. Er kickt seinen Ball ans Gitter. Die haben von Hardern Prügel bekommen und dann haben sie das draufgemalt. Der Ball prallt zurück, er nimmt ihn voley und . . . Tor!
Wer immer es war, er oder sie hat bzw. haben mit schwarzer Farbe in der Nacht auf Sonntag Scheiß Türken! Verpisst euch an die Wand des Harder Streetsoccerplatzes gesprüht.
Der Platz ist noch ganz neu. Politiker und Jugendliche haben ihn am 9. September eingeweiht. Er gehört der Gemeinde und steht den Kindern aus nahen Siedlungsanlagen offen. Die meisten sind Migranten. Streetworker Andreas Vetter betreut sie. Es gab bis jetzt keine Probleme .
Aber, dass es vielen nicht passt, wenn die Zuwandererkinder die Mehrheit bilden, weiß auch Vetter. Sie habenÑs einander zugeraunt, bei der Eröffnung. Jetzt stehts schwarz auf gelb an der Bande.
Lea Slana vom Sozialsprengel wundert das gar nicht . Probleme zwischen In- und Ausländern sind evident. Leiter Armin Kloser hat es erst kürzlich in Bregenz wieder erfahren. Er saß auf dem Motorrad. Zwei Migrantenbuben schlenderten vorbei und fragten nach PS und Geschwindigkeit. Sie werden so 12, 13 Jahre alt gewesen sein. Plötzlich fuhr sie ein 15-jähriger Schüler an: Mensch, red Dütsch! Und schickte noch ein paar Schimpfwörter hinterher. Kloser wunderts, wie salonfähig die Aggressionen inzwischen geworden sind .
Wenngleich ausländerfeindliche Straftaten der Statistik nach nicht zugenommen haben. Laut unserer Liste ist es den Sommer über sogar ruhiger geworden , sagt Petra Bertsch von der Sicherheitsdirektion. Auch Alfred Widlroither, Stadtpolizei Bregenz, schüttelt den Kopf: Bei uns in Bregenz ist zur Zeit gar nichts.
Baris und Burek haben längst den Kampf ums runde Leder wieder aufgenommen. Christoph steht im Tor. Sie werden bis zum Abend spielen. Unverdrossen. Und die schwarze Schrift wird mit jedem Mal, da der Fußball dagegen donnert, ein bisschen blasser. Kleinkinderbetreuung
Armin Kloser sucht pragmatische Lösungen zur Integration. Eine liegt in der Kleinkinderbetreuung. Derzeit hat die Jugendwohlfahrt dem Harder Sozialsprengel 28 Plätze zugesichert. Dennoch schaffen es die Harder, 44 Kinder zu betreuen. Jetzt möchten sie die Betreuungszeiten auf 16 Uhr erweitern. Sofern die Gemeinde das bezahlen wird. Hard plant ein Sparbudget.
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