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Narren übernahmen die Macht in Ems

Bgm. Richard Amann trennte sich nicht ungern vom Rathausschlüssel.
Bgm. Richard Amann trennte sich nicht ungern vom Rathausschlüssel. ©TF
Bilder von der Machtübernahme

Mit der Absetzung der Stadtregierung und der Übernahme der Macht in der Nibelungenstadt durch die Embser Schlossnarren erreichte die Embser Fasnat gestern Nachmittag ihren ersten Höhepunkt.
Der Entmachtung des Stadtchefs und seines Stadtrates ging ein Besuch des neuen Ritterpaares Thomas I. und Ihrer Lieblichkeit Heike sowie einer Abordnung des Elferrates unter Narren-Präse Karl-Heinz Suter im Rathaus voraus. Dort habe man die Stadtöbersten bei einer der vielen sagenhaften Sitzungen angetroffen, bei denen nur rat- und konzeptlos hin- und hergeredet wurde, berichtete Thomas I.
Mit Hilfe der Schergen vom Galgen wurden die Politiker(innen) dann auf den Schlossplatz geschleppt, wo zuvor die “Emser Palasttätscher”, die “Nenzinger Himmelschränzer” und die Schlossnarren-Hauskapelle “Fanfarenzug Herrenried-Buch” das Volk musikalisch und Conferencier Guntram Reis verbal auf die bevorstehende Narren-Machtergreifung einstimmte. Auch die im Vorjahr neu gegründete Embser Kindergarde gab eine Probe ihres Könnens.
In seiner letzten Wortmeldung vor der Schlüsselübergabe versprach der Stadtschef, die kommenden Stadtvertretungswahlen zugunsten einer weiterführenden Narrenregierung ersatzlos zu streichen. Auch werde der Löwen für einen offenen Betrieb aus Kostengründen so gelassen, wie er sich derzeit darstelle. Der Winterdienst werde ab Februar eingestellt, weil die Straßen mit Fernwärme geheizt würden und die Marktstraße dürfe künftig nach dem neuen Verkehrskonzept nur mehr rückwärts befahren werden.
Im übrigen habe Ems nicht nur die besten Narren sondern auch die schönsten Frauen im Lande, spielte der Noch-Bürgermeister auf die Misswahl-Siegerin Nina aus der Grafenstadt an. Er werde es nicht zulassen, dass der Löwen zur Talstation einer Seilbahn zum geplanten Panorama-Restaurant bei der Ruine Alt-Ems umgebaut werde, wetterte anschließend Ritter Thomas I. gegen diesbezügliche (Gerüchte)Pläne aus dem Rathaus. Zudem werde er nach der Auslagerung des Wasserwerks auch die städtische Buchhaltung auslagern, damit die Stadt ihre Schulden (optisch) los werde.
Er könne sich als Alternative aber auch die Einlagerung des Lacha-Heizkraftwerkes in städtischen Besitz vorstellen, wo dann neben Hackschnitzeln auch alle Schulden der Stadt verbrannt werden könnten. Nach der Aushändigung des Rathausschlüssels und der Entrichtung eines kräftigen Obulusses wurde die entmachtete Stadtregierung von den Schlossnarren großzügig zu einem Umtrunk eingeladen.

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