Narren starten in „fünfte Jahreszeit“

Es wird diesmal eine außergewöhnlich kurze Fasnatzeit geben, denn schon am 9. Februar ist Aschermittwoch. Für manche Ballveranstalter, vor allem Schulen, ein guter Grund, schon im Spätherbst zu feiern, weil in den nicht einmal fünf Wochen zwischen Dreikönig und Aschermittwoch Termine schwierig unterzubringen sind.

Kaum kürzer möglich
Theoretisch kann Aschermittwoch zwischen 4. Februar und 11. März fallen. Heuer fällt dieser Termin – siehe Factbox – nahe an die untere Grenze.

Das führt dazu, dass die Semesterferien in Vorarlberg erst nach der Fasnat (14. bis 19. Februar) beginnen. Wird die Fasnat kurz und heiß, so müssen sich die Narren zum Auftakt warm anziehen, denn der Winter lässt auch heute grüßen. Mit Morgenfrost und Tageshöchstwerten „unter 11 Grad“.

Bitte warten . . .
. . . heißt es heute für die richtigen Mäschgerle. Der Fasnatauftakt ist ein Zeremoniell für die Elferräte, Garden, Schalmeien usw., die landauf, landab ausrücken, um ihre Prinzenpaare zu küren. Dass sich das ausgerechnet heute abspielt, hat nichts mit der Schnapszahl 11. 11. zu tun. Vielmehr war die Fastnacht die Vorfeier einer Fastenzeit, die so wie vor Ostern auch vor Weihnachten galt – eben ab dem 12. November.

Letzter Ausschank
„Fasching“ führen Süddeutsche Brauchtumsforscher auf den Ausdruck „vast-schanc“ zurück. Gemeint ist damit der letzte Ausschank vor der vorweihnachtlichen Fastenzeit. Damit hatte der Tag der „vast-schanc“, der 11. November, auch im ländlichen Jahresablauf eine große Bedeutung. Er war vielfach auch der wichtigste Termin für Zins- und Pachtzahlungen, Gesindewechsel usw. Das war Anlass genug, noch einmal so richtig zu feiern.

Eine Art von Brauchtum, die es bei uns aber nicht gab, so Dr. Paul Rachbauer. Deshalb ist auch der Fasnatauftakt am 11. 11. bei uns nicht traditionell verwurzelt und wurde erst in jüngster Zeit von den Narren zum Festtag gemacht.