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Nachruf: Christine Hagen

Lustenau. Wie sie es trotz gesundheitlicher Probleme immer wünschte, konnte Frau Christine Hagen, Gärtnerstraße 11, bis zu ihrem Tod sich in ihrer Wohnung selbst versorgen.

Nach einer Knieoperation bereitete ihr das Stiegensteigen zwar große Mühe, in der Wohnung konnte sie sich aber frei bewegen. Nun wurde sie durch den Tod von ihren Beschwerden erlöst. Eine große Trauergemeinde erwies der angesehenen Frau beim Auferstehungsgottesdienst in der Pfarrkirche die letzte Ehre und betete mit dem Zelebranten Pio Reinprecht für ihre Seelenruhe. Er gestaltete die Feier würdevoll und zeichnete in seiner Ansprache ein Lebensbild der Verstorbenen. Gilbert Hämmerle (Gesang) und Ivan Mataric (Orgel) umrahmten den Gottesdienst musikalisch. Für die zahlreich anwesenden Alterskollegen vom Jahrgang 1927 verabschiedete sich Oskar Riedmann mit ehrenden Worten und dankte Christine für Kameradschaft und Geselligkeit im Rahmen der Jahrgängertreffen und Ausflüge. Christine Hagen wurde 1927 als Christine Lange in Voitsberg, der Bergmannfamilie Josefine und Johann Lange geboren. In einem Mehrfamilienhaus der Bergwerksgesellschaft wuchs sie in bescheidenen Verhältnissen auf. Nach Volks- und Hauptschul­besuch wurde sie schon mit 14 Jahren nach Neumarkt in eine Landwirtschaft Dienst verpflichtet. Dort hütete sie das Vieh und half im Restaurant mit. Nach dem Landdienst erlernte sie in Voitsberg das Friseurhandwerk. Da in der Nachkriegszeit in der Steiermark Arbeitsplätze rar waren, suchte sie in Vorarlberg ihr Glück und fand bei Friseur Zehentmayr in Lustenau einen Arbeitsplatz. Auch ihre Schwester Grete fand in der Nähe ein Unterkommen. In Lustenau lernte Christine in Schreinermeister Karl Hagen ihren Lebenspartner kennen und schloss mit ihm 1953 auf dem Gebhardsberg den Lebensbund. Aus ihrer glücklichen Ehe gingen die Töchter Roswitha, Hildegard und Edith hervor. Im Möbelhaus Hagen gab es viel zu tun, so musste Christine neben Hausarbeit und Kinderbetreuung im Kleinmöbelverkauf, beim Rahmen von Bildern und beim Transport von Fenstern mit Kleinkraftwagen helfen. Im Laufe der Jahre wurde der Betrieb erweitert und über der Werkstatt eine Wohnung für die älteste Tochter gebaut. Nach der Geburt ihrer Enkel konnte sich Frau Hagen als Oma bewähren, denn die neun Enkel waren bei ihr gern gesehene Gäste, die Omas Kochkunst genossen. 1997 erkrankte ihr Mann Karl, den sie sechs Jahre pflegte.

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