Derzeit prüfen die Illwerke Wirtschaftlichkeit und Kosten, wie Vorstandsdirektor Dr. Ludwig Summer auf “VN”-Anfrage bestätigt.
Plan aus den Achzigern
Ein Kraftwerk in Feldkirch wurde von uns bereits in den 80er Jahren geplant als Ausleitungskraftwerk ,Untere Ill”, sagt Summer. Nun, da der Energiebedarf stetig steigt, rentieren sich neue Kraftwerke. Vor einem Jahr haben wir erneut die damals im Gespräch befindlichen Projekte im Rahmen einer Machbarkeitsstudie prüfen lassen”, so Summer.
Faktum sei, dass die Variante eines Kraftwerks an der Kapfschlucht immer noch die sinnvollste ist”.
Standort solle das ehemaliges Pümpel-Areal sein, das die Illwerke im Rahmen der damaligen Planungen erworben haben. Wenn man sich anschaut, welche Möglichkeiten es in Vorarlberg noch gibt, um für uns eine Grundlast zur Verfügung zu stellen, dann ist Feldkirch eine Option”, sagt Summer.
Konkrete Vorstellungen
Wie ein solches Kraftwerk funktionieren könnte, dafür gibt es bei den Illwerken bereits recht konkrete Vorstellungen. Man würde das Unterwasser des Walgauwerks mit einem Stollen von Beschling in die Kapfschlucht bringen”, erklärt der Illwerke-Vorstand. Damit würde, wie in der VN”-Grafik dargestellt, Wasser durch einen Stollen im Berginneren am Hochwuhr-Kraftwerk der Feldkircher Stadtwerke vorbeigeleitet. In Beschling kommen 2 Mrd. Kubikmeter Wasser an, eine Milliarde nutzen wir im Bereich des Walgauwerks, der Rest fließt in die Ill”, schildert Summer die aktuelle Wassernutzung in Beschling. Zukünftig würde dann eine Milliarde Kubikmeter jährlich weniger bei Nenzing in die Ill fließen sondern erst später, nach dem Hochwuhrkraftwerk, in die Kapfschlucht eingeleitet werden.
Der Feldkircher Bürgermeister Wilfried Berchtold weiß von dem Vorhaben: Es gibt über die Wassernutzung der Ill im Bereich des Stadtgebietes eine gute, sachliche Gesprächsbasis zwischen Illwerken und den Stadtwerken es wurden auch beim Bau des Kraftwerks Hochwuhr bereits entsprechende Vereinbarungen in Hinblick auf den Bau des Kraftwerks ,Untere Ill getroffen”, bestätigt Berchtold. Summer spricht von Abschlagszahlungen, die dann an die Stadtwerke fällig würden.
Kosten bis Herbst klar
Die Kosten für das Projekt sind noch nicht beziffert: Jede Zahl, die ich nennen würde, wäre falsch”, sagt Summer den VN”. Auch einen Verwirklichungszeitraum wollen die Illwerke nicht benennen. Würden wir das Projekt durchführen, müssten wir eine Umweltverträglichkeitsprüfung durchführen. Dieses UVP-Verfahren allein würde sich über Jahre hinziehen”, so Summer.
Die Pläne jedoch werden nun weitergetrieben. Wir evaluieren das Projekt derzeit und werden dann im Herbst sehr wahrscheinlich gewisse Kostenvorstellungen und eine Wirtschaftlichkeitsberechnung vorliegen haben”, sagt der Illwerke-Vorstand.
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