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Nach Wirbel: Doch weiter flexible Mittagsbetreuung

©Symbolbild/Pixabay
Für reichlich Wirbel sorgten Pläne, wonach die Nachmittagsbetreuung im kommenden Schuljahr nur noch mit verpflichtender Mittagsbetreuung möglich sein sollte. Nun soll die flexible Gestaltung doch möglich sein. Kritik gibt es dennoch.
Ärger und Unsicherheit um Mittagsbetreuung

Der ursprüngliche Plan, die Nachmittagsbetreuung im kommenden Schuljahr an eine verpflichtende Mittagsbetreuung zu koppeln, wurde verworfen. Das berichtet der “ORF”. An den Plänen hatte sich massive Kritik entzündet. Nun kam es zu einer Allparteieneinigung im Kultur- und Bildungsausschuss: Diese sieht vor, dass eine flexible Gestaltung der Mittagsbetreuung weiterhin möglich ist, wie VP-Klubobmann Roland Frühstück via Aussendung verlautbarte. Zudem appellierte Frühstück an die Bundesregierung, dass sie auch in Zukunft ihre finanzielle Verantwortung bei dem Thema wahrnehme.

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VOL.AT/Stiplovsek ©VOL.AT/Stiplovsek

Frühstück betont des weiteren, dass der Ausbau der Ganztagesbetreuung in Vorarlberg weiter vorangetrieben wird: “Die Modelle haben sich in der Praxis bewährt und schaffen vor allem für jene Kinder bessere Bildungschancen, deren Eltern nicht in er Lage sind sie entsprechend zu unterstützen. Auch gibt es von Seiten des Landes die volle Rückendeckung für die Direktoren, wenn sie ihre gesetzlichen Spielräume im Sinne der Schulautonomie nutzen. Diese Zusage geht sogar so weit dass, wenn der Bund den ausgenützten Handlungsspielraum der Schulleitungen zur Ermöglichung einer flexiblen Mittagsbetreuung nicht anerkennen sollte, das Land dafür Sorge tragen wird, dass die derzeit praktizierten flexiblen ganztägigen Schulformen aufrecht erhalten bleiben.”

Zadra (Grüne) freut sich über Allparteieneinigung

“Ich bin froh, dass es ein klares, parteiübergreifendes Signal in Richtung der Schulen und der verunsicherten Eltern gibt. Nun ist eindeutig festgestellt, dass das Land hinter den SchulleiterInnen steht und sich dafür einsetzt, den Eltern möglichst flexible Möglichkeiten bei der Mittagsbetreuung zu bieten”, fasst der grüne Bildungssprecher Daniel Zadra die Einigung im heutigen Bildungsausschuss zusammen.

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VOL.AT/Lerch ©VOL.AT/Lerch

Gleichzeitig warnt Zadra davor, dass die schwarz-blaue Bundesregierung die Mittel für Ganztagsschulen massiv kürzen wird. “Hier droht ein Kahlschlag. Land und Gemeinden werden einspringen müssen, um Eltern und Kindern weiterhin eine gute Betreuung auch am Nachmittag zu sichern”, so Zadra.

Verschärfen werde sich die Situation durch die Einführung des 12-Stunden-Arbeitstages durch die schwarz-blaue Bundesregierung. “Schwarz-blau peitscht eine Ausdehnung der Arbeitszeiten durch und kürzt gleichzeitig bei der Ganztagsbetreuung. Das wird viele Familien vor massive Probleme stellen”, schließt Zadra.

Sprickler-Falschlunger: “Beigeschmack bleibt”

Der Allparteien-Antrag sei auf Druck der Opposition beschlossen worden, so SP-Bildungssprecherin Gabi Sprickler-Falschlunger. Kritik übt sie an der Rolle der Bildungslandesrätin Barbara Schöbi-Fink in dieser Causa. “Entgegen der Aussagen der Bildungslandesrätin gab es bis heute keine Lösung, die es den Schulleitungen ermöglicht hätte, unkomplizierte Freistellungen von der Mittagsbetreuung auszusprechen. Im Gegenteil: Wie aus einem Schreiben der Schulabteilung an alle Schulleitungen ersichtlich ist, ist eine solche Freistellung nur in begründeten Ausnahmefällen für einzelne Schüler möglich“, erklärt die Sozialdemokratin. Außerdem wurden die Schulleiterinnen und –leiter in diesem Schreiben sehr wohl dazu aufgefordert, die Eltern über diese Situation zu informieren.

“Die Vorgehensweise der Bildungslandesrätin hinterlässt ein ,Geschmäckle‘”, so Gabi Sprickler-Falschlunger. Denn: “Sie hat versucht, die Verantwortung für die Misere auf die Schulleiterinnen und Schulleiter abzuwälzen. In ihren Aussagen hat sie die Situation immer so dargestellt, als hätten die Schulleiterinnen und Schulleiter freie Hand bei der Entscheidung zur Freistellung von der Mittagsbetreuung.” Aus dem erwähnten Schreiben sei allerdings ersichtlich, dass es eine klare Vorgabe von Seiten der verantwortlichen Bildungslandesrätin gab, möglichst restriktiv vorzugehen und möglichst wenigen Schülern die Befreiung auszustellen.

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“Vertrauensvorschuss verspielt”

Über diese Vorgehensweise zeigt sich Gabi Sprickler-Falschlunger enttäuscht. “Barbara Schöbi-Fink hat damit den Vertrauensvorschuss, den sie von unserer Fraktion erhalten hat, gründlich verspielt. Bei ihrer ersten Bewährungsprobe als Konflikt- und Krisenmanagerin ist die Bildungslandesrätin durchgefallen”, so die rote Bildungssprecherin.

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