AA

Nach sechs langen Jahren: Inan traf seine Lebensretterin

Inans Sohn und Ehefrau Zelal, Spenderin Heike, Inan und Heikes Partner .
Inans Sohn und Ehefrau Zelal, Spenderin Heike, Inan und Heikes Partner . ©Geben für Leben
2017 wurde für Inan aus Bregenz ein Lebensretter gesucht - und gefunden. Nach sechs Jahren durften sich Inan und seine Lebensretterin Heike endlich kennenlernen.

Inan aus Bregenz, für den der Verein "Geben für Leben" 2017 einen Stammzellspender gesucht hat, durfte vor kurzem seine Spenderin Heike kennenlernen.

Die beiden trafen sich in Memmingen. "Es war sehr emotional und wir wollten natürlich genau wissen, was die beiden dabei empfunden haben", so der Verein "Geben für Leben".

Ein emotionales Kennenlernen

"Wie ist es möglich, einen Menschen so sehr zu lieben wie die eigene Familie und das, ohne sie jemals gesehen zu haben? Sechs Jahre lang, habe ich an sie gedacht, mit Geduld auf den heutigen Tag gewartet. Nun war es so weit, ich durfte Heike (meine Lebensretterin) und ihre Familie endlich persönlich kennenlernen", erzählt Inan. "Sie war mir so vertraut! Meine Emotionen und Eindrücke kann ich nicht in Worte fassen. Heike und ihre Familie sind jetzt auch meine/unsere Familie, und das ein LEBEN lang. Jetzt ist meine Familie vollständig, schön, dass es DICH gibt: die Frau mit dem schönsten Herzen!"

Lange Jahre des Wartens, Hoffens und Bangens

"Ich heiße Heike, bin 47 Jahre alt und habe Inan, dem ich 2017 meine Stammzellen spenden durfte, nach sechs für mich sehr langen Jahre des Wartens, Hoffens und Bangens, ob alles gut gegangen ist, am 2. April 2023 endlich kennenlernen dürfen. Die ganzen letzten Jahre habe ich mir sehr viele Gedanken gemacht, wie es dem für mich Unbekannten geht und als ich dieses Jahr nach so langer Zeit seine Kontaktdaten bekommen habe, konnte ich es erst gar nicht fassen und war total glücklich und gespannt, da ich endlich einen Namen hatte. Das Stammzellenzentrum in Gauting hat alles dafür getan, die Kontaktdaten zu bekommen. Dadurch kam ein erster Kontakt über WhatsApp zustande und es hat mich total überwältigt, wie liebevoll und dankbar die Worte waren und es war so schön, dass wir endlich miteinander reden konnten", meint Heike.

"Es hat mich total berührt"

"Da wir auch schon Fotos ausgetauscht hatten, erkannte ich Inan und seine Familie bei unserem ersten Treffen gleich – er hatte einen riesigen Blumenstrauß dabei und es war so schön, sich in den Arm zu nehmen und sich endlich persönlich kennenzulernen. Wir waren zusammen mit seiner Frau und seinem Sohn beim Essen und haben uns langsam kennengelernt", so Lebensretterin Heike weiter. "Da Inan nicht so gut Deutsch spricht, hat seine Frau vieles übersetzt, aber wir konnten uns auch so einigermaßen verständigen. Es hat mich total berührt, wie aufgeregt wir alle waren, aber ich hatte von Anfang an nicht das Gefühl, dass wir uns ganz fremd sind, obwohl wir uns noch nie gesehen hatten."

Gemeinsamer Spaziergang

"Es war für mich sehr schön, seine Geschichte zu hören und es hat mich sehr mitgenommen, als seine Frau mir erzählt hat, was er alles durchmachen musste, nachdem er die Stammzellen bekommen hatte, da eben nicht so einfach alles wieder gut ist, wie man sich das vorstellt und die Medikamente, die Inan ein Leben lang nehmen muss, sehr starke Nebenwirkungen haben", erklärt Heike.

"Wir sind zusammen spazieren gegangen und es war einfach total schön, das Gefühl zu haben, dass man etwas Wichtiges gewinnt – neue Freunde - und ich hoffe so sehr, dass wir uns in Zukunft öfter sehen können und uns gegenseitig besuchen werden. Es war ein unbeschreibliches Glücksgefühl, Inan und seine Familie kennenzulernen und ich wünsche mir, dass er und seine Familie ein Teil meines Lebens werden und wir uns nie mehr aus den Augen verlieren."

(VOL.AT)

home button iconCreated with Sketch. zurück zur Startseite
  • VOL.AT
  • Vorarlberg
  • Nach sechs langen Jahren: Inan traf seine Lebensretterin