Nach Bombenattentat: Flucht aus dem Irak - Kumails neues Leben als Friseur-Meister in Frastanz
Kumail Murad Ali blickt mit 26 Jahren auf ein bewegtes Leben zurück. 2014 wurde der gelernte Friseur in Bagdad mit Schutzgeld-Erpressung konfrontiert. Als er sich weigerte zu zahlen, detonierte eine Sprengladung vor seinem Salon in der irakischen Hauptstadt und riss seinen jüngeren Cousin in den Tod. Dem jungen Mann blieb nur die Flucht, wenn ihm sein Leben lieb war. Nach einer abenteuerlichen Reise in die Türkei brachten ihn Schlepper in einem Boot nach Griechenland. Von dort gelangte er dann nach Wien. Nachdem dem heute 26-Jährigen Asyl gewährt wurde, kam der gelernte Friseur in Frastanz unter. Kumail Murad Ali kann man getrost als Musterbeispiel für gelebte Integration bezeichnen. Der junge Mann hat sich die deutsche Sprache angeeignet, den österreichischen Friseur-Meisterbrief erlangt und möchte sich nun selbstständig machen. 2017 würdigte ihn die Vorarlberger Landesregierung mit dem Integrationspreis.
Schock über den
Terroranschlag in Wien
Als Anfang November die österreichische Bundeshauptstadt von der schrecklichen Tat des Amokläufers erschüttert wurde, wurde Kumail erneut mit seiner Vergangenheit konfrontiert. Erinnerungen an Terror, Gewalt und Verlust engster Familienmitglieder flammten in dem gebürtigen Iraki auf. Seither ziert auch ein Bild, das Menschen unterschiedlichster Herkunft, Hand in Hand vor dem Stephansdom stehend, zeigt, sein Facebook-Profil. "Als ich die Bilder aus Wien in den Nachrichten gesehen habe, kam vieles aus meiner Vergangenheit im Irak wieder hoch. Ich kann es immer noch nicht fassen, dass der Terror in dieser Form Österreich erreicht hat", erzählt der Barbier.
(red)
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