Erstmals stand als jährliche Musiktheater-Produktion des Landestheaters keine Oper, sondern das auf Bernard Shaws Pygmalion basierende Erfolgsmusical von Frederick Loewe (Text Alan Jay Lerner) auf dem Programm.
In den knapp drei Stunden Theatervergnügen kam nie auch nur eine Spur von Langeweile auf. Zuletzt gab es verdienten Premierenjubel für die Protagonisten, das Ensemble und das Orchester, ebenso uneingeschränkt aber auch für Choreografie und Bühne. Nach der erfolgreichen Premiere dürfte das Griss um Landestheater-Tickets enorm werden; bis 25. Februar stehen aber immerhin elf weitere Aufführungen auf dem Spielplan.
Die von Musical-Schlagern strotzende Story vom linguistischen Aufstieg des unbändigen Blumenmädchens Eliza zur sprachlich und menschlich gereiften Lady hat die junge Regisseurin Rebecca Scheiner in einer sehr flotten Inszenierung umgesetzt. Der exzentrische und egoistische Sprachforscher Professor Henry Higgins (Burgmime Florian Liewehr) wettet im Viktorianischen London mit dem vermögenden Fachkollegen Oberst Pickering (Karl Menrad), er werde das unterklassige Blumenmädchen Eliza Doolittle durch gute Sprache binnen sechs Monaten zur feinen Lady machen.
Die aus Kärnten stammende Sänger-Schauspielerin Ute Gfrerer – kaum gehandicapt durch einen Arm im Gips – überzeugt als ordinäre Rinnsteinpflanze ebenso wie als sprachlich und menschlich souveräne Fair Lady. Ihren versoffenen Vater Alfred Doolittle spielt, singt und tanzt mit Bravour der Bregenzer Schauspieler und Opernregisseur Kurt Sternik. Den verliebten Dandy Freddy leiht Dietmar Seidner Figur und Stimme. Higgins Mutter wird von Helma Gautier, dessen Haushälterin Mrs. Pearce von Elfriede Ramhapp verkörpert.
Thomas Kalb, langjähriger Generalmusikdirektor der Stadt Heidelberg, steht zum ersten Mal am Pult des Symphonieorchesters und gibt ein frisches Tempo vor, das sowohl im Graben als auch auf der Bühne durchgehalten wird. Die Damen und Herren des Kornmarkt-Chores samt Chorleiter Wolfgang Schwendinger sind stimmlich und körperlich bemerkenswert beweglich: Ein Sonderlob für Choreografin Rosita Steinhauser. Gut ins Konzept passen auch das Bühnenbild (Karl-Heinz Steck) und die Kostüme (Luis Graninger).
S E R V I C E
“My Fair Lady” im Theater im Theater am Kornmarkt:
Ticket-Hotline 05574-4080
Internet: www.theater-bregenz.at
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