Das Feldkirch Festival bot sein schon traditionelles Familienkonzert im Montforthaus.
Feldkirch. Selbstverständlich war das schon zur schönen Tradition gewordene Familienkonzert des Feldkirch Festival heuer russischer Musik gewidmet, konkret dem großen russischen Meister Modest Mussorgsky (1839-1881) mit seinen wohl populärsten Werken “Die Nacht auf dem kahlen Berge” und “Bilder einer Ausstellung”. Es spielte das Jugendsinfonieorchester Dornbirn unter Leitung seines Gründers Guntram Simma –
doch das begeisternde Konzert hatte auch visuelle Feinheiten zu bieten. Das international bekannte “Karin Schäfer Figuren Theater” untermalte die berühmten “Bilder einer Ausstellung” mit ebenso impressionistischem wie bisweilen skurrilem Figurenspiel (Karin Schäfer, Claudia Weissenbrunner und Christian Recklies).
“Andere” Bilder
Mussorgsky komponierte seine “Bilder einer Ausstellung” nach einem Rundgang durch die Ausstellung von Werken seines heute nicht mehr bekannten Malerfreundes Viktor Hartmann. Nun, Karin Schäfer und ihr Ensemble schufen zur bekannten Musik von Mussorgsky optische Figurenspiele (und Videos) zu bedeutenden Werken von Künstlern der Gegenwart wie Picasso, Hundertwasser, Klee, Kandinsky, Chagall, Warhol, Miró, Giacometti etc. und den Verpackungskünstlern Christo.
Picasso & Co.
Die bestens disponierten “Simmaphoniker” spielten aber, wie auch schon zuvor die schaurige Hexen-“Nacht auf dem kahlen Berge”, mit plastischen Klangfarben die russische Originalmusik (in der Fassung Ravels) zu den “neuen” Bildern einer Ausstellung. Ein reizvoller, musikalisch visueller Genuss bzw. Kontrast, der durch seine künstlerischen Feinheiten aber fast eher auf Erwachsene zugeschnitten war. Das Figurenspiel-Trio arbeitete mit bunten Requisiten verschiedenen Materials, schlüpfte selbst in abenteuerliche Kostüme oder hauchte Pappfiguren menschliche Bewegungen ein. Grandios waren etwa die beiden Picasso-Männer (Schäfer, Weissenbrunner) oder Christian Recklies als spindeldürrer Skelettmann im Stile des Schweizer Bildhauers Alberto Giacometti (1901-1966). Ein herrliches Encore: die mit beweglichen Riesenlampions (?) dekorierte “Zirkuspolka” von Strawinsky. Ein Riesenvergnügen für Groß und Klein – und in Zeiten wie diesen ganz ohne Fußball
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