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"Muss auf die Autos aufpassen"

Schwarzach - Mit geübtem Schulweg steht dem perfekten ersten Schultag nichts mehr im Weg.

„Man muss dich schon sehen“, erklärt Nadine Brändle ihrer siebenjährigen Tochter Elisa. Darum müsse sie die Hand hoch heben, darf aber nicht vergessen, zuerst nach links und dann nach rechts zu schauen. „Ich muss auf die Autos aufpassen“, ergänzt das Mädchen. Sie gehört zu jenen rund 4800 Kindern, für die heute der Ernst des Lebens beginnt. Und es ist auch kein Kinderspiel, sich im Straßenverkehr zurecht zu finden. „Daher ist es sehr wichtig, die Freude der Kinder zu nutzen und mit ihnen den Kindergarten- und den Schulweg mehrmals abzugehen und die Gefahrenpunkte kindgemäß zu erklären“, sagt der Verkehrserziehungsreferent Peter Steurer.

Innenseite des Gehsteigs

Gleich zu Beginn muss die Erstklässlerin Elisa auf ihrem Schulweg in Rankweil-Brederis eine Straße überqueren. „Ich darf erst losgehen, wenn keine Autos mehr da sind“, erklärt die Siebenjährige. Wenn sich Elisa sicher auf der anderen Straßenseite befindet, biegt sie in eine vorwiegend unbefahrene Straße ein. Diese wirkt ganz idyllisch. Rechts und links stehen Bäume, farbenfroh blüht es auf dem Schulweg des Mädchens. Kein Auto ist weit und breit zu sehen. „Wenn hier aber Autos durchfahren, dann sind sie einfach zu schnell“, sagt Nadine. Ihre Tochter muss deshalb immer auf der Innenseite des Gehsteigs gehen. Dem kann Verkehrserziehungsrefernt Peter Steurer nur zustimmen. „Kinder könnten straßenseitig gefährdet sein.“

Sicher mit „VN“-Aktion

Mit der „VN“-Aktion „Denk dran, Schulanfang!“ werden Autofahrer daran erinnert, Rücksicht zu nehmen und mit offenen Augen zu fahren. Rund 200 Tafeln in ganz Vorarl­berg mahnen die Autofahrer zur Vorsicht und machen auf die erhöhte Unfallgefahr für Kinder aufmerksam. Besonders wichtig für die Wahl des Schulweges ist, dass so wenig wie möglich Straßen überquert werden, dass Ampelanalgen oder Schutzwege vorzufinden sind und die Verkehrslage ruhig ist. Auch tragen Schülerlotsen und die Schulwegpolizei zu einer Erhöhung der Sicherheit am Schulweg bei. Darum soll nicht der kürzeste, sondern der sicherste Weg gewählt werden. Außerdem müssen sich die Eltern und Schüler auf dem Weg zur Schule viel Zeit nehmen. „So ist die meiste Sicherheit gegeben“, betont Steurer. Hand in Hand gehen Mutter und Tochter weiter. In Rankweil-Brederis müssen manche Volksschüler bereits mit dem Bus zur Schule. Dabei ist wichtig, dass die Kinder erst die Straße überqueren, wenn der Bus die Haltestelle verlassen hat.

Schulweg-Trainer

In diesem Jahr wird Nadine ihre Tochter noch zur Schule begleiten. Wird sie aber in Zukunft alleine gehen, so können wichtige Regeln schnell in Vergessenheit geraten. Um dem entgegen zu wirken, hat die Vorarlberger Firma Omicron den „Schlaue Kids Online-Schulweg-Trainer“ eingerichtet. Dort können Kinder spielerisch die wichtigsten Themen zur Schulwegssicherheit wiederholen. Elisa freut sich nun, endlich in die Schule gehen zu dürfen. Und dieser Weg soll für sie sicher sein.

Unter www.schlaue-kids.net können Kinder ihr Wissen über Themen zur Schulwegsicherheit spielerisch auffrischen.

Schulweg-Tipps

– sichersten und nicht kürzesten Weg wählen

– festgelegter Weg soll für das Kind verbindlich sein

– den Weg auch mit den Augen bzw. auf der Höhe des Kindes betrachten

– Gefahren kindgerecht erklären

– Schutzweg erst überqueren, wenn die Fahrbahn frei ist oder die Fahrzeuge bereits angehalten haben

– trotz grüner Ampel immer auf beide Seiten schauen und auf Abbieger achten

– Kinder sollten auf der Innenseite des Gehsteiges gehen.

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