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Musikalisches Epitaph in Bregenz

Bregenz - Die traditionelle Jänner-Österreichtournee der Wiener Symphoniker machte am gestrigen Freitagabend im Festspielhaus Bregenz Station.

Unter Chefdirigent Fabio Luisi (48) gestalteten die Symphoniker an ihrem sommerlichen Hauptarbeitsplatz ein „Bregenzer Meisterkonzert“ und meißelten mit zwei todesbezogenen Werken von Franz Schmidt (1874-1939) und Peter Iljitsch Tschaikowsky (1840-1893) ein berührendes musikalisches Epitaph.

Nach Konzerten in Wien, Graz und Salzburg überzeugten Maestro Luisi und die Symphoniker auch in Bregenz durch eine höchst intensive Interpretation der seelenverwandten Symphonien Nr. 4, C-Dur, von Schmidt sowie der „Sechsten“, h-moll („Pathetique“) von Tschaikowsky. Am 23. Jänner steht das Konzert in Linz noch einmal auf dem Tournee-Programm.

Schmidts „Vierte“ aus dem Jahr 1933 war vom Komponisten als „Requiem“ für seine Tochter Emma konzipiert. Die Trauer- und Abschiedsmusik wird eingeleitet von der Solotrompete, nach 50 Minuten kontrollierten Schwelgens bringt ein pianissimo verebbendes Trompetensignal den verklärenden Schluss.

Nach der Pause ging es bei Tschaikowskys letzter Symphonie noch um einiges expressiver und pathetischer zur Sache. Und prompt tappten – wie zuvor in Wien, Graz und Salzburg – auch die enthusiasmierten Bregenzer Konzertbesucher in die „Applaus-Falle“ des effektvollen 3. Satzfinales. Luisi ließ den Zwischenbeifall gewähren, bevor er mit dem „Adagio lamentoso“ das tatsächliche Finale spielte. Begeisterung und Jubel konnten Luisi und die Symphoniker, insbesondere auch die exzellenten Instrumentalsolisten, im Tourneegepäck vom Bodensee mitnehmen.

Im Festspiel-Sommer 2007 sind die Symphoniker als „Bregenzer Hausorchester“ mit einer Neuproduktion von Puccinis „Tosca“ auf der Seebühne sowie mehreren Orchesterkonzerten ausgelastet.

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