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Musikalische Einstimmung auf den Advent

Solist Helmut Binder an der Orgel in der Pfarrkirche Tisis.
Solist Helmut Binder an der Orgel in der Pfarrkirche Tisis. ©Stadtorchester Feldkirch
Das Stadtorchester Feldkirch lud zum schon traditionellen Kirchenkonzert in die Pfarrkirche Tisis.

Feldkirch. (sch) Gewiss, der Advent lässt noch einige Tage auf sich warten, doch die Programmfolge, welche das Stadtorchester Feldkirch bei seinem schon traditionellen 3. spätherbstlichen Kirchenkonzert in der Pfarrkirche Tisis präsentierte, ließ mit ihrer teils sensiblen Innigkeit schon die „stillste Zeit des Jahres“ (obwohl die berühmten Worte Karl Heinrich Waggerls nicht mehr zutreffen) erahnen. Das Stadtorchester Feldkirch unter der allemal sehr eindringlichen Leitung seines Dirigenten Murat Üstün zeigte einmal mehr beachtliches Spielniveau, ganz gewiss ein Hauptverdienst des peniblen, auch komponierenden Musikers Üstün. Solisten waren der Bregenzer Organist Helmut Binder und der deutsche Kontrabassist Uwe Martin. Pfarrvikar Stefan Biondi moderierte die Soiree mit Literatur und einem Gedenken an den vor wenigen Tagen verstorbenen englischen Komponisten John Tavener (1944-2013), der religiös ein zerrissener Gottsucher war. Eines seiner in die meditative Klangrede etwa Arvo Pärts getauchten Werke („As one who has slept“) spielte das Stadtorchester mit tiefer Empfindung.

 

Auftakt mit Mozart

Zu Beginn des Konzerts strahlte trotz Nebels draußen die musikalische Sonne in der Kirche mit der freundlich wiegenden Kirchensonate, F-Dur, KV 244, von Mozart und dem Orgelkonzert Nr. 2, C-Dur, von Franz Xaver Brixi (1782-1871), das reizvoll in den „Sound“ der Wiener Klassik eingebettet ist und vom heimischen Meisterorganisten Helmut Binder mit Bravour serviert wurde; auch in einer späteren Orgelimprovisation zeigte Binder seine Vorzüge, mit der (diesmal nur kleinen) „Königin der Instrumente“ nach eigenen Noten flirten zu können. Das Lento aus dem Konzert für Kontrabass und Streicher von Eric Larsson (1908-1986) mit dem etwas farblosen Solisten Uwe Martin imaginierte wieder sanfte Besinnlichkeit.

 

Händels „Wassermusik“

Wenn etliche inwendige Passagen des Konzerts an den Advent erinnerten, so konnte man bei den leuchtenden Sätzen aus Händels feierlicher „Wassermusik“ zum Schluss doch schon jenen barocken Jubel heraushören, der bald (vornehmlich bei Bach) die Geburt Christi verkünden wird. So hat dieses sehr fein gespielte 3. Kirchenkonzert des Stadtorchesters Feldkirch mit seinen wechselnden Stimmungen im Programm gewiss zahlreiche Musikfreunde unterschiedlich angerührt und erfreut. Dankbarer Applaus und noch eine Mozart-Zugabe in den Kirchenmauern, und Gott ist ganz gewiss musikalisch…

Das Stadtorchester gastierte mit dem gleichen Konzert am Sonntag in der Pfarrkirche Sulzberg.

 

 

 

 

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