Viel ist uns nicht über den Menschen Marin Marais bekannt. Das dritte Konzert der Reihe Music for a while Alte Musik in Bludenz ist ein Versuch, das Leben dieses barocken Meisters durch seine in fünf Büchern veröffentlichte Kompositionen für Gambe zu beleuchten und etwas über das Wirken, die Emotion und die Zeit des Komponisten zu erfahren.
Nach seinem Studium bei Sainte Colombe ging Marais an den Hof Ludwigs XIV. und startete eine fulminante Karriere. Im Alter von 23 Jahren wurde er als Sologambist in die musique de la chambre du roi (Kammermusik des Königs) berufen, wo es zu seinen Aufgaben zählte, dem König persönlich vorzuspielen. Wenige Zeit später erhielt er die Stelle als Hofkomponist und übernahm 1706 schließlich die Leitung der Académie Royale de Musique (Opernakademie), wodurch sich sein Ruhm als hervorragender Gambist und Komponist sehr rasch verbreitete.
Die Besetzung des Konzertprogramms Die siebente Saite Tous les matins du monde entspricht jener dieser königlichen Kammermusik, welcher Marais angehörte hier wirkten ausschließlich Gambisten, Cembalisten, Theorbisten und Barockgitarristen mit. Mit einer Auswahl raffinierter Suitensätze und Charakterstücke, die manchmal sogar als musikalische Zeitzeugen fungieren, entführen Jakob David Rattinger, Rosario Conte und Stefan Baier das Publikum in die privaten Gemächer des Sonnenkönigs Ludwig XIV.
Jakob David Rattinger
Der gebürtige Grazer entdeckte schon früh seine Liebe zur Alten Musik und zur Viola da Gamba. Er studierte an Instituten in Graz, Wien, Nürnberg und Basel und konzertiert als Solist und Continuist regelmäßig im deutsch- und französischsprachigen Raum. 2008 spielte er als Solist eine Konzerttournee für die Jeunesse Österreich. Der Musiker leitet seit 2006 den Barockmusikzyklus Graz und gibt regelmäßig Kurse für Alte Musik wie zuletzt die Tage der Alten Musik Schrobenhausen (Bayern).
Rosario Conte
In Taranto (Italien) geboren, studierte Rosario Conte Gitarre, Laute, Theorbe und Generalbass, erwarb das Gitarrendiplom und 2002 sein Lautendiplom am Konservatorium in Bari mit Auszeichnung. Als Solist und in kammermusikalischen Besetzungen tritt er regelmäßig bei wichtigen europäischen Festivals auf. Er ist Gründungsmitglied des Ensemble Terra d´Otranto, mit dem er das reiche und zum Teil unbekannte musikalische Repertoire des apulischen Barocks wiederentdeckt und auf die europäischen Bühnen bringt.
Stefan Baier
Stefan Baier wurde in Passau geboren und bereits als Schüler durch den Orgelunterricht musikalisch nachhaltig geprägt. Er studierte Kirchenmusik, Orgel und Cembalo in Regensburg und Wien. Neben seiner Tätigkeit als ordentlicher Professor für Orgel (Schwerpunkt Literaturspiel) an der Musikhochschule Regensburg (HfKM) unterrichtet er als Referent in Kursen für Orgel und Alte Musik an verschiedenen Hochschulen, u.a. in Schweden, Polen und Portugal.
Alle weiteren Konzerte der Reihe Music for a while:
Freitag | 5.3.2010
Concerto Stella Matutina | Barockmusik aus Italien
Silvia Schweinberger, Violine | Thomas Platzgummer, Violoncello | Johannes Hämmerle, Cembalo
Donnerstag | 13.5.2010
Quadriga Consort | Ships ahoy!
Lieder von den britischen Inseln
Das Abo für die drei Konzerte im Neuen Jahr ist im Büro der Bludenz Kultur gGmbH erhältlich.
Die Veranstaltung wird gefördert von der Sparkasse Bludenz, Hauptsponsor von Bludenz Kultur.
Foto: Jakob David Rattinger (Lars Henning Schröder)
Karten und Informationen:
Bludenz Kultur
Werdenbergerstraße 42
6700 Bludenz
Tel.: 05552 63621-236
Du hast einen Hinweis für uns? Oder einen Insider-Tipp, was bei dir in der Gegend gerade passiert? Dann melde dich bei uns, damit wir darüber berichten können.
Wir gehen allen Hinweisen nach, die wir erhalten. Und damit wir schon einen Vorgeschmack und einen guten Überblick bekommen, freuen wir uns über Fotos, Videos oder Texte. Einfach das Formular unten ausfüllen und schon landet dein Tipp bei uns in der Redaktion.
Alternativ kannst du uns direkt über WhatsApp kontaktieren: Zum WhatsApp Chat
Es hat einen Fehler gegeben! Bitte versuche es noch einmal.Herzlichen Dank für deine Zusendung.